#5 - Love sucks.

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„Wieso, ist denn sonst noch etwas passiert?", fragte sie und sah mich plötzlich aufmerksam an.

Okay, jetzt war ich aber gespannt auf ihre Reaktion.

Ich wappnete mich innerlich vor einem hysterischen Anfall ihrerseits.

~~~

„Krass man, einfach nur krass!!"

Ich weiß nicht, wie oft sie das schon von sich gegeben hatte.

„Krass! Ich glaub's einfach nicht! Harry Beautiful Amazing Stunning Gorgeous Styles!!!"

Wir waren inzwischen bei ihr zu Hause angekommen und saßen auf ihrem Bett mit jeweils einer Tasse heißer Schokolade. Ich hatte ihr alles erzählt, was passiert war. Sie war – surprise, surprise – vollkommen aus dem Häuschen. „Ihr seid wie füreinander geschaffen!", „du bist wunderschön und er ist es auch, ihr gehört einfach zusammen!", „woah krass man!" waren nur einige der Sätze, die sie die ganze Zeit wiederholte. Ich wusste zwar nicht genau, woher sie wusste, dass wir ‚wie füreinander geschaffen' waren, aber okay. Lassen wir sie einfach in dem Glauben.

Als sie verstummt war, fingen an, die Tränen bei mir zu laufen.

Jana riss ihre Augen auf und sah mich verwirrt an: „Sam?! Sammy, was ist los??"

Sie rutschte zu mir und kuschelte sich an mich.

„Sammy, was hast du?"

Sie strich mir leicht über den Arm, um mich zu beruhigen.

Ich lachte auf, doch es ging in ein verzweifeltes Schluchzen über.

„Jana, hast du schon einmal drangedacht, wie scheiße das ist?? Wäre ich ihm doch nur niemals begegnet!!"

„Was???", sie sah mich komplett entgeistert an. Ihre Kinnlade fiel nach unten.

„Ja ist doch wahr! Wie soll ich ihn denn jemals wiedersehen? Soll ich twittern: ‚Hey Harry, ich bin's, Sam! Kannst du dich noch an mich erinnern?' – Klar, weil er das ja auch unter den Millionen von Tweets sehen wird, die er täglich, nein, STÜNDLICH bekommt! Ich hab keine Chance, ihn jemals wiederzusehen, Jana! Ich weiß ja nicht mal, in was für einem Hotel sie sind! Das werden sie jetzt auch nach dem Ereignis heute noch geheimer halten! - Und selbst wenn ich wüsste, wo sie übernachten –  ich könnte schlecht zur Rezeption gehen und sagen: ‚schönen guten Tag, ich hätte gerne die Zimmernummer von Harry Styles.' Dann bringen die mich entweder in die Klapse oder in eine Zelle! ... Ich werde ihn nie mehr wieder sehen."

Ich wischte mir die Tränen von den Wangen, doch es war, als wäre in mir ein Damm gebrochen und sie flossen einfach immer weiter.

„Vielleicht ist es auch besser so. Was soll ich mit einem Weltstar. Der würde mich nach drei Minuten doch eh wieder vergessen und mit sämtlichen Supermodels dieser Welt betrügen", schniefte ich.

Ich konnte nicht mehr atmen. Der Schmerz in meiner Brust fing an, sich in ein klaffendes Loch zu verwandeln. Dieses Loch war der Fleck, an dem sich einst mein Herz befunden hatte. Doch dies war nun verschwunden, denn Harry hatte es in den schwarzen Van mitgenommen und nun war es dort, wo er war.

Wo ich nicht war.

Und wo ich nie sein werde.

Ich merkte, wie Jana mich anstarrte. Ihr Blick spiegelte all ihre Trauer wider. Sie hatte sich so sehr für mich gefreut.

Doch es war schon zu Ende, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte.

Scheiß Liebe.

Love sucks.

Noch nie hatte ein Spruch meine Situation so gut repräsentiert.

Ich seufzte und stand auf. Ich musste nach Hause. Ich wollte allein sein.

Ich verabschiedete mich von meiner Cousine. Sie drückte mich ganz fest, sodass meine Tränen wieder stärker flossen. Sie wollte gar nicht mehr versiegeln.

„Danke, Sam, danke für alles. Du weißt gar nicht, wie viel du mir bedeutest. Ich hab dich so sehr lieb!"

Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lief zu meinem Auto. Ich musste meine Beine zwingen, dass sie mich überhaupt bis dorthin trugen.

Als ich es endlich in mein Auto geschafft hatte, saß ich erst einmal ein paar Minuten da und starrte ins Leere. Als ich mental wieder auf diese Erde gefunden hatte, schloss ich mein Handy wie immer an meine Anlage an. Ich drückte auf „Zufällige Wiedergabe" bei „Titel".

Ich hatte über 1000 Songs auf meinem Handy, nur so nebenbei.

Ich legte mein Handy aufs Armaturenbrett – und die ersten Töne des zufällig ausgewählten Songs ertönten.

Ich ließ meinen Kopf auf das Lenkrad sinken und schloss die Augen.

Ein Schluchzen ließ meinen Körper erbeben.

Nicht dieser Song, nicht ausgerechnet der.

HeartbeatOnde as histórias ganham vida. Descobre agora