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Einige Tage waren vergangen und wir hatten immer noch keine Fortschritte gemacht.
Diese Erinnerung sind nicht mehr gekommen und Dan verneint immer noch seine Gefühle zu mir, obwohl seine Mutter es offen dargelegt hatte.
Ich brauchte Auszeit, also bin ich zu meinem Lieblingsplatz in unserem kleinem Wald gegangen.

Ich knibbelte am morschen Baumstamm, während meine Gedanken wieder zu Dan schweiften. Eigentlich war ich sehr stark davon überzeugt, dass ich Dan's Tod erlebte. Mir fehlten jedoch der Grund und die Bestätigung. Was war, wenn meine Gedanken sich einfach nur einen Streich erlauben? Was wär, wenn alles doch nur ein Traum war?

Dan trat irgendwas schweres weg und zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
Er seufzte schwer, ging zu mir und setzte sich neben mich auf den Stamm. Die Blätter raschelten, als er mit seinem Bein zappelte.
"Wie lange noch?"fragte er mich ungeduldig und ich zog mein Handy raus, um die Uhrzeit sehen zu können.
"Ne halbe Stunde."antwortete ich und er stützte sein Kinn in die Hände.

"Was ist eigentlich mit dir in der Schule passiert?"Ich spähte kurz zu ihm rüber und er hatte den Kopf in meine Richtung gedreht.
"Nichts wieso?"erwiderte ich murmelnd und er setzte sich wieder aufrecht hin.
"Du bist vor Schmerzen bewusstlos geworden. Das ist nicht unwichtig."

Mir flossen die Ereignisse wieder in den Kopf. Ich wollte ihn damit nicht konfrontieren, deswegen zuckte ich mit den Schultern.
"Hab so eine merkwürdige Krankheit. Passt schon."
Ich hörte ihn Luft holen und er hielt plötzlich mein Gesicht in den Händen. So, dass ich keinen andere Wahl hatte als ihn anzuschauen.
"Du lügst."stellte er klar, nachdem er mich lang genug angestarrt hatte.

"Ach, du lügst mich nie an oder was?"
"Ich hab Gründe."
"Ich auch."Zorn hatte sich bei mir an geschlichen und ich riss seine Hände weg.
"Phil du verstehst es nicht, okay? Du kannst es nicht verstehen."
"Wieso nicht?Du gibst mir ja noch nicht mal die Chance, es zu versuchen! Ich weiß nicht was du denkst, weil du dich abkoppelst. Ich weiß nicht was du fühlst, weil du alles verneinst. Ich kann nicht me-" Ein Schmerz durchfuhr mich und Angst stieg in mir auf.

"Phil?"Dan kniete sich vor mich, während ich versuchte vernünftig zu atmen.
"Phil was ist los? Wie soll ich helfen?"

Ich konnte nicht antworten, da meine Kehle zu geschnürt war. Seine Stimme wurde leiser und ich sah alles verschwommener.

Umso glücklicher war ich, als das freundliche schwarz mich entgegen nahm.

Ich zitterte und wusste nicht was ich tun sollte.
Sie werden doch nicht schießen, oder?

Ich bereute es nun so ein Arschloch gewesen zu sein.
Ich bereute es, Phil meine Gefühle nicht gestanden zu haben.
Ich würde alles ändern, wenn ich könnte.

Der Typ mit der Pistole grinste hämisch und ich erkannte einige seiner Gesichtszüge.
Bevor ich jedoch fragen konnte, ob er es wirklich war, schoss er.
Und alles wurde schwarz.

"Verdammt."sagte ich, als ich die Augen wieder aufschlug.

Ich wusste jetzt definitiv, dass Dan Gefühle für mich hatte und ich wusste, dass er seinen Mörder kannte. Wahrscheinlich hatte er mir genau DAS verheimlicht.
Ich konnte noch nicht klar denken und schrie Dan gedankenlos an:"Ich wusste, dass du was verheimlichst! Ich wusste es!"

Er zuckte erschrocken zurück und hielt die Hände hoch.
"Keine Ahnung was du da sagst."
"Du kennst deinen Mörder und sagst mir nichts! Wieso gehst du nicht hin und rächst dich, damit du gehen kannst?! Was zum Teufel hält dich hie-?"

Warme Lippen drückten sich plötzlich auf meine und ich wollte ihn erst aus Reflex wegschubsen.
Doch ich entschied mich anders und legte meine Hände um seinen Nacken.
Dan entfernte sich langsam, strich mir Haare aus der Stirn und lächelte. "Du hältst mich hier."

Reflektionen/phanWhere stories live. Discover now