Kapitel 47

2.3K 107 0
                                    

Paul's POV

Ich hörte, wie sie weinte und es zerbrach mir mein Herz. "Okay, ich komme. Sag mir wo du bist und ich werd so schnell wie möglich bei dir sein."

Sie schniefte und setzte dann fort:" Ich sende dir meinen Standort per SMS."

Ich wollte gerade was erwidern, als sie schon auflegte. Ich sah auf mein Handy und bemerkte, dass Alex schon wieder ganz in der Nähe war.

"Okay, das wird mir jetzt ein wenig zu viel mit dir." "Was?" "Ja. Du folgst mir auf Schritt und Tritt." "'tschuldigung."

Als ich wieder auf mein Handy starrte, bekam ich schon die Nachricht von Alison. Irgendwie war ich schon aufgeregt, ihre Eltern kennenzulernen. Sie hatte so gut wie nie über sie gesprochen und das machte mir bedenken.

Alison's POV

Egal wie sehr es schmerzte einfach aufzulegen, es war das beste. Ich sendete ihm den Standort und schmiss mein Handy dann in die Ecke.

Ich vergrub mein Gesicht in meine Handy und fing an meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Irgendwann schlief ich aber dann doch ein...

"Alison! Frühstück!!", Kam es von unten. Ich drehte mich kurrend um und vergrub mein Gesicht in den Polster.

Als ich Luke glucksten hörte, sah ich zu ihm. Dunkle Augen starrten mich an und sofort dachte ich wieder an Paul. Oh Gott! Er kommt heute! Ich nahm Luke hoch und ging hinunter ins Esszimmer.

Der ganze Tisch war mit leckeren Sachen gedeckt und mir knurrte auch schon der Bauch, aber nicht wegen dem Essen sondern ich brauchte Blut.

Ich setzte mich nieder und stütze meinen Kopf mit meinen Händen ab. ich hatte das ganze nicht zweimal überdacht. Woher bekomme ich den Blut? Und wie soll ich mir das alles nicht anmerken lassen?

Ich war sozusagen echt am Arsch!

"...essen?" "Was?" "Willst du nicht schon anfangen zu essen?" "Nein, ich warte auf euch."

Ich lächelte meine Mom an und sie strahlte übers ganze Gesicht. Sie kam mir näher und umarmte mich. Lange.

Ich hörte ihre Pulsschlagader pochen und fing an zu schwitzen, weil ich mich so konzentrieren musste nicht zu zubeißen.

"sag mal ist dir so heiß?", Meine mom griff mir an die Stirn. " Es geht so", log ich und wendete mich dem Essen zu.

Wie zu vermuten war, aß Luke wieder extrem viel und mehr als ich. Ich bekam einfach das Essen nicht runter. Egal wie lecker es schmeckte, ich war kurz vorm austrocknen.

"Du isst ja gar nichts. Sag mal bist du Magersüchtig?", packte meine Mom aus. Ich sah sie mit weit aufgerissen Augen an und schüttelte den Kopf.

"Ich frag ja nur, du hast nämlich ziemlich abgenommen und vorher warst du auch schon ziemlich dünn. Jetzt bist du eher schon mager."

Ich sah an mir hinunter und spürte wieder, wie die Blutdurstattacke hochkam. Ich rieb mir meine Schläfen und versuchte mich zu konzentrieren.

"Gehts dir nicht gut?" "Mom, ich bin einfach müde und ich hab auch ein wenig Kopfweh. Könnt ihr bitte kurz auf Luke aufpassen? Ich muss noch was erledigen. Dauert nicht lange. Danke", mit diesen Worten verließ ich das Esszimmer und ging hoch ins Badezimmer.

Dort wusch ich mir mein Gesicht mit kalten Wasser. Ich betrachtete mich im Spiegel und bemerkte, wie sich meine Pupillen weiteten.

Ich zog mir schnell meine Jeans und einen Sweater an. Ich band mir meine Haare zu einem Pferdeschwanz.

Unten zog ich mir meine Schuhe an und verließ so schnell wie es ging das Haus meiner Eltern.

Die kalte Herbstluft brachte mir wieder ein bisschen herunter und ich fing an mich umzusehen.

Nirgendswo war eine Menschenseele zu sehen. Ich verschränkte meine Arme und ging ein paar Schritte.

Immer wieder verschwamm meine Sicht und es wurde immer schwieriger sich zu konzentrieren.

Plötzlich nahm ich ein Geräusch war. Ein Ball rollte auf mich zu und sah ich auf. Ein kleiner Bub sah mich erwartungsvoll an und ich hörte sein Herz aufgeregt schlagen und ich bewegte mich langsam auf ihn zu.

Er sah mich nun ein wenig verängstigt an und bevor er weglaufen konnte, packte ich ihn und wollte gerade in seinem Hals beißen, als ich meinen Namen sagen hörte.

Ich wirbelte herum. Den Jungen immer noch haltend sah ich seine Richtung. Er beobachte jede von meinen unschlüssigen Bewegungen.

"Alison. Mach das nicht. Er ist ein unschuldiges Kind."

Ich brauchte ein wenig, als ich realisierte, was ich gerade tat. Mit einem Ruck ließ ich den Bub los und rannte davon.

Ich rannte so schnell ich konnte und meine Gefühle spielten wie verrückt. Tränen liefen mir über die Wangen und irgendwann brach ich zusammen.

Ich kauerte mich zusammen und schluchzte so heftig, dass es meinen Körper durchzuckte.

Jedoch erst, als ich seine Hand auf meine Rücken spürte, beruhigte ich mich ein wenig.

"Schatz."

Dieses Wort reichte und sah hoch zu ihm. In seine dunklen Augen, die mich mitfühlenden ansahen. "Ich bin ein grausamer Mensch. Geh weg."

Er zog mich hoch und umarmte mich. Seine starken Arme hielte mich fest und eng an ihn. Ich war schon so schwach, dass ich nicht einmal mehr aufstehen konnte, wenn er mich nicht hochgezogen hätte.

"Ich...hab so einen...Hunger", bekam ich gerade noch über meine Lippen, als meine Sicht wieder verschwamm.

"Alison! Hey, hey bleib bei mir!"

Ich wollte, doch meine Augenlieder waren so schwer, dass ich sie nicht mehr offen halten konnte.

Zuletzt fühlte ich noch, wie meine Knie nachgaben und Paul mich auffing.

My New LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt