ΞONE

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ΞBilly POVΞ


»Sie dürfen nicht vergessen, bei Samuel vorbei zu schauen.«  Sagt Doctor Fergus und lächelt mich warm an.

»Würde ich nir vergessen.«  Ich lege Sarah, einem sechs jährigen Mädchen einen Katheter.  »Soo...jetzt ruh' dich etwas aus, ja?«  Sie nickt schwach. Ich streiche ihr ein paar blonde löckchen aus dem Gesicht.

»Es ist bewundernswert, wie liebevoll sie mit den kleinen umgehen.«  Schmunzelnd drehe ich mich zu ihm um. »Es ist einfach so. Ich mag es nicht, wenn man Menschen schlecht behandelt. Ich möchte den kleinen noch etwas Gutes tun bevor sie...«  Den Rest spreche ich nicht aus. Es fällt mir schwer, da die kleinen es nicht verdient haben, so Jung zu sterben.

»Sie haben eine gute Einstellung Mr. Kinney.«  Lächelt er abschließend, ehe er das Zimmer verlässt. Wenig später tue ich es ihm gleich. Laufe durch die vielen verwirrenden Gänge, die nach Desinfektionsmittel riechen. Ich seufze schwer. Schon das ganze Jahr über, bin ich andauernd hier. Tag und Nacht. Sogar ein eigenes kleines Zimmer wurde mir gestellt, damit ich hier schlafen kann, wenn ich wieder Überstunden schiebe.

Nicht nur mein Gehalt sieht besser aus, sondern auch meine Gedanken. So muss ich nicht ständig an Aaron denken und wie glücklich er mit Dale ist. Natürlich freue ich mich für sie, doch habe ich nicht auch, etwas Glück verdient?

Ich klopfe sachte an der weißen Zimmertür, an der ich ein buntes Blatt mit Sams Namen dran geklebt habe. Der kleine hat sich gefreut, da es von außen hin aussieht, wie ein richtiges Zimmer. 

»Ja?«  Ertönt es von innen. Sam sitzt im Schneidersitz auf seinem Bett und hält ein Buch in der Hand. Ich lächele und schließe die Tür wieder hinter mir.

»Na, was liest du Heute?«  Flüstere ich, da ich ihn nicht aus dem Konzept bringen will. Er schneit so vertieft zu sein.

»Tom Sawyer und Huckleberry Finn.« Nuschelt er.

Ich schmunzele.  »Schon wieder?«  Und setze mich auf zu ihm auf's Bett. Er brummt nur. Wirkt dann aber traurig und klappt das Buch zu.

»Was ist denn los?«  Besorgt streiche ich ihm über den Rücken. Sam wischt sich ein paar tränen aus den Augen, lächelt dann aber wieder. Für einen Elf jährigen mit einer tödlichen Krankheit, ist er verdammt stark.

»Musste an meinen Bruder denken..«  Murmelt er.

»Deinen Bruder? Ich wusste nicht, dass du einen hast..«  Entschuldigend grinst er.

»Möchtest du mir vielleicht von ihm erzählen?«  Frage ich zögernd.

»Später. Ich hab' so Hunger, Pizza?«  Er zieht einen Schmollmund. Fest kneife ich meine Augen zusammen.  »Bitte, kein Schmollmund!«  Jammere ich.

»Oke, er ist weg.«  Als ich meine Augen wieder öffne, zieht er ihn wieder.


»Du wicht!«  Damit stürze ich mich auf ihn und kitzle ihn durch.  »H-hör a-auf... B-bitt-e..« 

Ich gehe von ihm runter und warte, bis er sich wieder beruhigt hat.  »Zieh dich an, dann gehen wir in die Pizzeria um die Ecke.«

Nickend strahlt er.  »Was ist mit dir? Willst du mit dem Kittel gehen?« 

Ich lache.  »Nein. Ich gebe ihn an der Rezeption bei Larry ab. Muss uns beide eh noch austragen.« 

»Dann los!«  Jubelt er und zieht mich an der Hand aus seinem Zimmer. Andere Ärzte und Pfleger schauen uns belustigt an, als wir an ihnen vorbei hechten.



★3 Blazing Fire➵BxBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt