Kapitel 32

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Amy POV:

Leise tapste Amy durch den ewig langen dunklen Gang. Sie kam ab und zu an Türen vorbei, die sie aber links liegen ließ. Ihr war es egal ob irgendwer sich hinter den Türen befand und raus wollte. Sie können ja die Tür öffnen und wenn sie dafür zu dumm sind... Dann kann Amy ihnen auch nicht helfen.

Immer noch mit dem Psychogrinsen auf den Lippen bog Amy um eine Ecke in den nächsten Gang. Sie hatte keine Ahnung wo sie war und wohin sie gehen sollte, aber sie lief einfach. Irgendwann wird sie bestimmt ihre Tante finden und sie dann... Ja, was dann? Soll sie ihre Tante umbringen? Ja... Ja wieso nicht? Sie hatte es nicht verdient zu leben! Wegen ihr war Amy so wie sie war. Aber dank ihr, wurde die wirkliche Amy frei. Dank ihr, weiß Amy, was sie will und nicht so wie früher, wo sie sich hinter ihren Vater versteckt hatte und nichts Neues kennen lernen wollte. Aber jetzt war es anders. Jetzt war Amy bereit Neues kennen zu lernen.

Wieder entfuhr ihr ein Psycholachen. Ach, ich und Wahnsinnig? Das sind zwei verschiedene Welten. Bei diesen Gedanken lachte sie wieder laut auf.

»Tante Mathilde. Wo bist du? «, rief Amy singend in den leeren, dunklen Gang. Ich bin gekommen um dir gute Nacht zu wünschen. Ich hoffe du träumst was Schönes.

Amy blieb stehen und legte ihren Kopf in ihren Nacken und fing schallend an zu lachen bis sie Schritte vernahm. Sofort verstummte sie und starrte in die Dunkelheit vor ihr. Ihre Mundwinkel wanderten langsam nach oben und erneut tauchte das Psychogrinsen auf ihren Lippen auf als sie eine allzu bekannte Gestallt vor ihr Auftauchte.

»Hallo, Lars. Oder sollte ich eher Sleepless sagen. «, säuselte Amy und machte einen Schritt auf den Jungen mit den unterschiedlich farbenden Augen zu. Sleepless blieb dort stehen und bewegte keinen Muskel.

»Amy... Hör auf! Du bist nicht du. «, meinte Sleepless mit sanfter Stimme. Amy blieb stehen und fing an zu lachen.

»Ich sei nicht ich? Das ich nicht lache! Good Night, Sleepless. «, meinte Amy und sprang auf Sleepless, dieser schüttelte nur mit dem Kopf und packte Amy beim Handgelenk. Dann schuckte er sie gegen die Wand und Amy taumelte erschrocken zurück und hielt sich ihre Nase. Etwas Feuchtes und nasses floss ihr über ihre Finger. Als sie es vor ihre Augen hielt sah sie, dass es Blut war. Verdammt! Dieser... Wütend drehte sie sich zu Sleepless um.

»Amy... Bitte... Ich will dir nicht weh tun. «, meinte er ruhig und macht einen Schritt auf sie zu. Doch Amy griff ihn wieder an. Schnell zückte er ein Skalpell und rammte es ihr ins Handgelenk. Verwundert und geschockt schaute sie auf das blutverschmierte Skalpell. Vorsichtig zog sie es aus ihrer Hand und betrachtete die Wunde, die perfekt über die Narbe von Jack verlief. Jack... Ich... Was... Verwundert und mit Tränen blickte sie zu Sleepless, der regungslos vor ihr stand. Dieser... Dieser... Argh!

»Dafür wirst du büßen! «, schrie Amy ihn an. Doch Sleepless schüttelte wieder seinen Kopf und verschwand. Er verschwand einfach. Was zum... Wo ist er hin? Verwundert blickte sich Amy ihm Flur um.

»Ich werde dich finden. «, murmelte sie vor sich hin und rannte den Gang weiter. Sie ignorierte den Schmerz von ihrer Hand und Nase. Sie rannte einfach gerade aus und wäre beinahe an ihrem Ziel vorbei gerannt. Doch sie schaffte es noch rechtzeitig zu bremsen.

