Kapitel 34

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Amy POV:

»Dad. «, brachte Amy flüsternd raus und beobachtete ihren Vater dabei, wie er erst die Leiche von Tante Mathilde und dann sie und dann ihr tolles Kunstwerk an der Wand betrachtete. Amy stand da und betrachtete ihn einfach nur. Sie wusste, dass sie ihn töten wollte, aber sie schaffte keinen Schritt auf ihn zu zumachen und ihm dann das Skalpell ins Herz zu rammen. Sie schaffte es einfach nicht. Dafür schaffte sie es, dass ihr Tränen über ihre Wangen bis zu ihrem Kinn rollten und dann auf den Boden tropften.

»Amy-Schatz. «, sprach ihr Vater in einer sanften Stimme und kam auf sie zu. Jetzt oder nie., dachte Amy und wollte ihn hier und jetzt umbringen. Doch sie ließ es zu, dass ihr Dad zu ihr kam und sie umarmte. Ich kann ihn doch nicht einfach töten. Nein, ich bin keine Mörderin. Ich will keine sein., dachte sie und schmieg sich eng an ihren Vater, dabei tropften ihre Tränen auf seine Schulter und durchnässten den Stopf seines Oberteils.

»Dad... Ich... «, waren die einzigen Wort die über Amys Lippen an das Ohr ihres Vaters drangen. »Dad. « Amy fing an zu schlurzen und zu zittern. Ihre Hände und Schultern fingen unkontrolliert an zu zittern, während ihre Beine sich wie Wackelpudding anfühlten. Immer mehr Tränen rollten über ihre Wangen auf seine Schulter und Amy fing immer mehr an zu zittern, sodass ihr das Skalpell aus der Hand fiel.

»Es ist vorbei, Amy-Schatz. Alles ist gut. Wir werden jetzt nach Hause gehen und all das hier vergessen. Okay? «, redete er sanft auf Amy ein, die sich jetzt wie ein kleines Kind fühlte. Nickend wischte sie sich ihre Tränen weg und wollte ihren Vater folgen, als ihr etwas einfiel, was Tante Mathilde gesagt hatte, bevor sie Amy in den Raum einsperrte. Sie wollte diese Frage unbedingt klären, bevor sie irgendwo hingeht.

»Dad. Dürfte ich dich was fragen? «, fragte Amy und ihr Vater blieb augenblicklich verkrampft stehen, so als wüsste er schon, was Amy ihn fragen wollte und das war auch der Fall, denn er antwortete ihr schon auf die unausgesprochene Frage. Manchmal fragte sie Amy, ob er Gedankenlesen könnte, sowie Slenderman.

»Sie hat dir von ihrem Kind erzählt, dass an der Geburt starb, nicht wahr? «, fragte er sie und Amy nickte. »Du willst sicher mehr darüber wissen. Eigentlich wollte ich es dir zuhause erzählen, aber... Ich glaube, ich werde dir jetzt alles erzählen. Es wird dich sicherlich schocken, aber... Das Kind von Mathilde und mir, sie ist nicht tot. Um ehrlich zu sein, bis du ihre Tochter. Also... Ich erkläre es dir. Ich... Ich war mit ihr zusammen und ich wusste schon davor, dass was mit ihr nicht stimmte und dann wurde sie schwanger und ich wusste nicht ob es gut für dich sei, bei ihr aufzuwachsen, also bat ich den Ärzten ihr zu sagen, du seist tot und ich hab dich an mich genommen, dann habe ich ihre Schwester geheiratet. Sie hatte schon immer mein Herz gehabt... Jedenfalls täuschten wir eine Geburt vor und so dachte jeder, du seist unser Kind und nicht das Kind von Mathilde und mir. « Amy riss ihre Augen weit auf und taumelte nach hinten als hätte Tom sie geschlagen und nicht ihr mit seinen Worten geschockt. Ich und Mathildes Kind? Niemals. NIEMALS! Das kann nicht sein. Nein. NEIN! Alles schrie in Amy und jetzt war Amy völlig zerstört.

Schwer atmend stand sie da und schaute mordlustig in die Augen ihres Vaters, dann lachte sie psychopatisch laut auf.

»Wo bist du denn dagegen gelaufen, Dad? «, fragte Amy grinsend und hob das Skalpell vom Boden auf. »Ich und Tante Mathildes Tochter? Nie im Leben. Nein! « Das letzte Wort schrie sie formlich und stockte als sie ein stöhnen vom Boden her hörte. Beide blickten verwundert auf Tante Mathilde, die sich langsam aufrappelte. Amy viel dabei beinahe ihre Kinnlade runter. Moment. Nein, das kann nicht sein. Sie müsste tot sein. Was geht hier ab? Was ist das für ein krankes Spiel was hier gespielt wird? Und noch mehr Fragen kreisten in Amys Kopf umher.

Amy trat verwundert einen Schritt zurück als sich ihre Tante oder Mutter oder was sie jetzt auch war, sich neben Tom stellte und den Bleistift mit einem festen Griff umklammerte.

