Kapitel 20

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Während ich mir wieder einmal Rührei machte, diesmal mit Schnittlauch auf Brot mit Tomate, zerbrach ich mir darüber den Kopf, was er mir sagen wollte. War es noch wegen gestern? Doch eigentlich hatte sich da ja alles- geklärt. Mehr oder weniger. Oder vielleicht hatte ich hier irgendetwas rumliegen lassen. Allerdings verstreute ich nie meine Sachen quer durch die Wohnung, vor allem nicht, wenn es meine war. Ich hasste Unordnung und es gehörte sich schon gar nicht, diese in fremden Häusern oder Wohnungen zu verursachen. Vielleich hatte ich im Schlaf aber auch irgendetwas gesagt, was ihn verunsichert hatte oder sonstiges. Ich wusste von meiner Mutter, dass ich ab und an im Schlaf sprach, doch nur, wenn mich etwas sehr beschäftigt.

Als ich mit dem Braten des Rühreis fertig war, stellte ich die Herdplatte aus und tat mir das Ei auf die beiden Brothälften, legte darüber noch zwei kleine Tomatenscheiben, bevor ich mit dem Teller zurück ins Schlafzimmer ging, ein kleines Lächeln in meinen Mundwinkeln zuckte, als ich sah, wie er die Arme um sein Kopfkissen geschlungen und sein Gesicht darin vergraben hatte. Bei meinen Schritten sah er aber auf, klopfte neben sich auf die freie Stelle. "Sieht lecker aus, guten Appetit", wünschte er mir, während ich platz nahm. "Danke", erwiderte ich und biss von dem ersten Brot ab, sah dabei die ganze Zeit zu ihm. "Also, worüber wolltest du mit mir reden?", fragte ich vorsichtig, nachdem ich erst gezögert hatte. Jedoch wollte ich es dann wissen und hatte einfach gefragt. Zayn schien ein wenig verlegen zu werden, er rutschte leicht hin und her, setzte sich etwas auf, spielte mit dem Kissen. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Da war keine Schutzschicht um ihn herum, das war er.

