Kapitel 34

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(Überarbeitet)

Als Finn geht, drehe ich mich herum und räume meinen Schreibtisch ein wenig auf. Natürlich nicht ohne meine Kopfhörer aufzusetzen und wild herumzutanzen. Hier sieht es echt wie sau. Überall liegen Blätter und Schulbücher herum und auch einige Stifte sind zu finden. Ich tanze gerade wie eine verrückte zu Irresistible von Fall out boy, als mir jemand die Augen zuhält. Ich erkenne Adam sofort an seinem Geruch.

"Hey, erschreck mich doch nicht so", lache ich, nachdem ich die Kopfhörer herunter genommen habe.
"Oh, in den Filmen die Mädchen finden das doch immer so süß und romantisch", sagt er, guckt mich schief an und schmollt. Diesem Blick kann ich natürlich nicht widerstehen und küsse ihn schnell.
"Keine Angst ich fand das süß und romantisch. Aber mach das bitte nie wieder wenn ich Kopfhörer auf habe. Ich bin die schreckhafteste Person die es auf dieser Welt, nein in diesem Universum, gibt!", erkläre ich lachend.
"Na gut, dann wird es wohl nichts, wenn ich dich frage ob du einen Film mit mir gucken willst. Ich hab nämlich nur Horrorfilme...", stellt er fest und guckt beinahe enttäuscht.
"Na ja, ich hätte alle sechs Star Wars Teile auf DVD...", sage ich und wedel ihm mit der Box vor der Nase herum. Sofort sieht er weg, doch nicht schnell genug für mich. Ich habe das glänzen in seinen Augen bemerkt.
"Adam, was ist los? Ich vermute es ist nicht, weil du die Filme so scheiße findest oder?", frage ich besorgt.
"Ich... es ist alles in Ordnung", lügt er, doch ich höre das Zittern seiner Stimme, selbst noch als er mich anlächelt.
"Adam, hör auf den Starken zu markieren. Ich bin deine Freundin und du kannst mir verdammt nochmal alles erzählen", sage ich härter als beabsichtigt. "Sorry. Das war zu hart. Aber du kannst echt mit mir reden", entschuldige ich mich.
"Ich bin nicht sauer. Es ist nur...", beginnt er, doch seine Stimme bricht.
"Ich bin sonst nicht so ne Heulsuse", lacht er. Beziehungsweise versucht er zu lachen.
"Mir ist scheißegal ob du weinst oder nicht. Ich möchte nur verstehen, warum du weinst. Komm her", verlange ich und klopfe neben mich aufs Bett. Er setzt sich und ich nehme ihn in den Arm. Irgendwann sehe ich ihm in die Augen. Es bringt mich fast um , wenn ich sehe wie viel Schmerz in seine Augen liegt. Ich will gar nicht wissen wie es mir gehen würde, wenn ich der Grund dafür wäre.
"Du kannst mir ruhig erzählen was los ist. Wann habe ich dich mal nicht verstanden?"
"Okay. Also mein kleiner Bruder, er... er war der größte Star Wars Fan den es je gab. Er hat die Filme tausendmal gesehen, meistens mit mir. Bei jedem Teil hat er mit Laserschwert und Darth Vader Figur auf der Couch gesessen und hat leise den ganzen Film mitgesprochen. Und sein Zimmer hättest du sehen sollen! Es war wie eine Ausstellung! Wie ein... ein Star Wars Museum! Er hatte ein Joda Kuscheltier, das er überall mit hingenommen hat und ausschließlich Star Wars Bettwäsche. In jedem Gespräch hat er mindestens einen Satz aus einem der Filme zitiert. Jedes mal wenn ich vorgeschlagen habe einen Film zu sehen, war sein Vorschlag der gleiche wie eben deiner. Du... du hast mich eben einfach so sehr an ihn erinnert. Deine Augen habe genauso geglitzert, wie seine wenn er anfing von Star Wars zu reden", erzählt er schließlich. Er beginnt zu lächeln und seine Augen glänzen voller Freude über diese Erinnerungen. Ich habe das Gefühl, dass ich gerade den Adam sehe, der vor dem Unfall existiert hat und nicht den, der er jetzt zu sein scheint.
"Es tut mir leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sehr du ihn geliebt haben musst. Du solltes mal sehen, wie dein Augen leuchten wenn du von ihm redest," sage ich lächelnd.
"Du konntest das ja nicht wissen. Ich habe ihn nicht nur geliebt, ich tue es noch immer. Ich war wie ein Vater für ihn, weil ich meistens für ihn da war, wenn mein Vater arbeiten war. Wir können ja was anderes gucken. Irgendwas, weniger Star Wars mäßiges", lacht er. Ich kann noch immer Schmerz in seinen Augen erkennen, aber er schein ein wenig gelindert zu sein, dank dem Gespräch. Ich nehme ihn in den Arm und streiche beruhigt über seinen Arm.
"Ich habe kein Problem mit anderen Filmen. Von mir aus sogar Horrorfilme, wenn du dich dann besser fühlst", flüster ich in sein Ohr. Er lacht und ich spüre wie seine Brust dabei vibriert.
"Ich habe auch noch andere Ideen, wie wir die Zeit totschlagen könnten", sagt er und wirft mich auf Bett. Ich lache während er langsam beginnt mich zu küssen.  Irgendwann löse ich mich von ihm.
"Ich will ja jetzt die Stimmung nicht zerstören, aber was wollte Finn eben von dir?", fragt Adam vorsichtig. Oh Mist.
"Er wollte mir erklären was das mit Cindy war. Sie war seine Art die Sache mit mir zu vergessen. Quasi das, was für andere der Alkohol ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich glücklich bin mit dir und dass er bitte unsere Beziehung nicht zerstören soll. Er hat gesagt, dass er unsere Beziehung nicht zerstören wird, aber dass wir nicht ständig vor seiner Nase knutschen sollen", erkläre ich noch viel vorsichtiger.
"Das wird aber schwer. Ich kann mich nämlich in deiner Gegenwart kaum zurückhalten," flüstert er in mein Ohr und ich lache wieder.
"Das ist alles was du dir von diesem Gespräch behalten hast?"
"Nein. Aber ich will über dieses Arschloch nicht weiter reden", sagt er schnell. Ich greife die Gelegenheit beim Schopf und frage ihn nach dem Bild aus Kats Büro.
"Adam... Ich habe in Kats Büro ein Foto gesehen. Von dir und Finn wie ihr vor einem Tor posiert. Ihr saht so vertraut aus. Seit wann hasst ihr euch so sehr?" Er lächelt leicht.
"Das hat sie noch da hängen? Ich hatte das Bild schon vollkommen vergessen."
"Also was ist zwischen euch passiert?", frage ich, langsam ziemlich ungeduldig.
"Das ist eine sehr lange Geschichte. Und ich habe jetzt echt keine Lust sie zu erzählen."
"Ich hab Zeit und glaub nicht, dass es mich interessiert ob du Lust hast sie mir zu erzählen oder nicht", sage ich in einem strengen Ton.


Uhhh cliffhanger ;) Oben hab ich Iresistible von Fall Out Boy angehängt, da Lauren es am Anfang des Kapitels hört und ich das Lieb liebe :D

Dear Diary Where stories live. Discover now