Epilog Teil 1

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6 Jahre später

Wie immer ging ich nach meiner Arbeit ins Café Bell, um mir einen Cappuccino zu gönnen. Der Tag heute war sehr anstrengend gewesen. Eine Frau hatte sich beschwert, dass der Artikel über Ihren Hund noch nicht in der Zeitung kam, was ich mit der Aussage gekontert hatte, dass wir halt nicht jeden Artikel mit einbauen könnten.

Nun saß ich mit über einander geschlagenen Beinen und starrte stolz die Berichte in der Zeitung an, die ich geschrieben hatte. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man etwas mit eigenen Händen vollbracht hatte.
Ich hing etwas meinen Gedanken nach.

Genau hier saß ich vor etwa 7 Jahren, kam es mir in den Sinn. Hier waren Noah und ich und haben uns vo einander verabschiedet. Ich dachte jeden Tag darüber nach und musste, trotz der Traurigkeit, den dieser Ort beinhaltete, lächeln.

Wie naiv ich damals war. Fröhlich und traurig gleichzeitig. Ich hatte geglaubt, dass alles schon irgendwie gut werden könnte. Wie in einem Märchen.

Ich hatte in letzter Zeit gehört, dass Noah sich von Nicole getrennt haben sollte - ob das wahr war, wusste ich allerdings nicht.
Mit Taylor hatte ich immer noch Kontakt und wir telefonierten so oft, wie es ging.

Ich blickte von meiner Zeitung auf, als eine jüngere Frau auf mich zu kam. Sie trug eine Schürze, wo mit verschnörkelter Schrift " I ♡ Coffee " drauf stand. Sie lächelte mich breit an und fragte mich selbstsicherer Stimme:" Was möchten Sie bestellen?"
" Einen Cappuccino, bitte", antwortete ich ihr und sah aus dem Fenster.
Es war eine wunderschöne Aussicht. Es war bereits Herbst und die Blätter fielen von den Bäumen ab.

Das müsste Alice sehen

Alice war immer noch eine meiner Freundinnen und studierte mittlerweile in England. Sie liebt das fotografieren und würde die Landschaft, die ich hier sah, bestimmt unter die Lupe nehmen.

Eine Tasse wurde polternd vor mir hingestellt. Die Frau sah mich entschuldigend an, lief dann aber schnell wieder davon. Sie hatten dieses Café vor ein paar Jahren erweitert, da es zu klein war und es immer mehr Besuch geherrscht hatte. Ich hatte mir einer der ruhigen Ecken ausgesucht, in der fast niemand kam.

Doch heute war dies nicht der Fall. Denn ein Stuhl wurde weggerückt und jemand setzte sich an meinem Tisch. Ohne den ungebetenen Tischbesucher auch nur anzugucken starrte ich weiter nach draußen.

"Willst du mir denn gar nicht Hallo sagen?", fragte eine Stimme, mit neckischem Unterton. Ich wendete nun meinen Blick ab und blickte in Person an, von der die Stimme kam.

Es war Noah.

Als erstes starrte ich ihn nur verwirrt an, doch dann erkannte ich ihn und umarmte ihn ohne nach zu denken.

Er drückte mich lachend an sich und ich zog seinen Duft ein, den ich so lange vermisst hatte.

I've never forgotten you TaylorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt