Kapitel 26

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Also so nötig hatte ich es jetzt auch wieder nicht, weswegen ich mich einfach auf meinen vorbestimmten Platz am Gang setzte.
Jayden zog einen Schmollmund und piekste mir in die Wange.

"Schade."

Ich schüttelte nur lachend meinen Kopf und schnallte mich an.

Den Start fand ich immer schrecklich. Dieser Druck auf den Ohren. Einfach alles.
Sonst saß immer meine Familie neben mir, deren Hand ich zerquetschen konnte, aber jetzt?

Ich schaute kurz zu Jayden, der sich entspannt zurück lehnte und aus dem Fenster sah.

Scheiße.
Ich durfte keine Panik kriegen.

Meine Eltern, die ein paar Reihen hinter mir saßen, waren mit sich selbst beschäftigt. Sie unterhielten sich angeregt, wahrscheinlich über Adams Aktion.
Dieser Idiot.

Also blickte ich wieder auf den Sitz vor mir und merkte wie das Flugzeug begann zu rollen.

Meine Hände verkrampften sich in den Sitzlehnen und meine Atmung beschleunigte sich.

Es wird alles gut.
Keine Sorge.

Szenen von abstürzenden Flugzeugen spielten sich vor meinem inneren Auge ab.

Was ist, wenn ich wie bei Cast away die einzige Überlebende bin und irgendwo im Nirgendwo auf einer einsamen Insel strande?

Das Flugzeug wurde immer schneller und ich begann zu wimmern.
Als es den Boden verließ, kniff ich meine Augen zusammen.

Alles wird gut.
Alles wird gut.
Alles wird gut.

"Madison?"

Stumm betete ich mit geschlossenen Augen weiter und ging nicht darauf ein.

Das Flugzeug machte einen heftigen Schwenker nach rechts, sodass ich und noch andere Passagiere aufschreien.

"Ladys and Gentleman, wir fliegen durch Turbulenzen, bis wir unsere Flughöhe erreicht haben. Bleiben sie bitte ruhig."

Wir werden sterben.

Panisch und schweißgebadet krallte ich mich in den Sitz, bis Jayden plötzlich meine Hand mit seiner umschloss. Wie ein verschrecktes Reh sah ich in seine intensiven, braunen, Augen.

"Beruhig dich. Es ist alles okay. Uns wird nichts passieren."

Augenblicklich hielt ich in meiner Bewegung inne, versuchte meine Atmung zu normalisieren, was mir auch mehr oder weniger gelang. Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war bis erneut eine Durchsage kam, dass die Flughöhe erreicht wurde.

"Siehst du?", er lächelte leicht und lehnte sich zurück, unsere Hände immernoch miteinander verschränkt.

Los, reiß deine Hand weg.

Nein..

NA LOS.

Aber es fühlte sich gut an, so warm und irgendwie sicher.

Trotzdem riss ich meine Hand weg, sodass sich seine Augen auf mich richteten, ich jedoch blickte stur nach vorne.

"Ladys and Gentleman, wir müssen sie bitten, sich wieder anzuschnallen, da uns weitere Turbulenzen erwarten."

"GOTT SEI DANK."

Vor Freude könnte ich glatt losweinen.
Das war mit Abstand der schlimmste Flug aller Zeiten.
Wir mussten die ganze Zeit angeschnallt bleiben und ständig hat das Flugzeug geruttelt. Meine Beine zitterten immernoch.
Mal abgesehen von der Tatsache dass mich Jayden keine Minute in Ruhe gelassen hat.

Badboy's BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt