Kapitel 3

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Als Mum die Haustür von unserem Haus öffnete, kam als erstes mein Rottweiler Zac an gesprungen. Ich streichelte ihm seinen großen Kopf und ging in die Hocke. Er war schon so groß das sein Kopf größer war als meiner und er war erst 7. "Anna kannst du Zacs Futternapf füllen, ich muss auf die Toilette." Ich nickte meiner Mutter zu und stand vom Boden auf. Zac folgte mir glücklich hinter her zur Küche.

Vom obersten Schrank holte ich sein Futter heraus und Zac drehte sich schon im Kreis. Ich schüttete ihm den ganzen Inhalt von der Schachtel in sein Napf. Während er aß lief ich die Treppen hinauf in mein Zimmer und legte meine Schultasche aufs Bett. Ich hatte keine Lust mehr auf die enge Uniform, deshalb wechselt ich meine Klamotten mit einer kurzen Stoffhose und einem T-Shirt von meinem Großen Bruder.

Er wohnte schon lange nicht mehr bei uns, da er in San Francisco studierte und ganz selten zur Besuch kam. San Francisco war von hier um die 9 Stunden entfernt, da wir in Sydney Australien wohnten, was richtig blöd ist, da ich mein Bruder echt vermisste. Zum Glück aber kommt er in 2 Wochen am Freitag, ein Tag vor der Hochzeit von Amour zurück.

Zac bellte sehr laut von unten, weswegen ich zurück in die Küche ging um nachzusehen was der große wieder wollte. Ich musste leicht grinsen als ich sah wie er mit der Leine in seinem Mund hin und her wackelte. Ich nickte meinen Kumpel zu und lief erst mal ins Wohnzimmer, wo meine Mutter auf dem Sofa saß und in ihr Handy sah. Als sie mich bemerkte lächelte sie mich an. "Was los Schatz?" Ich benutze meine Zeichen um meiner Mutter zu erklären das ich mit Zac Gassi gehen wollte. "Kein Problem. Aber Anna, wenn es wieder passiert drück einfach wieder auf den Piepser. Oky?" Bedrückt nickte ich ihr zu und lief zur Zac.

Ich hackte ihm die Leine an sein Halsband. Schnell Zog ich mir noch meine Schuhe an und lief zusammen mit ihm durch die offene Haustür. Ich kontrollierte noch ob ich mein Handy und den Piepser bei mir hatte, was sich gerade bestätigte. Zac zog uns beide in die Richtung des Parks, der gleich hier im Viertel war. Ich mochte es hier. Es verbindet mich mehr zur Emma. Denn ich wollte so nah wie möglich bei ihr sein, obwohl sie nicht mehr existierte. Ich wollte sie niemals vergessen. Sie war nämlich meine zweite Hälfte, weil ich ohne sie nicht Vollkommen bin. Jeden Tag plagen mich Albträume und jedes mal ist es das selbe.

Emmas Todestag.

Ihr Blut verschmiertes Gesicht, mit dem Ausdruck von... Tränen flossen mir hinunter. Ich wollte nicht daran denken, doch egal mit was ich meine Gedanken ablenken wollte, es dachte immer wieder an diese eine Szene.

Zac blieb stehen und Jaulte leicht. Er sah mich mit seinem besorgten Augen an. Ich musste leicht lächeln als ich ihn so sah. Er wusste einfach wenn es mir nicht gut ging. Sein Großer Kopf streckte er zu mir hoch, was mich dazu bracht auf die Knie zu gehen. Ich nahm ihn in die Arme was er mit seinen großen Pfoten bei mir auch machte. Er stützte sich auf seinen Hinter Pfoten und wackelte mit seinem Schwänzchen was mich mehr zum Lächeln brachte. Ich löste mich von ihm und strich ihm den Kopf hinunter zum Rücken.

Er bellte vor Freunde und drehte sich einmal im Kreis. Ich nahm wieder die Leine in die Hand und lief weiter zum Park. Zac schaffte es einfach immer wieder mich zum Lächeln zu bringen. Ihm hing über verschloss ich mich nicht. Er war nämlich der einzige bis auf meinen Eltern der mich wirklich verstand. Ich musste nicht mit ihm sprächen oder verständigen, er wusste einfach wann der Augenblicke war, in dem ich einfach jemanden brauchte.

