Kapitel 23

890 48 4
                                    

Kapitel 23

Durch die Explosion werde ich von den Beinen gerissen und durch den Raum geschleudert. Da die Tür offen ist, knalle ich erst gegen die Wand am Ende des Flurs. Meine Geschwindigkeit war sehr hoch, weshalb dieser Aufprall mehr als nur Kopfschmerzen hinterlassen hat. Einen Moment habe ich ein ekelhaftes Taubheitsgefühl in meinen Beinen und panische Angst, gelähmt zu sein. Aber nein - meine Beine funktionieren wenn ich mich drauf konzentriere.

Doch dann werde ich total abgelenkt, weil mir etwas bewusst wird. Oder nicht etwas sondern jemand. Meine Beine gehorchen mir zwar noch nicht vollständig, aber ich schaffe es irgendwie zurück ins Zimmer. Überall liegen Glassplitter und der Rauchmelder gibt immer noch das Piepsen von sich. Doch dieses Mal ist es berechtigt, da hier und dort kleine Flammen brennen. Doch sie sind nicht groß und werden sich nicht ausbreiten, deshalb belasse ich sie da.

An dem Türrahmen klettere ich mit den Händen hoch und versuche, mich hin zu stellen, aber mein rechter Knöchel gibt nach. Als ich ihn abtaste, spüre ich, wie ein Knochen zur Seite herausragt. Er ist gebrochen, na klasse.

Meine Gedanken rasen weiter und mein Blick ebenfalls. Liam liegt immer noch auf dem Bett und versucht die Fessel, die um seine Hand ist, ab zu reißen. Sie hat ihm vielleicht das Leben gerettet, denn keine zwanzig Zentimeter neben seinem Kopf liegt eine Scherbe der Größe einer Bowlingkugel. Ich versuche zu ihm zu kommen, aber das ist nicht so leicht, weil ich nur einen Fuß benutzen kann. Den anderen schleife ich einfach hinter mir her, auch wenn es höllisch weh tut. Die paar Schritte zu seinem Bett erweisen sich als Höllenqual, die ich aber irgendwie überlebe.

Schließlich falle ich auf die Bettkante und meine Arme werden von ein paar Scherben aufgeschnitten, aber das ignoriere ich getrost. Dann wende ich mich Liam zu und ziehe mich mit den Armen übers Bett. Er zieht seine Beine wortlos zu sich heran, um mir Platz zu machen. Also beuge ich mich vor und beginne damit, die Fessel mit einer Scherbe durch zu schneiden.

„Was ist mit den anderen?" fragt Liam. Ich sehe ihn an und schüttle unwissend mit dem Kopf. Er nickt nur, weil er verstanden hat und spannt die Fessel ein bisschen weiter an, damit ich besser sägen kann. Ich mustere ihn aus dem Augenwinkel; Eigentlich hat er keine Verletzungen abbekommen. Nur sein Handgelenk scheint durch die Fessel etwas geschwollen, aber ich weiß, dass das wieder weg geht.

„Da bist du." Brummt eine Stimme hinter uns. Ich beginne schneller und härter zu sägen, höre aber auf, als der Stoff beinahe durchtrennt ist. Aber das ist nicht gewollt, da sich zwei Arme um meinen Bauch legen und mich übers Bett zerren. Ich erinnere mich daran, dass er das schon einmal gemacht hat. Aber damals habe ich mich darüber gefreut, weil ich dachte, er würde mir meine Unschuld nehmen. Aber ich dachte auch, dass er mich lieben würde so wie ich ihn geliebt habe.

„Lass mich los." Brülle ich. Ich zapple, trete und schlage um mich, aber nur, weil ich mich vor der Berührung mehr ekle als alles andere. Ich schreie auf und versuche es die ganze Zeit über. Mein gebrochener Knöchel und meine überanstrengten Amre vom Sägen sind dabei jedoch keine große Hilfe.

„Dieses Mal mache ich den Fehler nicht und lasse dich entkommen." Knurrt er mit dem Mund an meinem Ohr. Ich muss wieder würgen, wie vorhin als ich an ihn denke. Seine Hände sind um meine Hüfte geschlungen und ich weiß, dass seine blonden Haare kreuz und quer abstehen, wie immer, wenn er versucht jemanden zu tragen.

„Wieso Fehler?" necke ich ihn. „Haben die Bullen dich gefunden?"

„Fast." Säuselt er. „Niemand findet mich, wenn ich es nicht will. Selbst du hast es nicht geschafft, meine Liebe."

„Könnte daran liegen, dass ich vor dir gefürchtet bin und dich nicht gesucht habe." Gebe ich scharf zurück. Er drückt mich enger an sich und lacht auf. Dann drückt er immer fester zu und drückt mir beinahe die Luft aus dem Bauch; Atmen kann ich nicht mehr.

„Wie wäre es, wenn du die Wahrheit sagen würdest?"

„Das ist die Wahrheit." Gebe ich scharf zurück. Wieder versuche ich mich, aus seinem Griff zu lockern. Trotzdem aller Mühe, scheint es so, als würde jeder Versuch seinen Arm nur noch enger ziehen. Irgendwann gebe ich auf und darauf hat er nur gewartet. Ich spüre, wie er etwas aus seiner Tasche zieht. Liam keucht auf und drückt sich gegen die Wand, aber ich weiß, dass die Waffe aus seiner Tasche nicht für ihn ist.

„Guck mal." Säuselt Steve und schwingt die Klinge des Messers vor meinen Augen hin und her. „Das ist die Waffe, mit der ich deinen Bruder umgebracht habe."

Seine Stimme ist mehr ein Flüstern als alles andere, aber er spricht laut genug, damit Liam ihn hören kann. Als ich es wage, zu ihm zu sehen, lese ich in seinen Augen alles Mögliche; Kummer, Mitleid, Wut, Verzweiflung.

„Und jetzt bist du dran." Sagt er und setzt sie Klinge an meinem rechten Fuß an. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange während er zum ersten Schnitt ansetzt. Er fährt mir über die Haut, als wäre es ein Test, aber die Klinge ist scharf genug, um mir das Bein auf zu schneiden. Ich starre Liam an und er folgt meinem Blick zur Fessel. Danach sieht er mich an und stellt mir stumm die Frage: Soll ich?

Ich schüttle nur stumm den Kopf, weil ich weiß, dass die Klinge an meinem Bein sich schneller in seinen Magen rammen kann als er denkt. Deshalb sitze ich einfach nur da und keuche während das Blut über die Ränder der Wunde tritt.

„Du bist stärker geworden." Lobt er mich. Aber ich spüre, dass mir sein Lob nicht mal ansatzweise etwas bedeutet.

Und das macht mich verdammt stolz.

MENSCHEN :D

Also hi (: ich bin gut in England angekommen und bisher hab ich den Regenschirm nicht gebraucht :D heute geht's nach London (: mit etwas Glück seh ich die Jungs also DAUMEN DRÜCKEN :D

Love u all Lots !

Stay Tuned (;

Catch me if you can ~ Liam PayneWhere stories live. Discover now