Kapitel 2

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Nun standen wir hier vor dem König. Herendir, der blonde und ich. Der König saß auf seinem Thron, eine Krone aus Laub zierte seinen Kopf. Er hatte ebenfalls, wie der Elb neben mir, langes blondes Haar und strahlend blaue Augen. Er strahlte pure Macht, pures Selbstvertrauen und Anmut aus.

"Mae govannen, ara Thranduil", begrüßte Herendir den König ehrfürchtig. Ich jedoch blieb still und sah den großen Elben misstrauisch an.

"Mae govannen", erwiderte der König und sah uns an.

"Was ist Euer Belangen?", fragte ich in einem scharfen Ton. Herendir schnappte erschrocken nach Luft und rammte mir seinen Ellenbogen in die Hüfte. Ich sah ihn genervt an und blickte wieder zum König, der mich mit schief gelegtem Kopf belustigt musterte. Ich erwiderte seinen Blick emotionslos.

"Ihr gefallt mir, Elbin. Ihr kommt gleich zum Punkt", sagte er schließlich und seine Mundwinkel zuckten belustigt nach oben. "Wie heißt Ihr?", fragte er uns.

"Herendir Glaur."

"Melwen Ithildin", antwortete ich.

"Glaur...", murmelte der König. "Herendir, Eure Mutter lebt in meinem Reich", sagte er.

Herendir wurde hellhörig. "Da müsst Ihr euch irren, mein Herr. Meine Mutter starb vor wenigen Jahren", sagte Herendir.

"Nein, Eure Mutter lebt hier. Sie starb nicht", stellte der König fest.

Herendir bekam große Augen. "Darf ich sie sehen?", fragte Herendir.

"Aber natürlich. Legolas wird Euch zu Eurer Mutter führen", sagte Thranduil und nickte dem Elb neben mir zu.

Er trug also den Namen Legolas. Legolas, der Sohn des Königs. In dem Dorf, in dem ich lebte wurden viele Geschichten über ihn erzählt.

Herendir und Legolas verschwanden kurz darauf und ich war nun alleine mit dem König.

"Legolas sagte mir, Ihr wäret eine ausgesprochen gute Kämpferin."

"Ach, sagte er das?", sprach ich desinteressiert. "Was ist nun Euer Angebot, Thranduil?"

Er lächelte belustigt. "Ich biete Euch ein Platz als Kriegerin an."

"Als Kriegerin", wiederholte ich. "Warum sollte ich dieses Angebot annehmen?", fragte ich.

"Nun, Ihr hättet hier einen festen und sicheren Wohnsitz. Ihr müsstet euch nicht mehr vor Angriffen in der Nacht fürchten und könntet jeden Tag Schlaf bekommen", sagte er.

"Woher wisst Ihr das?", fragte ich scharf. Leider hatte er Recht, ich bekam selten Schlaf.

"Meine Wachen haben Euch oft beobachtet, als Ihr an den Grenzen wart und sie kontrolliert habt."

Meine Miene verdunkelte sich. "Würde Herendir ebenfalls ein Krieger Eurer Reihen werden?"

"Natürlich."

„Dann werde ich Euer Angebot annehmen", sagte ich und blickte ihn an. Er sah mich erfreut an. "Was werden meine Aufgaben sein?", fragte ich.

"In der Zeit, wo kein Krieg herrscht werdet Ihr nichts zu tun haben. Es kann passieren dass Ihr durch Mittelerde reisen müsstet, falls Verbündete Probleme mit Orks, Trollen oder anderen Ungeziefern haben sollten. Wenn Krieg herrschen sollte, werdet Ihr natürlich in meinen Reihen die Feinde bekämpfen", erklärte er mir ein paar meiner Aufgaben.

"Mehr nicht?"

"Mehr nicht", bestätigte er.

Vergeltung || Legolas FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt