Kapitel 11

174 20 0
                                    

(Überarbeitet)

Liebes Tagebuch

Wie könnte dieser Tag noch schlimmer gelaufen sein?
Ich vermute, dass ich auch nicht mehr lange verheimlichen kann, dass meine Eltern gestorben sind und ich werde nur noch bemitleidet werden. Oder gemieden...
Zurück bin ich gelaufen. Ich wollte nicht noch eine Panikattacke bekommen, die erste war ja schon peinlich genug.
Morgen ist das Test Training fürs Schwimmteam. Ich hoffe, dass ich es hinein schaffe und wieder bei Wettkämpfen antreten kann.
Na ja, mal sehen

Deine Lauren.

Nachdem ich mit meinen Hausaufgaben fertig geworden bin, ist es noch hell draußen, aber schon abgekühlt. Deshalb beschließe ich, mal wieder joggen zu gehen, um all die Probleme mal aus dem Kopf zu bekommen. Ich ziehe mich schnell um und gehe dann runter. In der Eingangshalle treffe ich auf Kat, die mich auch prompt auf meinen Tag anspricht.

„Ich glaube mein Gesichtsausdruck spricht schon für sich selbst," seufze ich.
„So schlimm?", fragt sie mitleidig.
„Zuerst hatte ich eine mega peinliche Panik-Attacke im Bus, weswegen Maura und ich zur Schule rennen mussten. Dann habe ich in Bio und Mathe zwei Schlampen neben mir sitzen und in Mathe auch sonst gar nichts kapiert, was wohl auch für den Rest des Schuljahres, oder meiner gesamten Schulzeit, so bleiben wird. Möglicherweise brauche ich Nachhilfe, aber ich wüsste nicht von wem und ob das überhaupt noch etwas bringen würde. Zwischendurch habe ich dann noch ein paar Auseinandersetzungen mit Adam gehabt, der mir gehörig auf die Nerven geht. Sonst noch Fragen?"
„Nein. Komm her." Sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Sie nimmt mich einfach so in den Arm. „Das wird schon noch besser. Ich habe auch einige erste Tage hinter mir. Wenn du die erste Woche überlebst, dann wird es schon noch besser.
„Danke. Ich glaube, das habe ich grade gebraucht. Ich hoffe du hast Recht und es wird besser."
„Ich drück dir die Daumen. Na dann viel Spaß beim joggen."
„Danke."

Damit wende ich mich ab und gehe zur Tür hinaus, auf den Wald zu. Die Sonne scheint auf meine Haut und sorgt dafür, das ich schon nach wenigen Metern gerne eine Erfrischung hätte. Ich jogge eine Weile ziellos durch den Wald und komme wie immer am See heraus. Sonst sieht hier ja alles schon magisch aus, doch nun im Licht der untergehenden Sonne, die langsam hinter den Baumwipfeln verschwindet, ist es einfach der Wahnsinn. Alles ist in orangenes Licht getaucht und der See glitzert wunderschön. Es ist einfach unbeschreiblich. Ich gehe auf den Steg zu und lasse wieder meine Füße im Wasser baumeln, glücklich über diese Erfrischung.

„Hey, du gehst ja ganz schön oft joggen."
„Ja. Ich bekomme dabei den Kopf frei. Es hilft wirklich," erkläre ich.
„Ich hab von deiner Panikattacke im Bus heute Morgen gehört."
„Super. Dann weißt du ja schon mal einen kleinen Teil, der Dinge die heute falsch gelaufen sind. Tu dir keinen Zwang an noch mehr herauszufinden. Von mir wirst du es allerdings nicht erfahren."
„Ähm... also wenn du willst, können wir zusammen zur Schule gehen. Ich laufe auch jeden Morgen und ich habe nichts gegen Gesellschaft. Also, gegen deine Gesellschaft."
„Ich... ich werde darüber nachdenken. Aber danke für das Angebot," antworte ich zögerlich und schaffe es natürlich nicht, nicht rot zu werden. Eine Weile höre ich nichts mehr. Dann merke ich wie Adam sich neben mich setzt. Er starrt genau wie ich auf den See, ohne mir irgendwelche dämlichen Fragen zu stellen, wofür ich ihm wirklich dankbar bin.

„Wenn du mir schwörst, dass du die Klappe hältst, werde ich dir erzählen was geschehen ist."

Wenns ein paar Votes oder Kommentare gibt, kommt heute Abend noch das nächste Kapitel ;)

Dear Diary Where stories live. Discover now