Kapitel 13

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(Überarbeitet)

Noch immer leicht verwirrt, gehe ich schließlich zurück. Wieder im Heim angekommen, gehe ich die Treppe hoch und will schnell in mein Zimmer schlüpfen, als ich Finn sehe, doch zu spät. Er hat mich schon entdeckt und kommt lächelnd auf mich zu.

„Hey, läufst du vor mir weg?", fragt er mich und versucht gekränkt zu gucken, was ihm allerdings nicht geling. Er ahnt zum Glück nicht, wie nach an der Wahrheit er ist. 
„Nein, wie kommst du da drauf?", lüge ich und hoffe, dass ich überzeugend genug war.
„Ach, weiß ich auch nicht. Wie wäre es wenn wir unser Date am Samstag planen?"
„Also, ist es ein Date?", frage ich und könnte mich für diese unüberlegte Frage ohrfeigen. Das ist so richtig klischeehaft.
„Kommt drauf an," meint er grinsend. 
„Worauf?"
„Ob du willst, dass es eins ist," sagt er nun. Er steht nur noch wenige Zentimeter vor mir und schaut mir in die Augen. Wenn ich es zulassen würde, könnte er mich küssen. Aber nach den Ereignissen eben am See, kann ich das nicht zulassen, dafür bin ich viel zu verwirrt. 
„Ähm, Date am Samstag klingt gut," sage ich und ringe mir ein Lächeln ab.
„Ok, na dann wünsche ich dir eine gute Nacht," sagt er und drückt mir schnell einen Kuss auf die Wange. Zum gefühlt hundertsten Mal für heute bleibe ich verwirrt zurück. Wenn das so weitergeht, kann ich mich auch einweisen lassen.  Nach einer kleinen Weile, gehe ich endlich in mein Zimmer und lege mich schlafen.

Am nächsten Morgen, werde ich von zwei starken Händen wachgerüttelt. Erschrocken drehe ich mich um und sehe in die Eisblauen Augen von Adam. Er hält sich einen Finger vor den Mund und bedeutet mir so, die Klappe zu halten.
„Geh ins Bad und zieh dich um. Wenn wir zusammen gehen wollen, dann musst du ein wenig früher aufstehen. Ich warte unten."
Ich befolge seine Anweisungen und ziehe mich so lautlos wie möglich um. Dann gehe ich runter zu Adam, der vor der Tür zum Speisesaal auf mich wartet.

„Du hättest mich ruhig sanfter wecken können," werfe ich ihm vor.
„Ach ja? Wenn ich dich wach geküsst hätte, dann hättest du mich geschlagen und Maura wäre erst recht wach geworden," antwortet er mit seinem arroganten Grinsen und geht dann ohne ein weiteres Wort, in den Speiseesaal. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich den neuen Adam dem alten, fiesen Adam vorziehe oder nicht. Ich folge ihm und wir frühstücken gemeinsam, ohne miteinander zu reden. Als wir fertig sind, gehen wir genauso wortlos aus dem Haus.

„Danke," bricht Adam nun unser Schweigen.
„Wofür?", frage ich verwirrt.
„Dafür, dass du mir zugehört hast, dass du mich verstehst und dass du mich nicht anders als vorher behandelst."
„Ich habe das gerne gemacht. Ich bin nun einmal hilfsbereit."
„Ja das habe ich gemerkt. Aber trotzdem, habe ich die Angewohnheit mich immer erkenntlich zeigen zu müssen."
„Das musst du echt nicht machen. Ist schon gut."

„Nein. Ich habe glücklicherweise heute Morgen auf deinem Nachttisch Die Bestimmung gesehen. Der zweite Teil kommt ja bald ins Kino und da habe ich mir gedacht, dass du ihn dir bestimmt ansehen willst. Diese Erkenntnis führt mich zu einer Frage."
„Die da wäre?", unterbreche ich mit voller Absicht seine Kunstpause.
„Willst du dir den Film mit mir ansehen?"

„Ähm, ja von mir aus gern," antworte ich ihm. Ich finde es zugegebenermaßen ziemlich süß von ihm, dass er sich solche Gedanken gemacht hat, aber das braucht er ja nicht zu wissen. Sein Selbstbewusstsein ist schon groß genug.
„Ich hatte mit etwas mehr Elan gerechnet," sagt Adam beleidigt.
„Den musst du dir erst verdienen," entgegne ich.
Das war jedoch ein Fehler. Ehe ich mich versehe, hat Adam mich gegen einen Baum am Wegrand gedrückt und seine Lippen auf meine. Ich bin viel zu geschockt um irgendwie zu reagieren.  Genauso schnell wie er mich geküsst hat, löst er sich auch wieder von mir und geht weiter. Nach ein paar Augenblicken gehe auch ich weiter, halte aber einige Meter Abstand zu Adam. Den ganzen Weg lang, kann ich noch seine Lippen auf meinen spüren.

Feedback ist wie immer Erwünscht :)

Seid ihr eher Team Adam oder Team Finn?


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