Kapitel 5

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(Überarbeitet)

Liebes Tagebuch

Ich habe heute am See Adam gesehen. Ich glaube, dass es ihm scheiße geht und es ihm helfen könnte, wenn er sich jemanden – in diesem Fall vielleicht sogar mir – anvertrauen würde.

Ich bin neugierig, aber ich will ihm auch helfen, weil ich selbst gemerkt habe, wie groß die Last ist die einem von den Schultern fällt, wenn man sich wenigstens einer Person anvertraut. Und dann wäre da ja noch Finn... ich glaube ich mag ihn. Keine Ahnung ob ich in ihn verknallt bin. Aber ich hab ja noch Zeit es heraus zu finden.

Gleich habe ich den ersten Termin mit meiner Psychologin, nachdem ich aus den Krankenhaus entlassen worden bin. Mal schauen wie es so läuft. 

Bis dann, deine Lauren.

Ich lege mein Tagebuch wieder in sein Versteck unter meinem Kopfkissen, was nicht besonders originell ist, aber egal. 

Dann raffe ich mich mit schmerzendem Bein von meinem Bett hoch. Ich glaube ich sollte mit dem Laufen ein bisschen langsamer machen, denn scheinbar habe ich doch noch ein bisschen mit der Verletzung von dem Unfall zu kämpfen. Ich gehe runter in die Eingangshalle, wo Kat schon mit meiner Psychologin wartet. 

„Hallo Lauren", begrüßt sie mich freundlich, aber distanziert. 

„Hallo Dr. Brown."

„Komm wir suchen uns mal einen stillen Raum, ok?"

Wir gehen los und betreten ein kleines Besprechungszimmer, in dem sich zwei gemütliche Sessel gegenüberstehen. 

„Setz dich." Wir setzen uns und sie beginnt mit ihrem Geschwafel.

„Also wie geht es dir?"

„Gut."

„Wie geht es dir wirklich?"

„Wie soll es mir gehen? Meine Eltern sind gestorben, ich war dabei und meine Verwanden hatten so wenig Lust auf mich, dass ich nun in einem Heim leben muss. Also sagen sie mir bitte wie es mir denn gehen sollte." Ich weiß, dass meine Antworten ziemlich patzig sind und dass Dr. Brown nichts dafür kann, doch ich hasse dieses Thema und ich will auch nicht darüber reden.

„Dir geht es scheiße. Das ist mir klar. Aber ich möchte, dass wir offen miteinander reden können. Du sollst mir die nicht beschönigte Wahrheit erzählen und nichts anderes. Wenn du das nicht tust, dann kann ich mich eigentlich umdrehen und gehen. Aber mir ist es wichtig meinen Patienten zu helfen und genau das werde ich auch  tun. Verstanden?"

„Ja habe ich. Ich wurde nur in letzter Zeit so oft gefragt wie es mir geht. Mittlerweile sage ich gut oder besser, um dann meine Ruhe zu haben. Das klingt vielleicht komisch, aber mit der Zeit wird es anstrengend."

„Das klingt nicht komisch. Das ist vollkommen normal. Sag mal ... hast du immer noch diese Albträume?" Beinahe bereue ich es schon wieder ihr das gesagt zu haben. So wäre ich sie schneller los geworden.

„Ja", gebe ich zu. 

„Wie oft?"

„Nicht mehr jede Nacht. Es hat aber keinen bestimmten Rhythmus."

„Wann hattest du den letzten?"

„Gerade heute Nacht," antworte ich und sehe wie sie sich die ganze Zeit fleißig Notizen macht. Was sie da wohl schreibt? Vollkommen verkorkst, nicht mehr zu retten, hat einen an der Klatsche und schafft es nicht sich die Dinge aus dem Erste Hilfe Kurs zu erinnern um die Eltern zu retten?  Ich werde Ihr von diesen Gedanken aber nichts erzählen. Sonst fragt sie bestimmt noch mehr komische Sachen. 

