Kapitel 14 - Sometimes, life isn't easy

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Ich saß Ewigkeiten auf diesem Stuhl im Vorzimmer. Stunden vergingen - und diesmal wirklich Stunden. Während ich wartete, schrieb ich Kendall eine SMS: 'Bin im Krankenhaus, Jenni hatte einen Unfall'. Ich wusste nicht, ob die Jungs nun kamen, das überließ ich ihnen selbst. Es lagen viele Zeitschriften dort, doch ich konnte mich nicht konzentrieren. Es spielten sich so viele Gedanken in meinem Kopf ab. Wenn es nun Jenni war? Und was, wenn sie sterben würde? Oder sie für immer irgendeine Behinderung hätte? Natürlich würde ich ihr beistehen, aber es wäre einfach nie wieder dasselbe.

Eine Tür öffnete sich, dann kamen 4 Ärzte aus dem Raum. Sofort fing ich einen ab. "Wie lief es?", fragte ich ein wenig aufgeregt und sah ihn hoffend an. "Sie ist durchgekommen, alles klar.", sagte er aufmunternd und klopfte mir kurz auf die Schulter. "Wann kann ich zu ihr?" - "Jetzt wenn du möchtest." - "Danke Doktor", sagte ich und konnte leicht lächeln. Als ich mich umdrehte, um in ihr Zimmer zu gehen, hielt er mich kurz am Arm. "Es gibt allerdings auch schlechte Nachrichten." Was meinte er mit 'schlechte Nachrichten'? Konnte es, bei dem was bis jetzt passiert war, überhaupt noch schlechtere Nachrichten geben? Ich sollte es erfahren. "Ihre Mutter hat es leider nicht geschafft." Ich sah ihn etwas entsetzt an. Ihre Mutter war tot? Und sie hatte mir immer erzählt, wie sehr sie sie liebte. Das konnte ich ihr niemals sagen. "Das war aber immer noch nicht alles." Wie bitte? Was wollte er mir denn jetzt noch sagen? Ich wollte endlich zu ihr und mit ihr reden. Einfach bei ihr sein und ihr beistehen. "Sie liegt in einem tiefen Koma. Wir konnten alle inneren Blutungen stoppen, auch sonst ist kein Organ beschädigt. Sie hat sich eine Rippe gebrochen, aber auch die wird heilen. Wir können nur nicht sagen, wann und ob sie aus diesem Koma wieder aufwacht." Damit setzte bei mir alles aus. Es war, wie ein Blitzschlag, ein Tritt in die Magengrube, ein Schlag ins Gesicht, ein Sturz in eine Schlucht - alles gleichzeitig. Das konnte einfach nicht wahr sein, das durfte es nicht. Meine letzte Hoffnung war jetzt wirklich, dass sie es nicht war. Falls doch.. wusste ich nicht was ich tun sollte.

Ich näherte mich langsam dem Zimmer, in dem sie liegen sollte. Es war ein kleines Fenster in der Tür, doch ich traute mich nicht, hindurchzusehen. Wenn sie da drin war, würde sich mein und ihr Leben total ändern. Allein schon wegen dem Verlust ihrer Mutter, der selbst mich ein wenig mitnahm. Sie war am Telefon so sympathisch gewesen. Ich ging noch einen Schritt näher ran, mein Herz schlug immer schneller. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und warf einen Blick durch das Fenster. Es war Jenni. Und sie war an unzählige Maschinen angeschlossen. Dieser Anblick zerriss mir einfach noch einmal das Herz, das war noch schlimmer als alles vorher. Langsam öffnete ich die Tür und trat ein, es roch nach Desinfektionsmittel. Als erstes öffnete ich ein Fenster, dann nahm ich einen Stuhl, rückte ihn an ihr Bett und setzte mich. Ich nahm vorsichtig ihre Hand, sie wirkte so zerbrechlich und irgendwie kalt. Sie sah so tot aus. Doch das war sie nicht. Ein Gerät zeigte ihre Herzaktivität an, es schlug. Dauernd piepte es, jedes mal fuhr ich erschrocken zusammen. Was, wenn der Piepton blieb, nicht aufhörte und der Strich sich gerade über den Bildschirm zog? Dann war alles vorbei. Aber daran wollte ich nicht denken, es trieb mir nur die Tränen in die Augen. Aber das tat die gesamte Situation. Sie sah so hilflos aus. Und wenn sie nun nie wieder aufwachte? Doch, sie würde aufwachen. "Wenn du aufwachst, werde ich hier neben dir sitzen und deine Hand halten. Ich verspreche es.", sagte ich leise. Als ich das sagte, liefen mir ein paar wenige Tränen über die Wange. Ich gab ihr einen langen und führsorglichen Kuss auf die Stirn, dann einen leichten auf die Hand. Behutsam drückte ich ihren Handrücken gegen meine Stirn, um eine kleine Berührung ihrerseits zu spüren. Es tat so weh, sie so zu sehen. Und vor allem dabei das Gefühl zu haben, sie vielleicht nie wieder wach und lebendig sehen zu können.

-------------------- Kendall's Sicht --------------------

Wir kamen gerade wieder in unser Hotelzimmer, als ich eine SMS bekam. Sie war von Logan. 'Bin im Krankenhaus. Jenni hatte einen Unfall.' Diese Nachricht ließ mich kreidebleich werden. Jenni hatte einen Unfall? Vielleicht war es ja harmlos, wahrscheinlich hatte sie sich nur den Fuß verknickt oder etwas in der Art.

Live your life like it's a vacation [BTR-FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt