12// Streit und Visionen

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Luke's Herz setzte für einige Sekunden aus und er sah mit weit aufgerissenen Augen zum Kanzler. Doch genauso schnell begriff er auch, das diese Reaktion ihn verriet. Sein Vater durfte noch nicht erfahren wer er wirklich war und nun setzte der Kanzler alles darauf um Anakin genau das zu zeigen. Luke's Fassade, die Mauer, die er hier drin versucht hatte um sich aufzubauen, bröckelten langsam und er konnte den Schild, der seine Gedanken und Gefühle schützte nicht mehr aufrecht halten. Als er nun nicht mehr geschützt war, hörte er sofort eine Stimme in seinem Kopf. Die Stimme, die das Blut in seinen Adern erfrieren ließ. "Ich weiß wer du bist, Luke Skywalker, und du wirst es niemals schaffen das Schicksal deines Vaters zu ändern." Er wusste wirklich wer er war. War es dann überhaupt noch möglich seinen Vater zu retten? Doch sofort wurde ihm klar, das er dies nicht mal in Frage stellen durfte. Er straffte seine Schultern und sagte: "Entschuldigt, Kanzler, aber mein Name ist Luke Solo." Dann wandte er sich wieder an Anakin. "Wir sollten gehen." Anakin sah mit verwirrter Miene zu ihm. "Aber...", setzte er an, doch wurde sogleich vom Kanzler unterbrochen. "Luke hat recht, Anakin. Es wäre besser, wenn ihr jetzt geht." Der Jedi gab auf und seufzte. "Wie Ihr wollt, Kanzler." Kurz bevor sie das Büro verließen, warf Luke noch einen letzten Blick auf Palpatine. Dieser stand nun hinter dem großen Tisch und lächelte den Jedi boshaft an. "Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen, Luke Skywalker." Wieder diese Stimme. Luke wollte antworten, doch fühlte sich noch nicht bereit dazu. Kaum waren die Türen ins Schloss gefallen, drehte sich Anakin zu Luke. "Was zur Hölle war da drin los? Warum hat er dich Luke Skywalker genannt? Und warum wolltest du danach sofort verschwinden?" Er fuhr sich genervt durch sein lockiges Haar. "Ich bin mir wie ein Blödmann vorgekommen! Wie jemand dem das Wichtigste, das Wesentliche einfach mal so entgangen ist!"
"Beruhig dich, Anakin!", sagte Luke eindringlich, denn mittlerweile war sein Vater am Kochen. "Es ist gar nix..." "Gar nix?", unterbrach ihn Anakin empört. "Ja.", rief Luke lauter als beabsichtigt und versuchte dann so schnell wie möglich aus dem Gebäude rauszueilen. Sein Vater folgte ihm. Als sie vor dem Gebäude standen, fing Anakin wieder an. "Es schien so als ob der Kanzler dich kennen würde." Entsetzt blickte Luke zu ihm, obwohl er wusste, das Anakin recht hatte. "Dieser Mann weiß gar nix über mich, ok? Ich weiß selber nicht was da drin los war. Ich wollte einfach nur irgendwie da raus. Dieser Kanzler ist... ist...er ist der, dem man nicht trauen sollte und ich hoffe das wird niemand, weder Mensch noch Kreatur, auch jemals tun!" Anakin klappte den Mund auf, doch überlegte es sich dann anders und machte ihn wieder zu. Er fixierte Luke und zog seine Augenbrauen zusammen. Nachdem er einpaar Schritte vorausgegangen war, sagte er mit fassungsloser Stimme: "Du kennst den Kanzler noch nicht mal eine Stunde und urteilst so über ihn?" "Falsch, Anakin. Der Kanzler kannte mich noch nicht einmal eine halbe Stunde und meinte ich würde irgendetwas verstecken." Doch anstatt Einsicht spürte Luke nun die aufkeimende Wut in Anakin. Er kam mit schnellen Schritten wieder auf Luke zu bis sie nur noch wenige Zentimeter trennten. "Und wer sagt mir, das der Kanzler nicht recht hat, Luke Solo? Vielleicht versteckst du ja doch etwas! Immerhin kenne ich Palpatine schon mein ganzes Leben. Und dich? Dich kenne ich seit gestern. Wahrscheinlich sollte man ja dir lieber nicht trauen!" "Anakin...", fing Luke an, doch wusste nicht genau was er sagen sollte. Er war zu enttäuscht, zu verletzt über die Worte seines Vaters. Er spürte, das er bis jetzt noch nichts erreicht hatte. Anakin war einfach zu stur, zu naiv...zu aggresiv. Luke fühlte wie ein Teil der Hoffnung in ihm langsam starb. Nach einpaar Sekunden Stille fing Anakin an. "Was ich damit sagen wollte ist das meine Loyalität nach wie vor dem Kanzler gilt." 'Ja.', dachte Luke. 'Erzähl mir etwas das ich nicht weiß.' "Er spürt das ich der mächtigste Jedi aller Zeiten werde...sogar noch mächtiger als Meister Yoda." 'Oh Vater, wenn du nur wüsstest!' Anakin seufzte. "Jedenfalls vertraut er mir nicht wie...wie der Rat." 'Das ist es also. Er dachte die Jedi wenden sich gegen ihn, also wendete er sich auch gegen sie!' Luke legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Allein schon das du dir das selber eingestehst zeigt deine Arroganz, Anakin." Der Jedi sah seinem Vater in die Augen und merkte das sich etwas in Anakin verändert hatte. Es ermutigte ihn weiterzusprechen. "Außerdem ist Palpatine manipulativ, deshalb ist er ja auch...der Kanzler. Versuche nicht all dein Vertrauen in ihn zu setzen. Du denkst zwar das der Jedi-Orden dich nicht respektiert und dir nicht vertraut, doch das tun sie, Anakin, glaub mir." Luke seufzte. "Und eines Tages wirst du es merken und dann wirst du es wissen." Damit wandte Luke sich ab und blickte zur Stadt, an dessen hohen Gebäuden die letzten Sonnenstrahlen hingen. Dann entschied sich Luke langsam darauf zuzugehen. Anakin dachte über die Worte des Jedi nach und spürte das dieser seltsame Schmuggler von Tatooine recht hatte. Als er aufsah merkte er das Luke schon mehrere Meter von ihm entfernt war. "Warte, Luke! Wo willst du hin?", rief er ihm nach. "Etwas trinken und die Stadt anschauen." "Ich komm mit!" Luke schüttelte den Kopf. "Das musst du nicht, wirklich. Ich bin sicher, das deine Frau auf dich wartet. Ich will nicht das du sie vernachlässigst, indem du mit mir Zeit verbringst." "Aber...", setzte Anakin an, doch fand Luke's Angebot, den Abend mit Padmé zu verbringen, auch verlockend. Immerhin hatte er sowieso nie so viel Zeit für sie. "Ich komme zurecht.", sagte Luke mit einem kleinen Lächeln. "Na gut." Anakin stieg in seinen Speeder, dann nickte er Luke kurz zu und flog davon.

Star Wars - At Last // Teil 1Where stories live. Discover now