Kapitel 7

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-Zayns' Sicht-

Es war ungewöhnlich, dass ich mehrere Tage hintereinander in meinen Club ging und ich hatte es auch nie wegen einer Frau getan. Auch wenn ich Adriana jetzt bei mir zu Hause hatte, wollte ich es nicht darauf ankommen lassen, dass womöglich jemand anderes die Chance hatte, sie rumzubekommen wenn sie tanzte. Und da es immerhin mein Club war, konnte ich ja auch kommen so oft und wann ich wollte. Erst gegen Mitternacht betrat ich den Club, davor war ich mit zwei guten Freunden noch in einem anderen gewesen, doch merkwürdigerweise hatte ich mich gelangweilt. Die Frauen hatten mich gelangweilt, ich hatte keine Augen für sie. Toni hatte mich gefragt, ob ich krank sei oder einfach noch zu wenig Alkohol im Blut hatte, doch ich verneinte und war schließlich gegangen. So etwas kannte ich von mir selbst nicht.

Zielsicher wanderte mein Blick gleich zu dem Platz, wo Adriana immer tanzte doch- sie war nicht da. Verwundert wollte ich mich zu Dan umdrehen, als eine Hand an meiner Schulter lag und ich nach links sah zu der Person, dessen Hand mich berührte. Adriana. Langsam trat sie vor mich, sah mich aus den braunen Augen heraus an. "Du siehst aus, als würdest du jemanden suchen. Jemand bestimmtes?", fragte sie mit gesenkter Stimme, nah bei meine Ohr, da ich sie bei der Lautstärke sonst sicher nicht verstanden hätte. Doch war sie mir auch näher gekommen, als nötig. Was war denn mit ihr passiert? Normalerweise machte sie vollkommen dicht. Aber vielleicht wurde sie doch langsam weich. "Dich, Schönheit. Wen denn sonst", antwortete ich ruhig, erwiderte den Blick in ihre Augen und lächelte charmant. "Gefunden", bemerkte sie knapp, lächelte leicht und ließ ihre Zähne über ihre Unterlippe gleiten. "Kannst du tanzen?", fragte sie mich und ich spürte ihren warmen Atem an meinem Ohr, woraufhin ich ihre Hand nahm und sie einmal um sich selbst drehen ließ. "Was für eine Frage", schnaubte ich und wir begannen uns zu der Musik zu bewegen. Adriana kam mir manchmal sehr nah, doch bevor ich die Möglichkeit hatte, sie irgendwie bei mir zu halten, baute sie den Abstand zwischen uns auch wieder aus, warf sogar einigen anderen Männern ein paar unschuldige Blicke zu, die mich ehrlich gesagt sehr störten. Sie schien unnahbar. Auf einmal packte ich sie bei den Hüften und zog sie dicht an mich heran, kurz konnte ich den Schrecken in ihren Augen aufblitzen sehen, welcher aber schnell wieder verschwand und wir wieder begannen, uns im Rhythmus zu bewegen. "Wird da jemand eifersüchtig?", fragte sie mich mit einem provokativen Unterton und ich biss kurz die Zähne zusammen, um ruhig antworten zu können. "Nein, ich finde nur, unser Abstand ist zum Tanzen einfach zu groß", gab ich von mir und ich bemerkte, wie sie sich ein Grinsen verkniff. Sie hatte mich wirklich erwischt. "Zu großer Abstand also", wiederholte sie, kam langsam meinen Lippen näher. Ein zufriedenes Lächeln lag auf meinen Lippen und ich legte meine Finger unter ihr Kinn, sah tief in ihre Augen. Ich hatte sie.

