Kapitel 22

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"Das Essen ist gleich fertig. Hope, bring Madison solange ins Wohnzimmer.", wies die Mutter ihre Tochter an.

Wie schon zu vor zog mich das kleine Mädchen mit, Richtung Wohnzimmer. Ich staunte nicht schlecht. Es war sehr gemütlich in warmen Brauntönen gehalten und das Sofa lud förmlich dazu ein, Anlauf zu nehmen und sich draufzuwerfen, um in den Kissen zu versinken. Doch statt meine Gedanken umzusetzen, nahm ich ganz normal neben Hope Platz.

"Kannst du mir meine Haare flechten?", fragte sie mich und da man so einem zuckersüßen Gesicht nicht Nein sagen kann, machte ich mich natürlich ans Werk.

Da sie sowieso schon zwei perfekte Zöpfe hatte, entschied ich mich, sie einfach in Fischgräten zu flechten. An ihren Enden band ich mit rosanen Bändchen Schleifchen.

"So, fertig."

Sie rannte in den Flur, wo ein großer Spiegel stand und quietschte erfreut auf.

"Ich seh so hübsch aus."

Strahlend warf sie sich in meine Arme.

"Danke Maddy!"

Ging es eigentlich noch niedlicher?

"Gern geschehen, Süße."

Sie war echt ein Traum von einer kleinen Schwester.

"Du musst Jayden unbedingt zeigen, wie du das gemacht hast. Er kann nur das normale Flechten und wenn du es ihm zeigst, kann er es mir das nächste mal machen."

Moment.

Mooooment.

Jayden Parker, ich wiederhole JAYDEN PARKER, flechtet seiner kleinen Schwester die Haare?!

"Dein Bruder macht dir deine Haare?"

"Ja, fast jeden Tag, weil Mommy so früh arbeiten geht."

"Hope, das sollte doch unser Geheimnis bleiben."

Jayden stand gegen den Türrahmen gelehnt und hat uns scheinbar die ganze Zeit zu gehört, denn jetzt kam er zu uns und sah Hope mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Ups.", sie schlug sich ihre Hände vor den Mund und blickte mich geschockt an.

"Flechtest du mir auch meine Haare?", sagte ich grinsend.

"In deinen Träumen.", gab er nur lachend von sich.

Wenn du wüsstest, was ich träume Jayden.

"Was träumst du denn?", fragte er irritiert.

Willkommen bei der Sendung:
Madison ist behindert.
Die heutige Folge:
Spricht ihre Gedanken aus.
Seht zu wie sie sich zum Affen macht.
Viel Spaß.

"Ich?", stellte ich die wohl dümmste Frage.

"Wer denn sonst, Babe."

Bleib cool. Er soll bloß nicht merken, dass ich von ihm träume.
Ansonsten bin ich am Arsch.

"Traumhaftes halt."

Willkommen liebes Publikum da draußen.
Habt ihr das gerade gelesen?
Ja?
Sehr gut.
Dann dürft ihr sie jetzt auslachen.

"Träumst du von mir?", er wackelte mit seinen Augenbrauen.

Hier seht ihr das perfekte Beispiel für einen sich schämenden Teenager.
Folgende Symptome sind bei unserer Madison zu erkennen:
Rote Wangen
Schwitzige Hände
Und das verräterische Stottern.

Badboy's BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt