34. Kapitel - Tag danach

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Ich wachte auch, es war ein Tag nach der Party... Ich fühlte mich nicht gut. Ich war immer noch kaputt, doch ich zwang mich aufzustehen. Ich ging langsam ins Bad zimmer, welches nicht besetzt war und schaute mich im Spiegel an. So schlimm sah ich gar nicht aus... Ich entledigte mich meinen Klamotten und stieg in die Dusche. Ich zuckte zusammen, als zu erst kaltes Wasser über mich floss. Doch es wurde wärmer und ich duschte mich... Als ich fertig war nahm ich mein Handtuch, dass gleich neben der Dusche hing und legte es um. Ich wischte den Spiegel ab, der ganz beschlagen war, sammelte meine Klamotten ein und verließ das Bad. Dabei dachte ich die ganze Zeit an gestern... Ich suchte mir neue Klamotten aus meinem Schrank und zog mich an. Gestern hatte ich mich verplappert, mit Jan... Ob Benn etwas gemerkt hatte? Bestimmt! Doch allgemein...

Ich konnte mich nicht ewig verstecken, doch erkannt wollte ich auch nicht werden... Also was sollte ich bloß machen?!

Ich ging in die Küche und machte mir ein Brot. Ich wusste nicht ob die anderen schon wach sind und schlich deswegen ins Wohnzimmer. Dort saß Andre und schaute auf sein Handy. „Guten Morgen", begrüßte ich ihn und ging zu ihm. Er schaute auf und begrüßte mich auch. „Heute schon so früh wach? Kennt man ja gar nicht von dir...", meinte ich und bis ein Stück von Brot ab, was ich mir gemacht hatte und in meiner rechten Hand hielt. „Wie war es gestern auf der Party eigentlich gewesen? Du hattest nichts gesagt und bist relativ früh wieder gegangen", erzählte er und legte das Handy neben sich. „Ach... Cool. Aber wie ich es gedacht habe... Etwas kompliziert mit Anne, der Gastgeberin", erklärte ich. „Wieso?", fragte Andre interessiert. „Naja. Wir verstehen uns jetzt nicht so gut... Ich war überrascht, dass ich überhaupt auf die Party eingeladen wurde. Wahrscheinlich, weil sie die ganze Klasse eingeladen hatte. Als wir dann ankamen, war es, wie ich erwartet hatte keine richtige Party gewesen. Die Musik hatte nicht gestimmt. Deswegen wollte ich unbedingt die CD mitnehmen", beantwortete ich seine Frage. „Und deswegen sollte ich dich eher abholen?", schlussfolgerte Andre. „Nein. Nicht nur. Es ging ja noch weiter: Also, ich gehe halt zur Party und Anne schaute mich schon mit einem vernichtenden Blick an. Deswegen begrüßte ich sie nur kurz und ging zur Klasse, die in einer Ecke stand. Keiner tanzte und als ich ein paar Leute fragte, wie sie die Party fänden, meinten sie, dass sie nicht so toll sei. Jedenfalls wollte ich das ändern. Ich schnappte mir die CD und spielte sie ab. Ich kriegte auch alle auf die Tanzfläche und alle hatten auch Spaß, außer Anne. Sie hatte mich nur böse angeschaut und später hatte sie mir gesagt, dass ich ihre Party gestohlen hätte oder so. Da ich aber kein Stress wollte bin ich eher gegangen, damit sie sich nicht abgegriffenen fühlte und ihre Party genießen konnte", erzählte ich Andre die Kurzversion. Er nickte nur und ich biss wieder ein Stück meines Brotes ab. Da kam Jan und begrüßte uns: „Morgen!" Er ging zurück in die Küche und ich folgte ihm, um mir ein Glas Saft zu holen. „Na? Wie war die Party?", fragte Jan und machte irgendwas am Kühlschrank. „Okay", sagte ich nur und verschlang den letzten Rest meines Brotes und nippte danach an meinem Getränk.

Er schaute zu mir, doch ich tat so, als würde ich das nicht sehen und ging wieder zurück zu Andre. Ich wollte ihm keine Details nennen, denn er war so etwas, wie ein zweiter Vater, Cengiz war der erste. Andre war eher so ein Bruder, weswegen ich ihm mehr anvertraute. Doch ich hatte meine Frage immer noch nicht gelöst: Wie kann ich unentdeckt bleiben? Das ist es! Ich hatte mich damals, bei der Tour auch verkleidet. Eine Perücke, andere Klamotten... Fertig. „Andre!", rief ich und kam zu ihm geeilt. „Was?", fragte er erschrocken. „Ich habe es!", flüsterte ich jetzt. „Was?", fragte Andre verwirrt. „Eine Lösung. Ich wollte doch unerkannt bleiben... Wir machen es einfach, wie bei der Tour, als ich mich unter das Kamerateam gemischt hatte! Doch auffälliger", erklärte ich und Andre hörte zu. „Hmm... Keine schlechte Idee. Aber was meinst du mit 'auffälliger'?", meinte er. „Naja, ich möchte in eine komplett andere Person schlüpfen. Andere Haarschnitt, vielleicht andere Haarfarbe! Andere Klamotten. So könnte ich mit dir unerkannt auf die Straße und vielleicht mit beim Drehen helfen... Einen ganz anderen Namen!", überlegte ich. Andre überlegte, dann sagte er: „Ja... Vielleicht. Klingt nicht schlecht. Wenn du das möchtest... Aber das können wir nicht sofort machen. Erst mal überlegen. Wir sollten Jan, Cengiz und Sarah erst mal die Idee präsentieren." „Jap", stimmte ich zu.


Meine etwas anderen ElternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt