Kapitel 21

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Wir verbachten den restlichen Tag damit, für meine vorübergehende Wohnung einzukaufen und die Sachen rüberzubringen, auch aus meiner alte Wohnung einige persönliche Dinge. Zudem kündigte ich die Wohnung auch und Zayn verhalf mir dazu, dass es zu einer sofortigen Kündigung kam. Er versprach, heute Abend wieder im Club vorbeizuschauen und dass er Lou mitnehmen würde, da er eh nochmal zu ihm wollte. Ich mochte Lou sehr, weswegen ich mich schon darauf freute, ihn heute sehen zu können. Doch als ich im Club ankam, verging mir die gute Laune ziemlich schnell.

"Ihr seid zusammen?!", Anás Stimme klang etwas schriller als sonst und ihr Blick war fassungslos und wütend zugleich, als sie  mich erblickte. Ich sah Aná mit großen Augen an. Gerade erst war ich zur Tür hinein, ohne etwas gesagt zu haben, da kam sie mir schon entgegen. "Ähm, wovon redest du?", wich ich einer direkten Antwort aus, doch sie schnaubte nur. "Das weißt zu genau was ich meine, Adriana. Und du wusstest auch, dass ich ein Auge auf ihn geworfen habe und dann muss ich hören, dass ich zusammen seid?", ihre Stimme überschlug sich nun beinahe und ich zuckte zusammen. "Aná, ich habe mir das nicht ausgesucht, ich wusste nicht, dass es so kommt", versuchte ich sie zu beschwichtigen, wollte mich aber auch nicht rechtfertigen. Schließlich ging es um eine Sache, bei der man sich nicht rechtfertigen musste. "Ach komm schon, das war alles Absicht. Du wolltest es doch genauso, um mir einen Strich durch die Rechnung zu machen", fuhr sie mich an und ich wollte gerade etwas darauf erwidern, als Dan zwischen uns trat. "Hey, sachte Aná, hier hat niemand irgendetwas beabsichtigt, dem Anderen jemanden wegzunehmen. Schon gar nicht Adriana, also fahr bitte etwas runter", meinte er ruhig, doch davon ließ sie sich nicht beeinflussen. "Als ob, Dan. Sie hat das gewollt und jetzt, wo sie ihn an der Angel hat, wird sie schön auf seine Kosten leben. Ich wette mit dir, sie wurde nicht ausgeraubt, sondern hat das alles nur inszeniert", sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mich funkelnd an. Empört schnappte ich nach Luft. "Ist alles okay bei dir? Ich glaube wohl nicht, als würde ich einen Einbruch inszenieren. Hör dich doch bitte mal selbst, dass ist so ein Schwachsinn, den du da redest", ich war lange ruhig geblieben, doch irgendwann war es zu viel des guten. Bevor ich weiteres von mir geben konnte, ging ich einfach an ihr vorbei, nach hinten zu der Kabine. "Ich will nicht mit so jemandem arbeiten, Dan. Verlogene Personen gehören hier nicht her", hörte ich sie noch fauchen, bevor ich die Tür zuzog und mich dagegen lehnte. Das so etwas passierte konnte man doch nicht erwarten. Natürlich wusste ich, dass sie etwas von ihm gewollt hatte, aber er hatte nie Interesse gezeigt oder ihr Hoffnungen gemacht. Zumindest habe ich davon nichts mitbekommen. Angespannt fuhr ich mir durch meine Haare und zog mich schließlich um. Es würde wohl ein langer Abend werden.

