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"W-was?" stammelte ich, da ich Dan's Worten aus irgendeinem Grund keinen Glauben schenkte.
Ich war unentschlossen und rückte etwas weg.
Ich hatte zwar zurück geküsst, aber es war eine Art Reflex gewesen. Immerhin hatte ich Gefühle für ihn.

"Ich mein's ernst, Phil."er legte seine Hand auf meine und ich musterte ihn.
Ein kleines Lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen und sein Daumen fing and über meine Hand zu streicheln.

Ich war etwas misstrauisch, da er mich doch eigentlich gehasst hatte.

"Wieso warst du so ein Arsch?"fragte ich ihn und sein Grinsen wurde schwächer.
Ich konnte sehen, dass er sich schämte, da seine Augen sich auf den Boden richtete.
"Ich hatte Angst."antwortete er.
"Wovor?"
Dan zog seine Hand zurück und pickte nervös an seinen Fingernägeln herum.

Ich wurde ungeduldig und wiederholte meine Frage mit etwas Nachdruck.
"Ich hatte Angst, dass ich beleidigt oder geschlagen werde, weil ich schwul bin."murmelte er und es fühlte sich an, als hätte er mir gerade ins Gesicht geschlagen.

Sauer und fassungslos stand ich auf, da ich gerade nicht in Dan's Nähe sein wollte.
Er versuchte mich an meinem Handgelenk festzuhalten, doch ich entriss es ihm.

"Ach aber es war okay, als du mir die ganze Zeit Beleidigungen an den Kopf geschmissen hast?!"
"Phil, bitte-."
"Rede nicht mit mir!Ich bin durch die Hölle gegangen, denn ich glaubte deinen Sätzen und habe mich runter gemacht!"Tränen brannten in meinen Augen und ich hatte das Verlangen Dan zu schlagen.

Mein Atem beschleunigte sich und ich zog den Spiegel aus der Tasche, den ich immer wegen Dan dabei hatte.
"Geh mir aus den Augen."flüsterte ich und er hatte angefangen zu weinen.
Die erste heiße Träne traf meine kühle Wange und ich zerschmetterte den Handspiegel auf dem Waldboden.

Dan verschwand und Stille hüllte mich ein.
Ich sank auf die Knie, Blätter brachen unter meinem Gewicht und ich verbarg mein Gesicht in den Händen.

Ich schluchzte und der Schmerz, der mich durchzuckte,nervte mich.

Am besten wäre es doch, wenn man gar nichts mehr fühlen müsste.

***

Nach gefühlten Stunden hatte ich dann doch aufgehört lächerlich zu sein und mich auf den Weg nachhause begeben.

Das Problem war nur, dass Autos mich permanent spiegelten und Dan versuchte mit mir zu reden.
Glücklicherweise habe ich nicht nachgegeben und ihn die ganze Zeit erfolgreich ignoriert.

Ich schloss die Haustür auf, während ich weiterhin versuchte den braunhaarigen zu ignorieren, der sich an meiner Jacke festhielt.
"Phil jetzt hör mir doch endlich zu."seine Stimme war flehend und es hörte sich an, als würde er gleich wieder anfangen zu weinen.

Meine Mutter trat lächelnd aus dem Wohnzimmer, doch das Lächeln erstarb, als sie mich gemustert hatte.
"Phil, Schatz, hast du geweint?"
Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und inspizierte mich.
"Was ist passiert?"

Ich schüttelte nur mit dem Kopf, nahm ihre Hände in meine und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Ich wünschte ich könnte ihr alles sagen, doch sie würde mir nicht glauben und mich als verrückt erklären.

"Mach dir keine Sorgen. Alles okay."
Ich wollte an ihr vorbei gehen, doch sie hielt mich am Ärmel fest.
"Phil du kannst mir alles sagen. Ich bin für dich da, vergiss das nicht."ihre Augen glitzerten und ich schloss sie in meine Arme.
"Was ist los?"fragte ich meine Mutter. Sie war zwar fürsorglich, aber ich habe sie noch nie wegen sowas weinen sehen.

Sie drückte sich weg, wischte sich die Tränen davon und schüttelte den Kopf.
"Nicht so wichtig. Geh nach oben, hab dich lieb." "Hab dich auch lieb." antwortete ich und ging zu den Treppen. Ich fühlte den mitfühlenden und besorgten Blick meiner Mutter im Rücken.

Sobald ich in meinem Zimmer war fing Dan an wieder zu reden.
"Phil, ich liebe dich, okay? Ich war dämlich und ich könnte mich verprügeln, weil ich die wundervollste Person fertig gemacht habe."

Ich zog die Gardinen zu und drehte mein Handy um, als ich an ihm vorbei ging.
Ich klappte meinen Laptop zu und überdeckte den Fernseher mit einem Tuch.
"Lass mich nicht gehen. Bitte."Dan's Stimme wurde brüchig und als ich ihn ansah, hatte er tatsächlich angefangen zu weinen.
Heute wurden einfach zu viele Tränen vergossen.

Ich nahm meine Decke vom Bett und ging zu dem grauem Spiegel, der alles angefangen hatte.
Ich fühlte, dass Dan mich plötzlich von hinten umarmte und in meine Schulter schluchzte.

Ich zog ihn vor mich und küsste ihn.
Er seufzte und vertiefte den Kuss.
Er wurde wild und wir beide kämpften um Dominanz, die ich dann zum Schluss bekam und ich drückte ihn gegen die Wand.
Tränen vermischten sich in dem süßem Geschmack von Dan und ich zog mich zurück.

"Bis dann, Daniel."flüsterte ich ihm zu, küsste die letzten Tränen von seinen Wangen und schmiss die Bettdecke über den Spiegel.

Dann setzte ich mich auf mein Bett, schnappte mir mein Kissen und schrie hinein.

Ich hab endlich mal weiter geschrieben :D
Much gr8 very Phan.

Reflektionen/phanWhere stories live. Discover now