-Adrianas' Sicht-

Es machte mir Spaß zu sehen, wie er anscheinend dachte, er hätte mich rumbekommen. Und seiner eifersüchtige Handling davor war ein voller Triumph. Es klang gemein, aber spielte er nicht auch nur mit Anderen? Seine Gedanken dabei, wollte ich mir nicht vorstellen, aber sie würden meinen jetzigen sicher ähneln. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten, stoppte ich aber. "Wie schade nur, dass ich jetzt wieder arbeiten muss. Viel Spaß noch", ich entfernte mich wieder von ihm und die komplette Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Du dachtest wirklich, du hättest mich endlich soweit bekommen. Glaube mir, darauf wartest du lange. Such dir hier eine Andere aus, in fünf Minuten hast du sie schon für dich gewonnen", rief ich gegen die laute Musik, drehte mich um und ging zurück zu meinem Platz, um dort für die Menge zu tanzen. Meine Gedanken, auch wenn es die hintersten waren, beschäftigten sich aber noch mit dem Moment. Er hatte schon eine gewisse Anziehungskraft. Nur stieß einen seine Art dann doch wieder ab. Eigentlich schade. Ich konnte Dan nicht ganz so glauben, dass er auch anders konnte. Natürlich hatte sich das in kleinen Momenten gezeigt, aber ich konnte ihm nicht vertrauen, ob er es ernst meinte oder es nur eines seiner Mittel zum Zweck waren. Ich schüttelte meinen Kopf um von den Gedanken loszukommen und gab mich wieder meinen Bewegungen hin, erwischte mich aber dabei, wie mein Blick gelegentlich suchend durch die Menge glitt zu Zayn, der die ganze Nacht scheinbar regungslos und in Gedanken versunken an der Bar saß.

Als auch die letzten Gäste draußen waren, ging ich noch etwas atemlos nach hinten um mich umzuziehen. Zayn war kurz vor Ladenschluss von der Bar verschwunden, ich nahm an, er hatte sich jetzt doch jemand neues gesucht und ich müsste mir für die Nacht Ohropax  besorgen. Doch ich irrte mich. Gerade, als ich mich verabschiedet hatte und zur Tür hinausging, spürte ich eine Hand an meinem Arm.

"Ich fahre dich. Wäre ja dumm, wenn ich noch hier bin und dich nicht mitnehme", ertönte Zayns tiefe Stimme und ich erholte mich von dem Schrecken, den er mir eingejagt hatte, nickte und folgte ihm zu seinem Wagen, wo er mir wieder die Tür aufhielt, bevor er selbst einstieg. Die Fahrt über schwieg er, weiterhin sah er nachdenklich auf die Straße. Wenn er so nachdachte, zog er seine Augen ein kleines Stück zusammen und runzelte leicht die Stirn. Es sah schon ein wenig süß aus.

Als wir bei ihm waren, stiegen wir aus und fuhren mit dem Aufzug hoch, Zayn öffnete die Tür und wollte weiter zu seinem Zimmer gehen, als er stehenblieb und mich ansah. "Du hast mit mir gespielt", meinte er leise und ich hielt seinem Blick stand. "So wie du mit anderen spielst", erwiderte ich ruhig, ohne jegliche Emotionen. Die Worte schienen ihm neuen Stoff zum Nachdenken gegeben zu haben, wieder wurde sein Blick etwas leerer.

"Schlaf gut, Adriana. Träum etwas schönes", wünschte er mir auf einmal und sein Blick wurde für kurze Zeit sanft.

"Gute Nacht, Zayn", wünschte ich ihm, sah ihn noch kurz an, bevor ich in meinem Zimmer verschwand, mir meine Schlafsachen anzog und die Abendwäsche vollzog, dann auch schon meinem Bett freudig entgegensah und ein wenig in Gedanken versunken, einschlief.

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Wow über 400 Reads und so liebe Kommentare *-* ich danke euch herzlich, jedes mal bekomme ich ein Lächeln auf die Lippen, wenn ich das alles lese und ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch. Ich wollte es eigentlich schon früher hochladen, aber bei der Hitze hat mein Kopf vollkommen blockiert und selbst abends ist es noch etwas schwer nachzudenken ^-^

Was denkt ihr, könnte passieren? Geht es an Zayn einfach vorbei oder wird aus dem ganzen Nachdenken doch eine Veränderung?

Gute Nacht, ihr Lieben

xxx

One way or another (Zayn FF)Where stories live. Discover now