Sie blickte in einen hellbeleuchteten Raum in dem sich auch ihre Tante befand. Sie saß auf einem Stuhl vor einem Bildschirm und hielt einen Bleistift in der Hand. Ganz langsam drehte sie sich auf ihrem Stuhl um und blickte in Amys wütendes Gesicht. Für einen kurzen Moment schaute sie Amy geschockt an. Doch ehe Amy einmal blinzeln konnte hatte sie sich wieder gefasst.

Vorsichtig stand Mathilde von ihrem Stuhl auf und machte einen Schritt nach vorne. Amy machte ebenfalls einen Schritt nach vorne und umklammerte das Skalpell von Sleepless fest. Mathildes Blick wanderte runter zu dem Skalpell und fing an zu lächeln.

»Ach, Amy-Schätzchen. Gib mir das Skalpell und gehe zurück in deinen Raum. «, meinte Tante Mathilde ruhig und hielt ihre Hand zu Amy ausgestreckt. Kurz reagierte Amy nicht bis sie schließlich einen Schritt nach vorne mache und das Skalpell über Mathildes Hand schweben ließ. Es sah so aus als würde Amy ihr das Skalpell geben. Doch im letzten Moment entschied sie sich um und rammte es in Mathildes Handfläche. Ein Schmerzensschrei durchdrang die Stille gefolgt von einem wahnsinnigen Lachen von Amy.

»Good Night, Tante Mathilde. «, flüsterte Amy und wollte ihr die Kehle durchschneiden als ein stechender Schmerz durch Amys Schulter zuckte. Erschrocken darüber und zugleich wütend riss Amy den Bleistift aus ihren Arm und rammte ihn in Tante Mathildes Hals. Röchelnd viel sie auf den Boden und Amy fing für eine kurze Zeit an zu zittern. Doch schnell hatte sie sich wieder in Griff und zögerte keine Sekunde und schlitzte Tante Mathildes Hals mit dem Bleistift auf. Blut spritzte in Amys Gesicht und auf ihre Klamotten sowie auf die Wände des kleinen Raumes.

Mit einem breiten Grinsen betrachtete Amy die Leiche von ihrer Tante, die in einer Blutlache lag. Während sie so die Leiche betrachtete kam ihr eine tolle Idee. Diese Wände. Sie sind so weiß. Etwas Farbe könnte nichts schaden., dachte Amy und beugte sich runter zur Blutlache. Mit zwei Fingern mischte sie in der Blutlache herum bis sie sich schließlich vor die Wand platzierte und >Good Night< hinschrieb. Als sie geendet hatte betrachtete sie ihr Werk und lächelte. So gefallen mir die Wände viel besser. Warum können nicht alle Wände so aussehen? Eigentlich ja schon... Es spricht ja nichts dagegen, wenn ich die Wände etwas verschönerte, oder etwa doch? Wieder lachte Amy laut auf. Nein! Tante Mathilde ist tot. Ja sie ist tot und es tat so gut sie zu töten. Es war so befreiend. Ich könnte es glatt noch mal tun. Ja wieso nicht? Alle sollen meinen Schmerz spüren. Alle! Auf jeden Fall sollte ihr Vater und Jack den Schmerz spüren. Rache ist so süß!, dachte Amy fröhlich.

Kurz schloss Amy ihre Augen bevor sie sie wieder öffnete und zu Tür blickte. Sie blickte in zwei Augen, die ihren sehr ähnelten. Was macht er hier? Egal. Jetzt muss ich ihn wenigstens nicht mehr suchen. Also hatte Laughing Jack recht. Sie suchten nach mir und haben mich auch gefunden. Also war Laughing Jack tatsächlich bei mir. Es war keine Einbildung... Sowenig wie die Person vor mir. Sie ist eindeutig real, aber bald auch Geschichte wie Tante Mathilde.


So ihr lieben Nudeln, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und nein, ich habe es nicht wegen zwei bestimmte Personen heute noch hochgeladen ^^ Nein, Nein. Jedenfalls was meint ihr? Ist Amy endgültig Wahnsinnig oder hättet ihr auch an ihrer Stelle eure Tante getötet? Uuuunnnnddddd *Trommelwirbel* das Finale hat angefangen, das heißt leider auch, dass das Buch bald zu ende ist T_T Aber bevor es zu ende ist euch noch einen schönen Tag/Nacht/Abend/Morgen. Bis bald ihr Nudeln <3

Lied: Love Me Like You Do von Elli Goulding

EyelessWhere stories live. Discover now