Kapitel 18

58 5 3
                                    

Asher P.O.V.

Ich hatte einen unruhigen Schlaf und wälzte mich in meinem Bett hin und her, meine Gedanken glitten die ganze Zeit zu Katy. Warum nur hatte ich sie verletzt? Warum nur konnte ich nicht ohne sie leben. Warum musste sie in mein Leben treten und alles durcheinander bringen? Bevor ich sie getroffen hatte war alles so einfach gewesen. Aber jetzt? Ich fühlte Sachen, die ich vorher nicht gefühlt hatte.

Ich stand auf und ging zu Reece, einer der wenigen mit denen ich mich ganz gut verstand. Wie immer saß er im Kontrollraum und fuhr zwischen einer Reihe von Monitoren hin und her. „Was bedrückt dich Ash?" Seine silbernen Augen sahen mich neugierig an. „Ich weiß nicht was ich machen soll Reece. Ich habe keine Ahnung von Mädchen. " „Asher hör mir ganz genau zu. Du gehst jetzt zu ihr und sagst ihr dass du sie brauchst. Das du ausgerastet bist vor der Angst alleine zu sein." „Und wenn sie mich nicht sehen will?" „Sie hat es dir echt ganz schön angetan oder? Ash ein bisschen Charme wirst du doch wohl besitzen das sie dir zuhört. Du bist aber auch echt ein schwieriger Fall."

„Ich bin nicht schwierig. Es sind die Gefühle die schwierig sind. Warum braucht man sowas? Ich bin die letzten Jahrhunderte auch ohne ausgekommen." „Man Ash. Auch du kannst dich ändern. Jetzt hör auf so negativ zu denken. Gefühle sind nicht nur was schlechtes."

Ich grinste und lehnte mich an den Schreibtisch. „Da spricht jemand mit Erfahrung. Also wofür sind sie wichtig?"

„Du willst nicht ernsthaft, das ich dir in jedem Detail sage wofür sie wichtig sind. Gegenüber Frauen sind sie wichtig."

„Nein warte, hör auf. Das ist genug. Am besten wir lassen das Gespräch." Ich war schon fast bei der Tür angekommen da rief er mir etwas zu. „Ich hab das Telefon deiner Freundin geortet falls es dich interessiert." Ich drehte mich um und sah ihn interessiert an. " Und was hast du herausgefunden?" „Sie ist anscheinend bei sich zuhause. Also wenn du hin gehen willst tu es jetzt."

Ich drehte mich um, ging duschen, zog mich um und machte mich auf den Weg zu ihrem zuhause.

Als ich vor der Tür stand wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich streckte meine Hand nach der Klingel aus, zog sie im nächsten Moment aber wieder zurück. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich wusste nicht was ich sagen sollte.

Plötzlich öffnete sich die Tür und sie stand direkt vor mir. Sie sah mich überrascht an. „Was willst du hier?" Ihre Stimme klang keinesfalls freundlich. „Ich muss mit dir reden. Darf ich reinkommen?" Sie schüttelte den Kopf und ich konnte aus dem Augenwinkel sehen wie sie etwas vom Nebentisch hochhob. „Geh Asher" „Bitte ich muss mit dir reden. Es ist wichtig." „Wichtig? Das einzige was für euch wichtig ist ist Blut. Und jetzt geh von meinem Grundstück. "

Es war mir egal was sie sagte, sie musste mir zuhören. Ich ging rein wobei sie immer weiter nach hinten ging. Ich blickte hinunter auf das Messer in ihrer Hand. Es war mir egal. Ich ging weiter auf sie zu, bis sie an der Wand lehnte und schloss sie in eine vorsichtige Umarmung. „Ich brauche dich Katy. Ohne dich fühlt sich alles so komisch an." Ich wartete auf ihre Reaktion und spürte einige Sekunden später einen Schmerz durch meinen Bauch ziehen. Ich blickte herunter und sah das Messer in meinem Bauch stecken. „Ich hab gesagt du sollst gehen. Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben verstanden." Ich zog das Messer aus meiner Haut, schmiss es auf den Boden und verschwand aus ihrem Haus. Ich brauchte dringend etwas um mich abzureagieren.

Gefühle waren scheiße, die Liebe war scheiße. Man brauchte nichts von beiden. Man wurde nur verletzt. Ich saß geduckt auf einem der Dächer und wartete auf meine nächste Beute die bald darauf auch schon kam. Ich sprang hinter dem Mann geschmeidig vom Dach und drückte ihn auf den Boden. Er windete sich wie ein ängstliches Tier unter mir. Er stand nach Rauch und Zigaretten was sein Blut nicht gerade appetitlich sein lassen würde aber es war besser als nichts. Ich rammte ihm meine Fangzähne in den Hals und trank in großen Schlucken. Es war berauschend und irgendwie beruhigte es mich zu wissen, dass wir in der Nahrungskette ganz oben standen. Es war ein Gefühl von Macht und Kontrolle und genau das brauchte ich im Moment.

Katy konnte sich mir nicht wiedersetzten, sie war nur ein schwacher Mensch. Sie konnte froh sein wenn ich gnädig zu ihr bin. Ich konnte tun und lassen was ich wollte. Sie musste sich mir untergeben, egal ob sie wollte oder nicht. Wir hatten das Sagen, wir konnten die Menschen so manipulieren wie wir es wollten. Warum hatte ich es nicht getan? Warum hatte ich mich ihr unterworfen? Scheiß Gefühle. Nie wieder!

Plötzlich meldete sich eine Stimme in meinem Kopf. Der Mann von dem ich trank würde bald tot sein wenn ich so weitermachte. Ach scheiß drauf, konnte mir doch egal sein. Ein Mensch mehr oder weniger, was machte das für einen Unterschied.

Nachdem ich fertig war wischte ich mir das Blut vom Mund und wollte gerade gehen da spürte ich eine Bewegung hinter mir. Wer konnte das sein?


Sohn der FinsternisWhere stories live. Discover now