Das Gefrage und das verständnisvolle Getue gehen noch eine knappe Stunde so weiter, bis ich zum Mittagessen entlassen werde. Dort renne ich schon fast hin weil mein Magen so laut knurrt, dass man es wahrscheinlich durch die geschlossenen Türen noch hören kann.

Ich trete durch die Tür und sehe, dass Finn wieder am gleichen Tisch sitzt wie immer. Ich gehe auf ihn zu und lasse mich auf den Stuhl neben ihm fallen. 

„Na, noch Hunger?", fragt er lachend. 

„Ich glaube mein Magenknurren antwortet da für sich selbst," sage ich lachend.

„Ich hol mir schnell was und komm dann wieder ok?" Ich stehe auf und bewege mich aufs Buffet zu. Heute Mittag gibt es Lasagne, was mit großem Abstand mein Lieblingsgericht ist. Ich nehme mir eine riesige Portion und stolziere wieder zu unserem Tisch, an dem sich auch Maura mittlerweile niedergelassen hat. 

„Hey Lauren! Wo warst du heute Morgen?", fragt sie verwirrt. Scheinbar hat sie nicht damit gerechnet, dass jemand so bekloppt ist so früh aufzustehen. Aber ich hätte vor dem Unfall auch nicht damit gerechnet, dass ich um eine solche Uhrzeit schon überlebensfähig bin. 

„Ich konnte nicht mehr schlafen und dann bin ich joggen gegangen. Ich wollte dich schlafen lassen, also war ich leise. Und als ich wiederkam, warst du weg," erkläre ich ihr.

„Wo warst du eigentlich?" frage ich nun neugierig. 

„Ich habe ein Pflegepferd auf einem Reiterhof hier in der Nähe. Weil ich nicht genug Geld habe um es zu bezahlen, muss ich auf dem Hof mitarbeiten. Ich war heute Morgen wieder dort und habe bei den Vorbereitungen für ein Turnier morgen geholfen." Ihre Augen beginnen zu leuchten, als sie davon erzählt. Sie scheint das zu lieben und ich freue mich sehr für sie. 

„Nimmst du an dem Turnier auch teil?", frage ich, weil ich ihr gerne mal zusehen würde.

„Nein leider nicht. Kosmos, also das Pferd das ich reite, hat eine Verletzung. Außerdem muss ich noch ein bisschen trainieren bevor ich bei einem Turnier mit reiten und auf eine gute Platzierung hoffen kann..."

„Dann trainiere weiter! Ich musste auch lange trainieren, bis ich Medaillen gewonnen habe. Aber noch viel länger habe ich gebraucht um selbst mit meinen Leistungen zufrieden zu sein."

„Ähm, erzählst du uns jetzt noch, um welchen Sport es geht?",fragt Finn verwirrt. Ich habe es ihnen scheinbar noch nicht erzählt. 

„Schwimmen. Ich war im Schwimmteam meiner Schule und bin auch bei Wettkämpfen mit geschwommen. Ich glaube am Schluss war ich sogar einer der besten meines Jahrgangs. Mal gucken wie ich weiter mache."

„Also bei uns gibt es auch ein Schwimmteam an der Schule. Wenn du wirklich gut bist, kannst du da bestimmt mit schwimmen, nach den Ferien," erklärt mir Finn. Das will ich hoffen.

200 Reads!!!!!!! Wie geil ist das denn!!!!!! Zum Dank dafür gibt es ein neues Kapitel, das extra lang ist. Ich habe mir überlegt, wie ich euch mal dazu bekommen kann zu kommentieren. Also habe ich jetzt ein paar Fragen an euch.

Was ist euer Liebligbuch? 

Lieblingsfilm?

Lieblingsserie?

Lieblingssportart?

Habt ihr Ideen für einen Cast? 

Oder für den weiteren Verlauf er Geschichte?

Ich hoffe, dass endlich mal jemand kommentiert. (Nicht, dass ich bettele oder so...) Rückmeldung wäre mal ziemlich nett :) 


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