Ich möchte nicht zu ihm. Bring mich nach Hause. Ich möchte hier nicht hin.
"ICH SAGTE, BRING MICH NACH HAUSE! BITTE!"

Ich schrie unter Tränen, doch mein Gegenüber zeigte keine Reaktion. Ich hörte nur, wie die Tür aufging und mich jemand auf ein weiches Sofa legte – es roch nach ihm.

"BRING MICH NACH HAUSE, BITTE!"

Ich flehte, doch bekam keine Antwort.

Ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte nicht zu ihm. Womöglich hatte Jimin recht. Was, wenn er bloß seinen Spaß will? Wenn er einfach nur etwas Neues ausprobiert und mich am Ende für die nächstbeste Koreanerin stehen lässt?

Ich spürte, wie sich das Sofa neben mir senkte und zwei vertraute Augenpaare mich ansahen. Seine Augen. Kurz darauf fühlte ich seine warme Hand auf meinem kalten, nassen Gesicht.

"Was hast du nur meinetwegen angestellt, Hyung?", fragte Jungkook leise.
"Warum machst du Ärger meinetwegen? Das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich wollte doch nur ein wenig Ruhe, um meine Gedanken zu ordnen. Ich wäre sowieso zu dir gekommen. Sieh dich an, dein schönes Gesicht – total verunstaltet von Schlägen. Das gefällt mir nicht."

Ich schluckte bei seinen sanften, aber rauen Worten.

"Jungkook ..." hauchte ich verletzt.
"Sag mir, hast du überhaupt Gefühle für mich? Oder nutzt du mich nur aus, um dich bei Männern auszutesten? Ich ... ich bin mir plötzlich so unsicher, ob du wirklich etwas für mich empfindest. Ich habe solche Angst."

Ich spürte, wie meine Stimme zitterte.

"Haben dir unsere Küsse gefallen? Hast du sie genossen? Wolltest du mehr von mir? Liebst du nur das Gefühl meiner Lippen, oder sehnst du dich auch wirklich nach ihnen? Genießt du meine Berührungen, oder bin ich nur ein Lückenfüller für deine Sorgen und deinen Kummer?"

Meine Stimme brach. Tränen liefen mir über das Gesicht.

"Ich bin es leid, Jungkook. Ich bin so zerrissen. Ich möchte nicht dein Hyung sein, nicht dein bester Freund, nicht dein Kumpel. Ich möchte der Mann sein, den du liebst – so sehr, wie er dich liebt. Ich will Nähe, Liebe, Berührungen. Wenn du das nicht willst, dann sag es mir hier und jetzt, und du wirst mich nicht mehr sehen. Ich verspreche es."

Ich schluchzte.

"Jungkook ..." Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. "Jungkook?"

Keine Antwort. Er hatte mich allein gelassen.

"Wunderbar gemacht, Kim Taehyung. Männer wie du sollten nicht so eine Schwäche zeigen. Das turnt doch nur jeden ab."

Plötzlich hörte ich seine Stimme wieder.

"Taehyung, leg deinen Kopf gerade hin."

Ich tat, was er wollte. Ein warmer, feuchter Lappen strich über mein Gesicht und wischte das Blut weg. Kurz darauf spürte ich ein Handtuch, das mein Gesicht sanft trocknete, und dann eine Creme, die auf meine Kratzer und Wunden gestrichen wurde. Ich seufzte erleichtert – so brannte es tatsächlich weniger.

Doch der Schmerz in meiner Brust blieb derselbe. Der würde wohl immer bleiben, denn insgeheim wusste ich doch, dass—

"Taehyung?"

Seine sanfte Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

"Bekomme ich deine Aufmerksamkeit für einen Moment?"

"Immer, Jungkook. Was ist los?" fragte ich besorgt.

"Darf ich mich auf deinen Schoß setzen? Wäre das in Ordnung für dich?"

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⏰ Last updated: Aug 18 ⏰

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A Song Without a Name -TAEKOOKWhere stories live. Discover now