Wave after wave

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Jetzt sitze ich hier am Strand und schaue in die Wellen, die sich kurz vor meinen Füssen zu Schaum verwandeln. Wir sind schon lange hier, sicher schon drei Stunden, in denen wir vor allem geredet haben, am anfang noch sehr diskret und alle mit einer leichten Unsicherheit, da wir nicht genau wussten, ob wir noch gleich reagieren wie früher.
Die restliche Zeit war aber genau so, wie es früher war: Wir haben gelacht, uns mit Sand beworfen und uns gegenseitig aufgezogen. Tränen sind natürlich auch geflossen. Wir sind uns jetzt sicher, dass meine Eltern einfach den Kontakt zerstören wollten, was uns alle sehr schockiert hat.
Meine Brüder sind auch ausgerastet, als ich ihnen erzählt habe, wie es in der Schule ging und wie mich meine früher besten Freunde verraten haben. Am meisten erstaunte sie das mit meiner besten Freundin. Ich meine, sie kannten sie genau wie ich schon ewig und dachten nie in ihren kühnsten Träumen daran, dass sie nur wegen ihnen mit mir befreundet war. Auch meine Brüder erzählten mir viel, so erfuhr ich zum Beispiel dass sie die Barbies genau so nannten und hassten wie ich, nur dass sie nebenbei noch ihrer Bedürfnisse stillen wollten. Als wir zu diesem Thema gekommen sind verzog ich meinen Mund, ich kenne ja den Spruch „Dumm fickt gut", aber die Bilder lösten Ekel in mir aus.




Als ich dann Lucas auf Chris ansprach, zuckte er kurz zusammen, erzählte mir dann aber trotzdem, dass sie einmal für kurze Zeit zusammen waren und er sie im Alkoholrausch betrogen hatte, zu allem noch mit einer Barbie. Er hatte diese zwar nur geküsst, doch Chris glaubte ihm das nicht, da es ihr Ashley vor Lucas erzählt hatte. Und Ashley noch einiges dazu erfunden hatte. Seit diesem Zeitpunkt reden die beiden nicht mehr miteinander.

Ich beschloss während diesem Gespräch, dass ich etwas ändern würde, denn man sah beiden an, das sie litten und doch nur noch Augen für den anderen hatten, was mich bei meinem Bruder ziemlich erstaunte!

Sie wohnen zusammen in einem Haus nicht weit weg von dem von Oma. Als ich sie darauf ansprach, warum sie Oma nicht besucht hatten gaben sie beschämt zu, dass sie sich nicht getraut haben. Nachdem ich mich nicht gemeldet habe dachten sie, die ganze Familie hätte mit ihnen abgeschlossen. Wir beschlossen das sie mich heute Abend alle heimbegleiten und so meine liebe Oma wider einmal überraschen würden.

So, und jetzt sitze ich hier mit meinem Rücken an die Brust von Valentin gelehnt, Lucas und Jeremy neben uns, wir haben alles gesagt und ich sehe ihnen an, dass sie sich genau so wie ich fühlen. Seit langem endlich mal wieder frei, denn egal wie viel Kraft man aufwendet, um etwas zu vergessen oder zu verdrängen: Richtig weg ist es nie, es bleibt immer ein Stein auf dem Herzen liegen.




Ich werde durch das Klingeln meines Handys vom Meer abgelenkt. Chris ruft an. Bevor ich überhaupt zu Wort komme. um ihr zu sagen, dass es mir gut geht plappert sie schon los: „So Fräulein, willst du mir erklären, wo du bist? Ich habe mit meinem liebenswürdigen Cousin die halbe Schule abgesucht und wir haben euch extra bis Schulschluss in Ruhe gelassen, aber langsam ist uns langeilig. Vor allem nervt Kyle die ganze Zeit." Im Hintergrund höre ich Kyle etwas reinschreien. Ich sehe, wie meine Brüder mich fragend anschauen als ich sage: „Sorry Süsse, wir sind nicht mehr in der Schule, wir sind am Strand." „ Ach so, am Strand? Jetzt weis ich natürlich genau, wo du dich befindest", schnaubt sie verächtlich ins Telefon. Plötzlich höre ich ein Gerangel und eine neue, vertraute Stimme sagt: „Hei Rose, seid ihr an der Bucht oder auf dem Hügel?" „Dem Hügel?" gebe ich Kyle fragend zurück. „Okay, also an der Bucht. Ist es gut, wenn wir auch kommen oder seid ihr noch nicht fertig?" fragt er mich und zu Chris sagt er „Siehst du, so benimmt man sich höflich." Ich muss lachen und sage Kyle, dass wir eh zu meiner Oma gehen wollen und sie ja gleich dorthin kommen können.


„Kyle und Chris?" fragt mich Valentin, nachdem ich aufgelegt habe. „Jap, sie kommen auch zu Oma. Wollen wir los?" „Klar können wir. Aber Rose... ist alles wieder okay zwischen uns? Du musst uns glauben: Wir wollten das nicht und dann hatten wir zu viel Stolz um zurück zu kommen und wir wollten auch nicht, dass du von den Blacks und all dem erfährst, das musst du mir glauben und..." Ich gehe auf Jeremy zu und umarme ihn lange was seinen Redeschwall dann unterbricht. „Ja, ich denke, ich brauche noch etwas Zeit, um alles zu verarbeiten, aber es ist okay und ich bin viel zu froh euch wieder zu haben." Grinsend sehe ich in die Runde und werde gleich darauf in den Sand geschleudert, da mich meine Brüder wohl alle gleichzeitig umarmen wollen.













Hei meine Lieben❤️
Ich hoffe es geht euch gut.
Es ist leider nichts so ein langes Kapital, dass nächste wird wieder länger.
Aus welcher Perspektive würdet ihr gerne lesen.

LG Marlen

Rose, aber Rosalie für euch! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt