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Ich sprang die letzten Treppen hinunter und blieb stehen. Ich schaute mich nach Dan um, aber er war nicht da.
"Dann lass mich halt hängen."murmelte ich nur und begab mich zu meiner Mutter in die Küche. Sie blätterte in ihrem Magazin rum und bemerkte mich zuerst nicht.

Ich schwankte etwas mit meinen Beinen und schaute unschuldig durch die Küche. Die Fenster reflektierten mich etwas und plötzlich hörte ich jemanden sich neben mich räuspern.
Natürlich stand Dan dort, als ich hin schaute.
"Wo warst du?"flüsterte ich zu ihm.
"Keine Ahnung. Du warst weg und ich hab mich aufgelöst oder so. Nicht gerade angenehm."

Eine kleine Theorie hatte ich schon, doch ich konzentrierte mich zuerst auf meine Mutter. Diese hatte endlich aufgeschaut und lächelte.
"Ist was Philip?"
"Ich wollte dich nur kurz fragen woher du den Spiegel her hast?"
Sie schaute mich etwas verwirrt an doch hinterfragte nichts.
"Auf einem kleinem Trödelmarkt in der Nachbarschaft. Von so einem nettem Mädchen. Blaue Augen, rote Haare."
"'Kay, danke." antwortete ich, drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Haare und lächelte.
"Ich gehe kurz zu nem Freund, okay? Bin bald wieder da."

Sie nickte und ich zog meine Schuhe an, um nach draußen gehen zu können.
Dan war nicht neben mir und ich zog mein Handy aus der Tasche, damit der Display mich spiegelte. Wie erwartet ploppte Dan neben mir auf.

"Ich wusste es."sagte ich, als Howell eine Augenbraue hob.
"Du bist so gesehen aus dem Spiegel entsprungen und bist irgendwie an mich gebunden. Also kann ich dich anscheinend nur sehen, wenn mich etwas reflektiert."
Dan seufzte genervt und schob seine Hände in die Jacke.
"Also bin ich von dir Schwulete abhängig. Toll."
"Schwulete? Was besseres fällt dir nicht ein?"konterte ich zurück und lachte kurz.

Mein Arm hing schlaff neben meinem Körper und das Handy war aus meinem Gesicht, trotzdem war Dan noch da.
Also ist es egal was von mir gespiegelt wurde. Sogar, wenn es nur mein kleiner Finger ist.

Geräusche von Menschen bahnten sich langsam einen Weg zu uns und in der Ferne sah ich schon den Markt.
Ich legte einen Gang zu und nach noch nicht mal einer Minute war ich mitten in der Menschenmenge.
"Rote Haare. Was meinte meine Mum damit?"
"Vielleicht hat sie sich die Haare gefärbt?"sagte Dan in einer 'Duh' Stimme und überkreuzte die Arme.
Wir beide hielten Ausschau nach diesem Mädchen.

"Ist sie das?"fragte Dan und zeigte auf eine, die vielleicht 15 oder 16 war. "Keine Ahnung." antwortete ich und ging trotzdem hin.
Sie schaute gerade durch einen Stapel Bücher, als ich ihr auf die Schulter tippte.
Ihre blauen Augen schauten in meine und ich lächelte sie höflich an. "Hey. Meine Mum hat letztens einen Spiegel von dir abgekauft und ich hab einige Fragen an dich."
Ihr Schmunzeln sagte mir, dass sie wusste um was es geht und sie setzte sich in Bewegung. "Komm."

Dan und ich folgten ihr bis zu einem hellblauen Haus und sie zog ihre Schuhe und Jacke im Flur aus.
Ich tat es ihr nach, während Dan einfach so hinein maschierte.
"Du bist zwar kein Mensch, aber zieh deine Schuhe aus."kam es von dem Mädchen und Dan blieb geschockt stehen.
"Ja, ich kann dich sehen, Howell. Und jetzt husch."

Etwas perplex schlüpfte er aus seinen Schuhen raus und schaute mich an. Ich antwortete Schulterzuckend und ging zu ihr ins Wohnzimmer. Sie hatte sich auf dem grauem Sofa hingeplanzt und deutete neben sich.
"Setzt euch doch."Das taten wir dann auch.

"Also der Spiegel. Jap. Ist so'n Ding, dass ich ausversehen mal verzaubert hab. Ups."
"Verzaubert?"
"Jop. Ashley mein Name . Hexe oder was auch immer. Stets zur Verfügung."
Ich schaute Ashley merkwürdig an, da ich ihr den ganzen Verzauberungs Kram nicht glaubte.
"Komm schon, Phil. Wieso wäre Dan sonst in deiner Nähe?"
"Woher kennst du unseren Namen?"fragte Dan und Ashley lächelte nur.
"Ich weiß vieles was euch betrifft. Bin ja schließlich keine Anfängerin mehr. Ich sehe jünger aus, als ich eigentlich bin."

Sie setzte sich in einen Schneidersitz und legte den Kopf schief.
"Ihr wollt also wissen warum das alles passiert?"
Dan und ich nickten beide.
"Das kann ich euch leider nicht sagen."
Dan spannte sofort seine Muskeln an und ich wusste, dass er wütend war.
"Ich kann es euch nicht sagen, weil ich es selber nicht weiß. Die einzige Sache, die mir bekannt ist, dass Dan noch irgendwas erledigt haben möchte bevor er ganz verschwindet."

" Du weißt wirklich nichts anderes?"
"Es tut mir leid aber Nein."
Dan stellte sich hin und schaute Ashley an:"Wir gehen dann."
Sie nickte verständnisvoll und Dan ging schon vor. Ich wollte ihm folgen, doch Ashley hielt mich auf.
"Phil pass auf, ja? Ich glaube, dass Dan irgendwas verheimlicht."
Ich bedankte mich und sie umarmte mich kurz.

Reflektionen/phanWhere stories live. Discover now