Kapitel 18

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Zayn blickte mich bei meiner Aufforderung an. "Was möchtest du denn wissen?", fragte er, statt direkt zu antworten und ich musste überlegen. "Ich weiß nicht, wie alt du bist", stellte ich fest und er musste schmunzeln. "23", teilte er mir mit, sah mich dann wieder fragend an. "Was hast du studiert oder gelernt, bevor du den Club eröffnet hast?", fragte ich weiter, während er seinen anderen Arm ebenfalls um mich legte. "Eventmanagement. Ich habe die erste Zeit auch als solcher gearbeitet, bis ich aber nicht mehr der sein wollte, der die ganze Zeit im Stress ist und springen muss. Mit meinen Ersparnissen habe ich auf Risiko gesetzt und- naja, jetzt habe ich hier einen Club und einen in Planung, diesmal aber in St.Tropez. Lou hat mir geholfen, das dort alles einzurichten und generell den perfekten Ort dort zu finden. Dadurch ist er auch an Aufträge in St.Tropez gekommen, deshalb hat er auch von St.Tropez gesprochen, als er hier war", erklärte er mir und vergrub sein Gesicht in meinem dichten Haar, pustete leicht in dieses. "Und was sagen deine Eltern zu dem ganzen?"

Bei dieser Frage versteifte sich Zayn auf einmal und löste sich von mir, ließ lediglich den Arm um mich gelegt. "Die wissen es nicht", gab er kurzbündig zurück und sah zum Fernseher, doch ohne der Handlung des Films zu folgen. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und sah zu meiner Hand, legte diese schließlich sanft auf seine. "Warum wissen sie es nicht?", fragte ich vorsichtig nach, doch er sah mich weiter nicht an. "Möchtest du vielleicht mitkommen, wenn ich die Tage vor der Eröffnung nach St.Tropez muss?" Zayn ging gar nicht auf meine Frage ein, was wohl hieß, dass er nicht darüber sprechen wollte. Ich brauchte kurz, um den Sprung endgültig zu realisieren, hob ich die Schultern. "Wenn es zu einer Zeit ist, in der ich nicht arbeiten muss, gerne", murmelte ich und erst da sah ich wieder ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. "Ich stelle dich frei und keine Sorge, dass geht nicht von deinen Urlaubstagen ab. Also, in zwei Wochen soll die Eröffnung sein und ich wollte drei Tage vorher hin. Schön, dass du mitkommst", informierte er mich und ich nickte, wollte mich aufsetzen, als er mich wieder zu sich zurück zog. "Wohin möchte die junge Dame denn?", er sprach mit einer rauen, leisen Stimme in mein Ohr, die mir eine Gänsehaut bereitete. Er konnte ziemlich geschickt die Themen wechseln. "In die Küche", meine Stimme war etwas unsicher, weshalb ich mich räusperte. "Wir haben doch fast alles hier. Oder hast du noch Wünsche?" Und er wusste es, jemandem den Kopf zu verdrehen. "Ich- ich wollte nur ein bisschen Obst holen", meinte ich leise und er striff mit seinen Lippen mein Ohrläppchen. "Moment, ich hole uns etwas. Bleib einfach liegen und überleg dir, was du mir über dich erzählen kannst", mit diesen Worten stand er auf und ging raus in die Küche. Ich brauchte einen kurzen Moment, um wieder klaren Gedanken fassen zu können. Das machte er doch wirklich mit Absicht. Kurz blickte ich zum Fernseher, jedoch wusste ich schon gar nicht mehr, worum es in dem Film ging, machte es mir stattdessen gemütlich und blickte zu Zayn, als dieser mit Orangen, Weintrauben und Blaubeeren wiederkam. Ich liebte Blaubeeren, weshalb ich sie ihm auch gleich aus der Hand nahm und anfing zu essen. "Also, ich höre. Was sagen zum Beispiel deine Eltern dazu, dass du in einem Nachtclub tanzt?", fragte er interessiert, bevor ich ihn fragen konnte, was er wissen wollte, so