E I N U N D Z W A N Z I G

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Mum hatte die beknackte Idee, Vanessa und dem Mädel von Liam, Sky, alte Fotoalben zu zeigen.

Zwischen all den Nacktbildern meines Bruders und mir, blickte ich Vanessa an, die lächelnd den Geschichten meiner Mutter lauschte.

Wie lang hatte ich ihr Lächeln nicht mehr aus nächster Nähe gesehen?

Mum erzählte wild gestikulierend wie mein Bruder und ich uns geweigert hatten, Klamotten anzuziehen und Vanessa sah grinsend zu mir.

Da auch ich sie in diesem Moment angesehen hatte, verhakten sich unsere Blicke, bis sie sich wegdrehte, da meine Mutter weiterredete.

Irgendwann gingen Sky und Liam auf eine Party und Mum brachte Claire ins Bett.

Ich schloss meine Augen, streckte die Beine aus und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wenn du leise bist, bist du eigentlich auszuhalten", sagte ich leise und realisierte belustigt ihr Aufschnaufen.

„Du kannst es echt nicht lassen, oder?"

„Nö."

„Schön", erwiderte sie.

„Find ich auch."

„Sei einfach leise."

„Fang du doch damit an."

Wir schwiegen und ich war schon fast eingeschlafen als leise die Tür geöffnet wurde und meine Mutter ins Zimmer kam.

Sie warf einen Blick auf Vanessa, die mit dem Rücken zu uns gedreht auf dem Sofa lag und dann zu mir.

„Ich wollte euch nur eine gute Nacht wünschen, Ben und ich gehen jetzt schlafen. Schlaft ihr hier unten?"

Ich schüttelte den Kopf. „Ich bring sie gleich hoch. Gute Nacht, Mum."

Sie schenkte mir ein Lächeln und verließ das Zimmer wieder.

Zwar hätte ich noch Stunden hier sitzen können, doch ich musste morgen Auto fahren, als fragte ich, ob sie wach sei.

Als ich keine Antwort ging ich auf sie zu und hob sie hoch.

Keine Ahnung ob sie dadurch aus ihrem Schlaf gerissen wurde, aber falls sie es war, sollte sie auf keinen Fall den Gedanken bekommen, mir würde es nichts ausmachen, sie zu tragen.

„Gott, bist du schwer. Meine Güte, gut, dass ich ins Studio geh."

Sie war zwar kein Fliegengewicht, was jedoch auch gut war. Was wollte ich mit einem Mädchen, bei dem man schon Angst hatte, sie könnte zerbrechen, wenn man sie bloß umarmte?

Wir waren bei meinem Zimmer angelangt, dessen Tür ich erst auf und dann wieder zutrat und Vanessa schließlich auf mein Bett legte.

Ich breitete meine Decke zu Hälfte über sie, zog mich bis auf die Boxershorts aus und legte mich dann ebenfalls hin.

„Mädchen, gib die Decke her", stöhnte ich und wollte sie mir ein wenig herziehen, was mir nicht gelang, da Vanessa sie fest hielt.

Meine Vermutung, dass sie nicht mehr schlief verstärkte sich, jedoch ging ich nicht darauf ein.

Ich verringerte einfach den Abstand zwischen uns, sodass wir dicht an dicht lagen und ich genug Zudeckmöglichkeit hatte, und schloss die Augen.

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Vanessa noch, was vielleicht auch besser war. Denn ich glaubte nicht, dass sie so begeistert von der Tatsache war, dass ich meinen Arm fest um sie geschlungen hatte.

Only his life.Where stories live. Discover now