Kapitel 10

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Um es harmlos auszudrücken; Harrys Reaktion war geschockt. Er ist genau genommen ein bisschen zurück getaumelt, hat sich an mein Bett gekrallt und ist dann auf die Knie gesunken. Okay, genau genommen ist er in Ohnmacht gefallen.

Nadine und ich haben uns dann schließlich damit beschäftigt ihn in sein Auto zu schleppen. Darauf hin hatte ich ihm die Schlüssel aus den - für meinen Geschmack viel zu engen - Jeans gezogen und nach Hause gefahren. Und jetzt - Vor ihrer Villa parkend habe ich keine Ahnung, was ich tun sollte. Ein Blick durch den Spiegel verrät mir außerdem, dass Harry immer noch nicht wach ist.

„Verdammte scheiße." Brülle ich und schlage gegen das Lenkrad. Trotz einer kleinen Hoffnung, wird Harry nicht wach. Also lege ich meinen Kopf kurz gegen das Lenkrad und steige aus. Draußen bereue ich diesen Schritt sofort. Automatisch beiße ich mir auf die Unterlippe und fummle an der Narrt des Shirts herum. Ich fühle mich wie angestarrt. Als würde die Villa Augen besitzen, die mich mustern.

Während ich die kurze Einfahrt rauf laufe, beginne ich flach zu atmen. Es scheint mir, als würde sich die Einfahrt in die Länge ziehen und 90° in die Höhe gehen. Trotzdem laufe ich immer weiter und erreiche schließlich die Tür. Mein Herz schlägt so laut, dass ich denke, der dadurch erzeugte Bass könnte das Haus umnieten.

„Bitte lass nicht Liam die Tür öffnen." Flüstere ich. Da die Chance 3/5 steht müsste ich eigentlich auf der sicheren Seite liegen. -Ironie nicht? Harry liegt auch auf der Sicheren Seite.

„Was?" mault eine Stimme. Ich sehe auf und trete einen Schritt zurück. Doch meine Gefühle schlagen über und über. Natürlich steht Liam vor mir und plötzlich merke ich, wie glücklich ich bin. Meine Angst war keine Angst; Ich habe gehofft, dass Liam die Tür aufmacht. Weil ich einfach den größten Fehler meines Lebens begangen habe. Obwohl nein... Der größte Fehler in meinem Leben war ein anderer.

„L...Liam." Murmle ich und starre ihn an. Eine meiner Hände fährt zu seinem Gesicht hoch. Erst zuckt er zurück und meine Hand auch, doch dann greife ich um seine Wangen - diesmal mit beiden Händen - und ziehe ihn zu mir herunter. Als ich meine Lippen auf seine Presse ist er immer noch zu erstaunt, um etwas zu tun. Doch dann - zehn Sekunden später - erwidert er den Kuss sehr kurz und löst sich dann sanft. Ich schaue ihn halblächelnd an.

„Ich..." beginne ich und meine Stimme bricht ab. Einen Moment gebe ich mir um mich zu sammeln, doch dann beginne ich zu sprechen: „Ich habe eine Vergangenheit, von der ich dir nicht erzählen will oder kann. Wenn ich das täte wärst du in Lebensgefahr. Ich bin es, wenn ich mit einer Berühmtheit wie dir zusammen bin und gefährde dich und deine Freunde sogar noch damit. Und trotzdem - trotz diesem Wissen will ich nichts anderes als dich zu küssen, Liam. Es geht mir nicht um deinen Ruhm. Glaub mir, ich weiß wie sich das anfühlt ansatzweise berühmt zu sein. Ich hab echt kein Interesse daran, das das nochmal kommt. Deshalb will ich eigentlich ein normales Leben haben, ohne Paparazzos. Aber ich hab nun mal ein kleines Problem. Ich hab mich nämlich in einen Star verl-„

Verdammter Mist, denke ich. Ich schließe meinen Mund schnell, sodass ich die Zähne auf einander prallen höre. Dann schlucke ich schwer und sehe zu Boden. Ohne es zu fühlen, weiß ich, dass ich rot wie eine Tomate bin.

„Wolltest du gerade sagen, du hättest dich in mich verliebt?" hackt Liam nach. Ich spüre jetzt, wie heiß mein Gesicht ist. Doch -gottseidank- bleibt mir eine Antwort erspart. In diesem Moment höre ich nämlich eine Autotüren. Als ich mich umdrehe sehe ich, wie Harry aus dem Wagen steigt und auf uns zukommt.

„Wie zur Hölle bin ich her gekommen?" fragt er mich und fährt sich durch die Haare.

Ich grinse schief. „Mit dem Auto, mein Liber. Das Teil wo du gerade rausgekraxelt bist."

„Ha-Ha-Ha" macht er und fährt mir durch die Haare. Ich puste eine Strähne von mir weg und die beiden Jungs lachen. Ich selbst muss auch grinsen und schmeiße meine Haare schließlich nach hinten.

„Wir sollten reden." Meint Liam dann, aber sein Lächeln gibt mir Hoffnung. „Obwohl..."

„Obwohl?" fragen Harry und ich im gleichen Moment.

„Reden ist Silber, Küssen Gold." Erwidert Liam, zieht mich zu sich und küsst mich leidenschaftlich.

„Sucht euch'n Zimmer." Kommentiert Harry nur, als wir uns lösen grinst er uns an.

„Vergessen, Styles?" gibt Liam zurück, während dieser reinläuft. „Ich wohn hier."

„Ja,ich auch." Meint Harry und gibt der Tür einen Tritt, so dass sie zufällt. Liam und ich starren die Tür an und dann einander.

„Ziemlich blöd von ihm." Gebe ich kund. „Ich hab immer noch seine Autoschlüssel und der Tank ist gerade vollgetankt."

„Na dann komm schnell." Sagt Liam, blickt über die Schulter zurück, nimmt mir die Schlüssel aus der Hand und mich dann an der Hand. Wir laufen zum Auto, küssen uns vorm einsteigen und fahren dann einfach weg.

Catch me if you can ~ Liam PayneKde žijí příběhy. Začni objevovat