Im Park hackte ich Zac von der Lein ab. Er rannte schon die Wiese entlang. Es waren nicht viele Hunde Besitzer hier, doch genug das Zac mit den anderen Hunden spielen konnte. Ich setzte mich auf eine Bank und nahm mein Handy von meiner Hose heraus und sah mir wieder mal das Hintergrund Bild an. Es war mein absolutes Lieblingsbild, da dieses Bild am Strand aufgenommen wurde. Emma und ich hatten den selben Badeanzug an, den wir 2 Wochen davor bei H&M gekauft hatten.

Als ich von meinem Handy hoch sah, bemerkte ich das Zac einen anderen Hund anknurrte. Ich stand von der Bank auf und lief rüber zu ihm. Es knurrte der andere Hund ebenfalls was mir tierisch Angst einjagte. Ich schnippte einmal mit meinem Fingern, was Zac dazu brachte aufzuschauen. Er ließ den anderen Hund stehen und folgte mir zur Bank. Mein Kumpel blickte mich mit einem entschuldigenden Blick an. Es erwärmte mir mein Herz, doch ich wollte wieder zurück nach Hause. Dieser ganze Tag machte mir echt zu schaffen. Aber damit Zac noch ein wenig mehr draußen sein konnte, nahm ich den längeren weg nach Hause.

Wir verließen unseren kurzen Aufenthalt im Park und steuerten direkt den längeren Weg zu. Ich ließ die Leine von Zacs Halsband ab und ließ ihn den Weg nach Hause toben. Da die Strecke fast nur gerade aus ging, achtete ich nicht besonders auf die Straße. Stattdessen spielte ich auf meinem Handy ein Denkspiel, welches ich gestern neu herunter geladen hatte. Hin und wieder sah ich zu Zac, damit ich sicher ging das er nicht abhaut.

Mein Blick zutiefst auf das Spiel gerichtet, krachte ich in jemanden hinein. Ich dachte die Person würde an mir vorbei bei gehen, doch ich hatte mich getäuscht.

"Tut mir leid. Ist alles okay?" Schnell stand ich vom Boden auf und klopfte mir den Dreck weg. Ängstlich nickte ich und sah dabei nicht auf den Jungen vor mir. Zac kam zu mir an gesprungen und knurrte erst mal den Fremden bedrohlich an. Damit er aufhörte schnippte ich wiedermal. Während er sich gerade stellte blickte ich die Person vor mir an. "Wow dein Hund macht einen echt... ehm angst." Leicht lachte Derry, er ist einer meiner Mitschüler auf der Schule. Ich kannte ihn nicht so wirklich, doch gut genug um zu wissen das ich lieber erst gar nicht mit ihm rede. Er ist nämlich der Freund von Nicole, die beliebteste Schülerin bei uns auf der Schule. 

Kapitänin der Cheerleader und gleich zeitig Schüler Sprecherin.

"Hey du bist doch Anna aus der 12ten?" Ich nickte wieder und hackte die Leine an Zacs Halsband ein. "Du sprichst nicht sehr viel oder?" Fragte er mich das jetzt wirklich? Wusste er denn nicht das ich stumm bin? Warum den auch Anna, du bist nichts besonderes, da muss er nicht wissen ob du stumm bist oder nicht. Zum dritten Mal nickte ich und wollte gerade an ihm vorbei, als er mich wieder ansprach. "Warte." Ich sah ihn unwissend an und musste bei seinen Gesten erstaunt feststellen das er richtig gut war. Er erklärte mir gerade mit Zeichensprache, das es ihm leid tut und vergessen hatte das ich stumm sei.

Woher konnte er Gebärdensprache? Und genau das Fragte ich ihm auch mit meinen Zeichen. "Naja ich habst es mir selber beigebracht vom Internet aus." Peinlich berührte kratzte er sich am hinter Kopf. Ich meinte ihm noch ein 'Ok' mit meinen Daumen. Das war nicht gerade Gebärdensprache, doch das verstand man auch.

Zac bellte einmal Laut auf und signalisierte mir weiter zu gehen. Er vertraute Derry nicht, sowie ich. "Ehm du musste glaub los. Es war schön mit dir zu 'Reden'." Er lachte leicht was meine Mundwinkel leicht zucken ließ, doch mehr kam auch nicht. Ich nickte und wand ihm mein Rücken zu. Mit Zac neben mir liefen wir zurück nach Hause.

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