wie er mich gefragt hatte. "Meine Mutter hatte anfangs etwas dagegen, als ich ihr aber erklärt habe, dass ich nicht nackt rumtanze und meine Sachen auch anlasse, hat sie sich für mich gefreut, dass ich das machen kann, was mir Spaß macht. Mein Vater ist damit immer noch nicht so einverstanden, aber er sieht mich noch als kleines Mädchen. Eben Väter. Aber er sagt nichts dagegen", erzählte ich und schob mir wieder ein paar Beeren zwischen die Lippen. "So sind sie doch immer. Aber es ist doch auch besser so, als wenn du ihm egal wärst", er lächelte, nahm mir die Schale aus der Hand und hielt mir immer wieder eine Beere vor die Lippen. "Was hättest du gemacht, wenn du nicht Tänzerin im Club geworden wärst?", fragte er weiter und ich musste etwas überlegen. "Hm... ich glaube, ich wäre in eine Tanzschule gegangen und hätte eine Ausbildung gemacht, um Kurse zu geben. Oder ich hätte studiert. Aber ich wüsste nicht so wirklich, was genau", meinte ich nachdenklich und wollte die nächste Beere essen, doch er zog seine Hand weg und ich biss ins Leere. "Hey", nuschelte ich und wollte nach seiner Hand greifen, doch wieder zog er sie beiseite und ich fiel fast auf ihn, da ich mich über ihn gebeugte hatte. "Du bist frech", grinste ich und stürzte mich mit beiden Händen auf seine Hand, bekam sie zu fassen und aß die Beere, grinste danach siegessicher. "Wärst du eine Tanzlehrerin, würdest du deine Schüler sicher solange quälen, bis sie es genau so machen würden, wie du willst", schmunzelte Zayn und mein Grinsen wurde nur breiter. "Natürlich, so soll es doch sein. Und du wärst ständig unter Beschuss", lachte ich frech und kitzelte ihn einfach, weswegen er meine Hände festhielt und weghielt. "Ich würde ja nie zu dir kommen. Warum hast du nicht diesen Weg gewählt? Du würdest sicher auch mehr verdienen" - "Ich wollte noch ein wenig meinen Spaß haben und einfach tanzen, wie ich möchte. Sonst zeigt man ja immer vorgegeben Tanzarten, aber so bleibt mir alles überlassen. Vielleicht werde ich später dazu übergehen, schließlich will man mich mit 30 Jahren sicher auch nicht mehr in einem Club sehen", erklärte ich und er nickte leicht. "Das ergibt Sinn. Wobei du sogar mit 40 noch bei uns tanzen könntest, deine Schönheit ist nicht vergänglich." Lächelnd musste ich den Kopf schütteln und gab ihm einen kurzen Kuss auf die weichen Lippen. "Übertreib es nicht. Aber danke", hauchte ich an seinen Lippen und legte mich dann an ihn, bettete meinen Kopf auf seiner Brust und spürte wenig später seine Hand an meinem Haar, welches er zärtlich zu kraulen begann. Wir schwiegen und ich merkte, wie meine Augen langsam schwerer wurden und mir schließlich zufielen. Trotz der Ablenkung immer noch mit der Frage in meinen Hintergedanken, warum er nicht über seine Eltern sprechen wollte.

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Mal ein wenig ruhiger (: leider auch etwas kurz, aber heute wollte mein Kopf nicht so, wie ich ^-^

Danke für alle Kommentare im letzten Kapitel, ich habe mich sehr darüber gefreut und mittlerweile ist die Geschichte bei über 304 Votes! Vielen Dank <3

Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch, auch wenn es eben etwas ruhiger ist. Was denkt ihr, warum will Zayn nicht über seine Eltern sprechen? Mal sehen, ob vielleicht jemand darauf kommt :P

Achja, die Fragen, die gestellt wurden, beantworte ich im nächsten Kapitel, denn da sind die 5000 sicher geknackt ;) wenn ihr noch mehr habt immer her damit :))


Schlaft schön

xxx

One way or another (Zayn FF)Where stories live. Discover now