Das wurde er tatsächlich. Ich fand keinen guten Einstieg in die Bewegungen und war ziemlich verspannt, wurde einfach nicht locker. Aná hingegen schien vollkommen aufzudrehen. Reihenweise tanzte sie irgendwelche Männer an, die anbissen und spielte dann mit ihnen. Ich war von mir selbst genervt, dass mich diese Sache so belastete und machte eine Pause, nachdem die Uhr Mitternacht angezeigt hatte und es um die Uhrzeit eigentlich richtig losging. Nachdem ich mich durch die Masse gezwängt hatte, erreichte ich die Bar und erfasste auch schon wenig später Zayn und Lou. Zayn sah mich aufmerksam an, hielt mir seine Hand hin und zog mich zwischen die letzten Leute hindurch. "Na ihr", murmelte ich und stand zwischen Zayns' Beinen, da er auf dem erhöhten Barhocker saß und mich zu sich gezogen hatte. "Ist alles okay? Du wirkst nicht so wie sonst", fragte er nah bei meinem Ohr, damit ich es durch die laute Musik auch verstehen konnte. "Ja, alles okay. Es scheint heute nur nicht so mein Tag zu sein", ich wollte ihm davon nicht erzählen, zumindest nicht hier, bestellte mir dann ein Wasser. "Dann sehe ich heute ja gar nicht, was du drauf hast", Lou sah mich enttäuscht an und ich lächelte entschuldigend, hatte selbst bei diesem meine Mühe, es überhaupt aufzusetzen. Er bemerkte es wohl und strich mir sanft über den Arm. "Jeder hat mal einen Durchhänger und durch Zayn weiß ich ja, was du kannst", versuchte er mich aufzumuntern und ich bemerkte, wie Zayn hinter mir sich etwas anspannte und ich mich deshalb zu ihm drehte, trotz des Lichtes sah, wie sich seine Gesichtsfarbe anscheinend in einen rötlichen Bereich wandelte, er meinem Blick auswich. Süß, da hatte ihn sein bester Freund verraten. "Seid ihr denn voran gekommen mit der Planung von dem Haus?", wechselte ich  einfach das Thema und gleich wurde er wieder entspannter. "Diesmal war es nicht das Haus, wir haben die letzten Schritte des Restaurants festgelegt und angerufen, wie weit sie sind. Wenn alles weiter so läuft, können wir pünktlich und ohne Defizite eröffnen", zufrieden nippte Lou an seinem Getränk und Zayn nickte. "Vor Ort wird es aber trotzdem die letzten Tage davor noch etwas hektisch, aber da musst du dann nicht dabei sein", versicherte mir Zayn, doch ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich kann euch da helfen, sonst komme ich mir so nutzlos vor. Keine Widerrede", mein Ton ließ diese auch gar nicht zu. Jedoch wäre Zayn nicht Zayn, wenn er trotzdem etwas dagegen einzuwenden hatte. "Das sehen wir dann, noch ist es ja ein wenig bis dahin. Möchtest du noch weitermachen, oder soll ich dich freistellen? Ich glaube Aná hat das hier heute auch gut allein im Griff." Damit traf er dann natürlich aber genau meinen wunden Punkt. "Nein, ich bin zum arbeiten hier und werde auch weitermachen", antwortete ich knapp, leerte mein Glas und löste mich von den beiden um mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe zu widmen.

Meine Füße schmerzten regelrecht, als ich mir die Schuhe auszog. Das hatte ich sehr selten und meist nur an Tagen, wo ich nicht wirklich gut drauf war. Leicht verzog ich mein Gesicht, als ich mir über den Knöchel rieb, biss die Zähne jedoch zusammen und zog mir vorsichtig meine eigentlichen Schuhe an, schulterte meine Tasche. Es sah wohl aus, als liefe ich auf rohen Eiern, denn Dan grinste mich breit an. "Schuhe zu hoch?", fragte er amüsiert und ich lächelte ihn gequält an. "Mach du mir mal nach, dann reden wir weiter, schönen Abend noch", verabschiedete ich mich und trat vor die Tür, wo Zayn schon im Wagen wartete, mich besorgt ansah als er sah, wie ich lief. "Da kommt das Taxi wohl ziemlich gelegen. Bitte einsteigen", er streckte sich, um mir die Tür aufzumachen. "Danke, aber du musst mich nicht immer abholen", bedankte ich mich und stieg ein. "Ich lasse dich um die Zeit nicht allein rumlaufen und ein Auto hast du ja nicht", er zuckte leicht mit den Schultern und fuhr los, zu seiner alten Wohnung. "Soll ich über Nacht bleiben und dir die Füße kühlen? Nicht dass du mir morgen gar nicht mehr stehen kannst", fragte er und ich zuckte ebenfalls kurz mit den Schultern. "Musst du nicht, aber du kannst gerne bleiben", murmelte ich. Seine Nähe tat gut und wenn man jemanden bei sich hatte, wenn es einem nicht sonderlich gut ging, gab es einem ein gutes Gefühl.