"Eigentlich ergibt sich sowas ja und man spricht nicht so wirklich darüber, aber ich möchte nichts gegen deinen Willen entscheiden oder tun", begann er und sah mich nach Beendigung des Satzes an. War das Unsicherheit in seinem Blick? Mittlerweile hatte ich das Brot wieder auf den Teller gelegt, um ihm zuzuhören. "Ich fand es sehr schön oder finde es immer noch sehr schön, wenn ich mit dir die Zeit verbringen kann und ich habe dir ja schon gesagt, dass- ich mich in dich verliebt habe. Nur bin ich mir etwas unsicher, ob wir wirklich zusammen sind", sprach er aus, was ihm auf dem Herzen lag, doch eine gewisse Anspannung und Erwartung in Bezug auf meine Antwort merkte ich ihm noch immer an. Ich ließ mir seine Worte kurz durch den Kopf gehen. Mir ging es nicht anders. "Das habe ich mich auch gefragt", gab ich zu und ich sah, wie seine Augen etwas aufleuchteten. "Und ich bin ebenfalls gern mit dir zusammen, also denke ich, wir könnten es versuchen", das klang ziemlich blöd, aber wie sollte man es anders sagen? Eben, er ging nicht anders. Jetzt fiel die Anspannung komplett von ihm ab und ein strahlendes Lächeln zierte seine Lippen. "Das freut mich wirklich, Adriana. Und ich würde dich gerne einigen Freunden vorstellen, wenn wir in St.Tropez sind", verriet er mir und ich musste leicht grinsen. Das ging schnell. "Ist okay", willigte ich dann aber trotzdem ein und aß weiter, während Zayn sich ausstreckte. "Du musst heute wieder arbeiten. Vielleicht sollte ich mal wieder vorbeischauen und kontrollieren, ob du fleißig arbeitest", frech sah er mich an und ich verdrehte gespielt genervt die Augen, lachte dann leise. "Als ob ich nicht fleißig bin", schmunzelte ich und schob mir den letzten Rest meines Brotes zwischen die Lippen. Zayn hatte sich mittlerweile, sehr zu meiner Überraschung- das andere Brot geschnappt und probierte davon, bevor er es gänzlich aß. "Seit wann isst du denn frühmorgens etwas?", fragte ich ehrlich verwundert und er zuckte nur mit den Schultern. "Es sah lecker aus", murmelte er und ich nickte leicht, gab ihm den Teller, damit er nichts davon im Bett verteilte und strich mir die Haare aus dem Gesicht. "Zayn?", fragte ich nach einer Weile, in der ich ihm nur still dabei zugesehen hatte, wie er aß. "Mh?", machte er und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Wenn ich im Club mit jemandem tanze oder manchmal laszivere Bewegungen mache, heißt das nicht, dass ich damit jemanden anmachen möchte oder so. Es ist mein Job, die Leute zu unterhalten und es hat nichts damit zu tun, dass ich mir meinen Spaß suche. Ich hoffe, dass wird kein Streitpunkt zwischen uns", brachte ich mein Anliegen vor. Dass er mir eigentlich widersprechen wollte, konnte ihm selbst ein Blinder ansehen. Doch er schien es runterzuschlucken und nickte nur. "Versprichst du es mir?", blieb ich beharrlich und sah ihn unausweichlich an. "Ich verspreche es", gab er widerstrebend von sich, auch wenn er versuchte, es zu verbergen. Dazu war ich zu aufmerksam. Ich lächelte trotzdem und beugte mich zu ihm hinab, küsste ihn zärtlich auf den Mund. "Ich gehe jetzt duschen. Und im Übrigen- ich glaube, ich mag dich sehr", flüsterte ich und fuhr mit der Kuppe meines Zeigefingers über seine Unterlippe, wollte gerade aufstehen, als er mich zurückhielt und ein weitere Mal küsste. "Wollen wir nicht zusammen duschen gehen? Du weißt, man soll wassersparend leben, um die Umwelt zu schonen", erklärte ich mich und ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Ich werde so schnell duschen, dass unser beider Wasserverbrauch so hoch ist, wie als wenn wir zusammen duschen gehen würden. Aber schön, dass du so umweltbewusst bist", grinste ich und löste mich komplett von ihm. "Überlege dir lieber, ob wir heute etwas machen wollen. Ich habe mir überlegt, ich glaube, ich zieh in deine andere Wohnung. Wir könnten die Sachen rüberbringen und zu wärst mich los", ich wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern tapste gleich weiter ins Bad um die schöne, warme Dusche genießen zu können. Natürlich würden wir uns vielleicht nicht mehr jeden Tag sehen, aber wir waren gerade mal ganz offiziell noch nicht einen Tag zusammen, da stand einziehen noch weiter unten auf der Liste. Auch wenn die Nähe des Anderen einem sicher öfter fehlen würde.

Ich hoffte nur, dass Zayn sich wirklich nicht in meinen Job einmischte. Jeder hätte sehen können, dass es ihm nicht leicht fiel, seine eigene Meinung zu dem Thema zurückzuhalten. Doch ich wollte nicht schon wieder einen Streit anzetteln, so musste ich hoffen, dass er sich an sein Versprechen hielt.

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Schon 7100 Leser *-* omg  ich freu mich soo <3

Tut mir Leid, dass ich gestern  nicht updaten konnte und das Kapitel jetzt eher kurz ist, aber die Schule schafft mich im Moment ganz schön, Oberstufe ist leider nicht mehr ganz so leicht und die erste Probeklausur ist auch schon geschrieben. Ich versuche aber, so regelmäßig wie möglich zu updaten :) die Ideen für die Geschichte sind noch nicht leer und ich kann jetzt schon sagen, dass es zu 90% eine Fortsetzungen geben wird :) das heißt aber nicht, dass dieser Teil schon zu Ende ist ;)

Wenn ihr trotzdem Ideen oder Anregungen für den weiteren Verlauf habt, könnt ihr mir das ruhig schreiben und ich überlege, ob ich das irgendwie einbringen könnte :)

Gute Nacht

xxx

One way or another (Zayn FF)Where stories live. Discover now