Kapitel 9 - Marny

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  • इन्हें समर्पित: myworld1811
                                    

Ich sass in meinem Zimmer an meinem PC, um an meinem Blog zu arbeiten. Es war ein Fashionblog, auf dem ich meine selbstgenähten Klamotten vorstellte und auch verkaufte. Ausserdem stellte ich Bilder hoch, die ich selbst fotografiert oder gezeichnet hatte.

Obwohl es in letzter Zeit mehr Zeichnungen gewesen waren, da ich ja das Haus nicht mehr verliess.

Mich Online mit Leuten zu unterhalten, die die gleiche Leidenschaft wie ich teilten, gab mir Halt in dieser schweren Zeit. Sie gaben mir das Gefühl, nicht völlig verloren zu sein.

Ich hörte ein Klirren hinter mir und zuckte zusammen, doch als ich über meine Schulter zu meinem Bett sah, bemerkte ich, wie Dog meine Teetasse umgeworfen hatte.

«Du dumme Katze,» lachte ich und stand von meinem Platz auf, «du lernst es wohl nie, was? Tee ist nichts für dich, ausserdem war gar nichts mehr drin.»

Ich nahm Dog in meine Arme und wippte sie leicht hin und her, was ihr zu gefallen schien. Sie kuschelte sich näher an mich und ich entschied mich kurzerhand dazu, die Arbeit am Blog für heute zu beenden.

Alles, was ich jetzt noch wollte, war mit meiner geliebten Katze Kuscheln und von meinem Fenstersims aus nach draussen in die Nacht schauen. Leider konnte man heute keine Sterne sehen, da der Himmel mit Wolken bedeckt war.

«Dich mag ich,» flüsterte ich Dog zu und legte sie auf meine Beine, als ich es mir nahe beim Fenster bequem gemacht hatte. Ich wollte am liebsten nie wieder von hier weggehen.

Hier drinnen konnte ich kontrollieren, was passierte. Ich hatte alles im Überblick.

Alles war unter meiner vollkommenen Kontrolle. Es konnte mir nichts passieren.

«Du redest ernsthaft mit deiner Katze?» meldete sich jemand, nur einige Schritte hinter mir und vor Schreck fiel ich von der Fensterbank auf den harten Teppichboden. Dog, der ebenfalls erschrocken war, sprang auf und landete auf seinen Füssen.

Ich konnte nicht anders, als laut zu schreien und panisch aufzuspringen, als ich sah, dass sich ein Mann in meinem Zimmer befand. Wegen dem abgedunkelten Licht konnte ich nicht erkennen, wer es war, aber es war mit Sicherheit ein Mann.

Und er hatte getrunken, das konnte ich riechen.

Mein Schrei hallte durch mein Zimmer und ich stoppte nicht damit, schon gar nicht als der Typ auch noch ein paar Schritte auf mich zu machte.

Voller Angst sprang ich zur Seite und drückte den Lichtschalter, um meinen Angreifer erkennen zu können.

Ich war erstaunt zu sehen, dass es sich dabei um Zac handelte, der wohl auch auf der Party meiner Schwester gewesen war.

Mittlerweile hatte ich aufgehört zu schreien, ich hatte aber noch immer panische Angst. Ich drückte meine Fingernägel tief in meine Handinnenflächen und versuchte, normal zu Atmen.

Aber es klappte nicht. Meine Panik wollte nicht verschwinden.

Ich sah die gleichen Bilder vor mir, wie schon die letzten drei Monate. Dunkelheit, eine grosse Gestalt, der Geschmack von Rauch und Alkohol...

Und eine Hand, die mich am Arm fasste. Genauso wie es jetzt Zac tat, der verwirrter war, als jemals zuvor.

«Marny,» sagte er, überfordert mit meiner Reaktion, «sorry, ich wollte- ich wollte dich nicht so erschrecken. Ich...Ich hab geklopft aber du hast mich nicht gehört.»

Ich war viel zu geschockt, als dass ich hätte darauf antworten können und blieb deshalb stumm. Meine Hände zitterten und ich machte einen Schritt zurück in die Richtung meines Bettes, damit Zac meinen Arm loslassen musste.

Ich konnte es nicht ausstehen, wenn mich jemand so anfasste. Nicht auf diese Art und Weise.

«R-Raus,» sagte ich mit leiser Stimme, weil es das Einzige war, das mir einfiel. Ich musste jetzt alleine sein, sonst würde alles nur noch schlimmer werden.

Als ich mir mit der Hand über mein Gesicht und durch meine Haare fuhr, bemerkte ich, dass ich angefangen hatte zu weinen. Ich versuchte aufzuhören, aber selbst das wollte nicht funktionieren.

Ich stand unter Schock.

«Marny ich-» begann Zac, doch ich hielt eine Hand hoch, um ihm klar zu machen, dass er ruhig sein sollte.

«Raus!» wiederholte ich mich, diesmal etwas lauter. Aber er wollte sich nicht abwimmeln lassen. Er musste einen Schritt auf mich zu machen und versuchte damit, mich in die Enge zu treiben.

«Hey, alles ist in Ordnung, ich-» Gerade, als er den Versuch machte, mich nochmals anzufassen, rannte Lydia ins Zimmer, ihr direkt auf den Versen war Ryan, der überrascht war, seinen Bruder zu sehen.

«Was machst du hier Alter?» fragte er und Zac zuckte mit den Schultern.

«Ich wollte nur nachsehen, wie's Marny so geht und sie hat sich erschrocken,» erklärte dieser und sah zu mir, wie mich Lydia in ihre Arme schloss und mir beruhigend durch die blonden Haare fuhr.

Sie flüsterte mir ruhige Worte zu und setzte alles daran, meine Panik zu minimieren. Sie wollte, dass ich mich sicher fühlte.

Ich schaffte es nach einer weiteren Minute endlich, meine Tränen unter Kontrolle zu bringen. Lydia hatte mir dabei geholfen, während die beiden Rosington Brüder überfordert danebengestanden und mich angestarrt hatten.

«Was-Was ist mit ihr? Alles in Ordnung?» fragte Ryan an Lydia gerichtet, als wäre ich gar nicht im Zimmer. Als würden sie nicht alle in meine Privatsphäre eindringen.

«Die bessere Frage ist doch, ob mit deinem Bruder noch alles in Ordnung ist?! Platz nie wieder so hier rein du Arsch! Verstanden?!» Lydia war in ihrem Beschützer-Modus angelangt. Sie war stinksauer.

«Es-Es tut mir echt leid, ich hab nicht gewusst, dass das passiert! Ich schwöre!» Zac sah mir in die Augen, die mir so gefallen hatten, aber ich wandte den Blick ab.

Ich fühlte mich verwundbar...und irgendwie beschämt. Ich wollte nicht solche Angst haben, wirklich nicht, aber ich konnte einfach nichts dagegen unternehmen.

Meine Angst war momentan noch stärker, als ich. Aber ich arbeitete daran.

«Ihr solltet bessergehen. Wir sehen uns morgen.» Lydia unterbrach die kurze Stille, die nach Zac's Entschuldigung geherrscht hatte. Sie liess keinen Raum für eine Diskussion offen.

Also verabschiedeten sich die beiden Brüder und gingen, so schnell wie nur möglich, aus meinem Zimmer. 

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