Jungkook sprach unnie sanft zu mir: „Ich denke, ich werde dich erstmal deine Gedanken sortieren lassen. Ruh dich aus, es war offensichtlich zu viel für dich. Ich hab dich lieb, kleiner. Alles in deinem Tempo, okay?"
Mit einem lauten Knall ließ sie die Tür hinter sich zufallen, und ich war wieder allein. Sie würde erst morgen zurückkommen.

Ich legte mich wieder aufs Sofa, den Kopf ins Kissen, und starrte an die Decke.
In meinem Kopf spielten sich immer und immer wieder die Bilder von eben ab: Taehyung – seine Wut, sein Auftreten, das Handy, der Ausdruck des Mädchens...
Ich schloss meine Augen und versuchte, meine Gedanken zu sortieren und mich zu entspannen.

Plötzlich sprang Bam mit einem Satz auf das Sofa und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich kraulte ihn gedankenverloren.
„Was meinst du? Was soll ich bloß tun, hm?" fragte ich verloren und blickte auf ihn.

Augenblicklich nahm ich das Geräusch einer Nachricht an meinem Handy wahr. Ich griff danach, entsperrte es und sah auf den Bildschirm.

Namjoon hyung: „Ich hoffe, du bist gut zuhause angekommen."

Ich biss mir auf die Lippe. Sollte ich antworten? Sicher fühlte er sich gerade schlecht. Aber das war ja überhaupt nicht seine Schuld. Sie wussten ja nicht, womit ich zu kämpfen hatte.

Gerade als ich entschlossen war, das Handy zu entsperren, erschien eine weitere Nachricht von ihm.

Namjoon hyung: „Hör mal, Jungkook. Es tut mir leid, wenn dir das heute alles zu viel war. Das war nicht meine Absicht. Mit Jin habe ich heute auch nochmal deutlich darüber gesprochen. Ihm tut die Aktion ebenfalls leid, nur hatte er wohl gehofft, dass du noch immer der offene Jungkook wärst, wie damals. Aber ich habe ihm gesagt, dass auch du dich verändert hast."

Ein kurzer Moment der Stille. Verdammte Scheiße... Und jetzt? Was sollte ich tun? Sollte ich antworten? Und vor allem – wie?
Doch dann kam noch eine Nachricht.

Namjoon hyung: „Ich möchte dich noch einmal treffen, Jungkook. Ich möchte, dass du mir erzählst, was los ist, und vor allem, was passiert ist. Renn nicht vor mir weg. Ich bin immer für dich da. Ich weiß doch, dass du niemanden hast, besonders wenn du dich so zurückziehst, dass ich nicht einmal weiß, wo du lebst."

Mein Magen zog sich zusammen. Er hatte recht.

Ich legte mein Handy auf den Tisch und sah zu Bam, der friedlich vor sich hin schlief. Ich schmunzelte über diesen Anblick.
„Was tue ich nun? Werde ich mich melden? Werde ich mich erneut verlieren? Oder werde ich das tun, was ich mir selbst versprach – immer ein bisschen zurück zu dem gehen, was ich schon immer war: Jeon Jungkook, der glücklich und frei ist?"
Mein Handy vibrierte erneut.

Ich sah auf den Bildschirm.

Namjoon hyung: „Erinnerst du dich an den Abend auf dem Balkon, als du gesagt hast, wir bleiben für immer BTS? Ich habe nie aufgehört, daran zu glauben. Egal, was passiert ist – du bist immer noch unser Jungkook. Wenn du reden willst, ich bin morgen um 14 Uhr im Han-River-Café."

Kurzer Rückblick

Szene: Jungkook und Namjoon sitzen nachts zusammen auf dem Balkon des Dorms.
Namjoon: „Weißt du, manchmal frage ich mich, ob wir das hier für immer machen können."
Jungkook: „Wieso sagst du das, Hyung?"
Namjoon (nachdenklich): „Weil sich alles verändert. Irgendwann werden wir vielleicht nicht mehr zusammen sein..."
Jungkook (stur): „Nein, das passiert nicht. Wir sind BTS."
Namjoon (schmunzelnd): „Du bist echt ein unverbesserlicher Träumer, Kook."

Rückblick Ende

Ach ja, ich war mir so sicher, dass es nie enden würde, und doch hat es geendet. Es stimmte mich wieder total traurig.
Erneut leuchtete mein Handy auf. Ich blickte drauf.

A Song Without a Name -TAEKOOKWhere stories live. Discover now