29- Positiv

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,,Und?" Ich hielt die Spannung einfach nicht mehr länger aus und drückte Leon's Hand. Mit angespannten Gesicht wartete ich ungeduldig die Antwort ab.

,,Ja". Ein Wort reichte, um meine ganze auf den Kopf zu stellen.

,,Ja,du bist schwanger", brachte er nun über seine Lippen und ließ mich in einer Mischung aus Glück und Enttäuschung zurück. Er sagte es mit so einer Sicherheit. Er konnte sich nicht täuschen. Ausgeschlossen.

Er schaute uns an, doch keiner sagte mehr etwas. Ich wusste nicht wie ich mich jetzt verhalten sollte. Ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden mich zu freuen. Nicht bevor ich nicht wusste, ob es auch Leon's Kind war. Meine Gefühle lagen blank und ich wusste im Moment nichts mit mir anzufangen.

Ich war also tatsächlich schwanger. Ich konnte es nicht fassen. In mir schwomm jetzt ein Baby. Ein zartes, kleines Wesen. So unschuldig und unbeholfen.

Leon berührte meine Schulter und ließ mich in seine Arme hineinfallen. Immer noch hatte keiner etwas gesagt. Als er mich wieder losließ, lag seine Hand unter meinem Oberteil. Ich bemerkte es erst jetzt. Er strahlte stolz über beide Ohren und lächelte mir immer wieder zu. Es war so niedlich wie er sich freute. Ich sah wie seine Augen aufleuchten. So strahlend hell.

,,Zu bist schwanger. Wir bekommen ein Kind", stammelte er öfter vor sich hin und grinste die ganze Zeit über weiter.

,,Süße, wir bekommen ein Kind!" Er stand auf und wirbelte mich einmal durch den Raum. Ich kicherte leicht, als er mich an sich zog und mir etwas ins Ohr flüsterte. Den ganzen Abend betrachtete er meinen noch flachen Bauch. Er wollte schon immer Kinder.

,,Ich glaube ich muss dann auch mal wieder".

Leon hielt mich fest in seinen Armen und strahlte mich an. Erst jetzt kamen mir die Worte von seinen Onkel zu Ohren und ich ging zu ihn hin. Ich streckte ihn meine Hand entgegen.

,,Danke".

Er nickte einmal, erblickte dann meine Hand und schüttelte sie. ,,Hat mich gefreut dich kennenzulernen".

Dann sah er Leon und sie verabschiedeten sich mit einem Handschlag.

,,Danke. Für alles. Auf dich ist Verlass. Komm bald wieder, aber passe beim Rausgehen gut darauf auf, dass dich keiner sieht. Du weißt ja wie es draußen zu sich geht. Wir sind hier auch nicht länger sicher".

,,Du hast recht. Ihr solltet euch bald etwas sichereres suchen. Ich komme morgen wieder und wir können reden. Schwierige Zeiten brechen an und ihr müsst aufpassen".

,,Machen wir, danke".

Ein letzter Schlag auf die Schulter und er verschwand durch die Tür.

,,Was ist denn da draußen los?" Fragte ich, jetzt wo er weg war und wir setzten uns zurück auf sein Bett im Schlafzimmer.

,,Wieso sind wir nicht länger sicher, Leon?" Er zögerte, ehe er mir antwortete.

,,Du warst so lange weg. Fast alle Rebellen sind bei diesem Kampf draufgegangen. Wir waren einige der wenigen, die überlebt haben".

Ich starrte ihn wie gebannt in seine Augen, während sich sein Mund bewegte und er sprach.

,,Sie töten alle. Egal ob es Kinder, Frauen oder Männer sind. Sie durchsuchen die Apartments. Wir packen. Vorsichtshalber".

,,Okay, aber wo sollten wir dann hin?" Ich bekam Angst. Auch um das ungeborene Kind, dass in eine gefährliche Welt geboren wird.

,,Das entscheiden wir dann", fasste er den Entschluss. Ich wandte meinen Blick zum Boden. Ich wollte nicht auf der Flucht leben. Nicht mit einem Kind.

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