Als wir da waren, stiegen wir beide aus und nahmen den Aufzug, ich schloss die Tür auf und ließ meine Sachen an die Seite fallen. Ich spürte Zayns Lippen an meinem Hinterkopf und hielt für einen kurzen Moment inne, löste mich dann und schenkte ihm ein kleines Lächeln, ging mich dann schnell im Schlafzimmer umziehen, bevor er auch schon reinkam, in wenigen Sekunden schon lediglich in Boxershorts und einem weißen T-Shirt im Bett lag und nur auf mich wartete. Ich bürstete meine Haare rasch durch und krabbelte dann zu ihm ins Bett, schwieg die ganze Zeit und fand mich bald darauf in seinen Armen wieder, in welche ich mich aber auch kuschelte. "Was ist los, hm? Du hast sehr verkrampft gewirkt und beschäftigt. Und jetzt sprichst du hier kaum ein Wort", hakte er wieder nach, leise bei meinem Ohr. Ich lag mit dem Rücken an seinem Oberkörper und sah zu dem großen Fenster, vor welchem nun die Vorhänge gezogen waren. "Es ist nur eine Kleinigkeit vorgefallen mit Aná. Sie ist eben der Meinung, ich hätte dich ihr weggenommen und sowas eben. Und das der Einbruch inszeniert war. Naja, jetzt ist die Stimmung eben angespannt, aber  das legt sich sicher", nuschelte ich leise in den Saum der Bettdecke. "Ich möchte darüber nicht weiter reden." - "Sie sagt, der Einbruch wäre inszeniert?", wiederholte er trotzdem und ich zuckte nur mit den Schultern, schloss meine Augen. Zayns warmer Atem kitzelte an meinem Hals. "Man kann es nicht jedem recht machen. Und du hast mich niemandem weggenommen, es ist immer noch meine Entscheidung, bei wem ich bin und sein möchte, mit wem ich meine Zeit verbringe. Und das bist nun einmal du. Wenn sich das nicht einrenkt, rede ich mit ihr. Schließlich ist das auch keine Stimmung, die sich positiv auf den Club auswirkt", flüsterte er an meinem Hals, auf welchem er nun zarte Küsse verteilte und mich dabei eine leichte Gänsehaut überkam. "Du wirst nicht mit ihr darüber sprechen, sonst komme ich mir vor wie ein Kind, dass seine Probleme nicht allein klären kann", murmelte ich. Soweit käme es noch, dass ich da seine Hilfe brauchte. "Vielleicht bekommt sie sich wieder ein", seufzte ich leise und bekam von ihm einen Kuss auf die weiche Stelle, unterhalb des Ohres. "Mhm, das hoffe ich. Und in zwei Wochen bist du eh erst mal für ein paar Tage weg, sollte es bis dahin nicht schon wieder in Ordnung sein", brummelte er an meinem Ohr und schloss die Arme fester um mich, während ich gähnen musste.

"Und jetzt schlaf gut, Kleine", das waren auch die letzten Worte die ich hörte, bevor ich einschlief.

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Schon mal die kleine Vorwarnung, im nächsten Kapitel kommt ein Zeitsprung, nur dass ihr Bescheid wisst.

Gute Nacht (:

xxx

One way or another (Zayn FF)Where stories live. Discover now