»Was redest du da? Sie soll meine Tochter sein?! «, fragte Mathilde außer sich. Tom nickte nur und schaute ihr kalt in ihre Augen während Amy verwirrt zwischen beide hin und her schaute. Man konnte ihr ansehen, dass sie überhaupt nicht hinterher kam und mit der Situation total überfordert war.

»Das ich nicht lache! Nein, meine Tochter ist tot! Und du hast sie umgebracht, sowie mein Herz! Ich werde mich dafür rächen! «, damit sprang Mathilde auf Tom zu und rammte ihm den Bleistift in sein Hals und schlitze ihn auf. Das Blut floss ohne Hindernis raus und Tom kippte schlaff um. Amy beobachtete die ganze Situation schweigend. Nichts, rein gar nichts regte sich als Gefühl in ihr. Sie wusste nicht, was sie jetzt überhaupt fühlen sollte, Freude? Trauer? Wut? Was, was sollte sie fühlen?

Schweigen brach zwischen den beiden aus und Amy schaute stumm auf die Leiche ihres Vaters. Dann wusste sie was sie spüren sollte. Wut. Pure Wut. Mit einem wütenden Gesicht schaute sie zu ihrer Mutter Mathilde, die ausdruckslos auf ihren Vater schaute.

»Ich sagte, Good Night! «, zischte Amy zwischen ihren Zähnen und sprang auf Mathilde. Immer und immer wieder stach sie auf sie ein, sodass ihr Blut in Amys Gesicht spritzte und Mathilde ebenfalls tot auf dem Boden lag. Dann drehte sie sich zu ihrem Vater um und kniete sich neben ihn hin.

»Dad. Dad! Dad! Nein! «, schrie Amy immer und immer wieder. Tränen flossen über ihre Wangen und tropfte auf ihren Vater. Nein. Ich wollte das nicht. Nein. Es... es tut mir leid. Dad. Bitte komm zurück. Bitte. Ich brauche dich doch.

»Amy. «, drang eine bekannte sanfte Stimme an Amys Ohr. Jack. Jack! Alles nur wegen dir! Wieso gibt es dich überhaupt?! Lass mich in Ruhe! Verschwinde! Ich hasse dich!, dachte Amy verzweifelt und wütend.

»Amy... Was ist passier? «, fragte Jack. Verschwinde! Siehst du nicht, dass ich alleine sein will?! Siehst du nicht, was passiert ist?! Und das alles dank dir! Dafür wirst du büßen!

»Jack. «, flüsterte Amy bevor sie wieder diese psychopatische Stimme hatte. »Es ist viel zu viel passiert, als du nicht da warst. « Dann griff Amy nach dem Skalpell und griff Jack an. Er stand nur regungslos da und schaute Amy fassungslos an, wenn er das überhaupt könnte.

»Good Night, Jack. «, sagte Amy bevor sich ihn versuchte mit dem Skalpell zu ermorden. Doch Jack war schneller und schuckte sie von sich, sodass sie zurück taumelte und mit dem Hinterkopf an die Tischkante knallte, auf dem der Computer stand wo zuvor Mathilde saß.

Alles verschwamm vor Amys Augen bevor sie auf dem Boden lag und sich an den Hinterkopf fasste, der sich nass anfühlte. Vorsichtig, ganz vorsichtig hob sie die Hand vor ihren Augen. Blut. Ihr Blut klebte an ihren Finger. Verzweifelt schaute sie zu Jack, den sie auch nur noch verschwommen war nahm, jedoch konnte sie noch sehen wie er auf sie zu rannte und sie in die Arme nahm.

»Amy. Amy! Nein. Nein! Bleib da! Bitte. Ich brauche dich. «, war das letzte was sie von ihm hörte bevor die Schwärze sich in ihren Blickfeld schob und die Kälte über ihre Haut strich. Ist das mein Ende? Komme ich jetzt zu Mom und Dad? Werde ich nie mehr Jack sehen? Jack... Es tut mir leid... Ich wollte nicht... Ich war nicht ich... Bitte verzeih mir...

Amy spürte etwas an ihrer Wange. Es waren Lippen, zierliche kleine Lippen. Sie gaben Amy einen Kuss.

»Good Night, Mami. Ich hab dich lieb. «, sagte eine Mädchenstimme zu Amy. Bevor Amy wirklich realisierte was das gerade war hatte die Kälte ihren ganzen Körper eingenommen und schloss sich um ihr Herz. Schließlich fiel sie in die Dunkelheit, in der sie nie wieder rauskam.


So meine lieben Nudeln, ja das ist das letzte Kapitel, aber ich werde noch ein Epilog irgendwann noch hochladen. Sicherlich fragt ihr euch, was ich jetzt noch im Epilog schreiben will, da Amy ja tot ist, aber... lasst euch überraschen^^ Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, freu mich über eure Kommentare. Schreibt mir doch, wie ihr euch so gefühlt habt während ihr das Kapitel gelesen habt. Würde mich sehr interessieren. Jedenfalls... bis bald ihr lieben Nudeln <3

Lied: Hello von Adele, hoffe es passt ^^


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