Kapitel 8

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PoV. Tim

Ich legte mich noch einmal auf mein Bett und starrte die Decke an. Je später es wurde, desto mehr machte sich mein schlechtes Gewissen gegenüber Stegi bemerkbar. Ich wusste, dass es nicht richtig war mit Chrissy wegzugehen. Auch wenn ich niemals etwas mit ihr anfangen würde, würde Stegi sauer auf mich sein, wenn er es erfahren würde und das konnte ich gut nachvollziehen. Es war bereits 21 Uhr, als mein Handy klingelte. -eingehender Anruf Stegi- leuchtete es mir entgegen und ich ging ran: „ja?"- „Hey Tim, willst du heute Abend was mit uns machen? Also mit mir und Silja.." - „ich bin schon verabredet, sorry. Lass und morgen in Ruhe reden und dann schauen wir weiter, okay? Und mach dir keine Sorgen, ich bin zwar enttäuscht aber es ist alles cool zwischen uns, ja?" Ich hörte wie Stegi erleichtert ausatmete und seine Stimme klang sogleich fröhlicher: „okay, meldest du dich morgen?" - „mach ich, schönen Abend euch" - „dir auch, bis morgen."

Ich stand auf um mich noch einmal km Spiegel zu betrachten und meine Haare etwas zu richten, bevor Chrissy kam. Nachdem ich komplett fertig war, meine Schuhe bereits trug, saß ich wartend auf dem Bett.

Wenige Augenblicke später klopfte es leise an meiner Tür und ich öffnete sie. Chrissys makelloses Lächeln strahlte mir entgegen. „Heut wirst du alles vergessen, alles was dich runterzieht. Heute bist nur du wichtig, Tim!" flüsterte sie mir zu während sie mich umarmte. Mit einem „meine Freunde warten unten." Zog sie mich die Treppe runter. Nachdem sie mir alle vorgestellt hatte, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Während der Busfahrt dorthin, sprach Chrissy ununterbrochen mit mir, ließ mich beinahe nicht zu Wort kommen. Wir kamen an dem Club ein und schon bald von dem Türsteher durchgewunken. Drinnen angekommen , zog Chrissy mich zuerst an die Bar, um etwas zu trinken zu holen und danach auf die Tanzfläche. Der Abend wurde immer später und meine Stimmung ausgelassener, ich fühlte mich gut, was wohl zum Großteil dem Alkohol anzurechnen war. Plötzlich sah ich ein Augenpaar, welches ich unabhängig vom Alkoholpegel, aus allen anderen heraus erkennen würde: Stegi. „Mist.." flüsterte ich und versuchte mich unbemerkt in Richtung Eingang zu verziehen. Ich wollte mich nicht mit Stegi streiten, deshalb durfte er mich hier unmöglich mit Chrissy sehen. Hätten Stegi und Silja nicht einfach Zuhause DVDs schauen können? Warum waren sie ausgerechnet hier? Ich drängelte mich zwischen tanzenden Leuten hindurch, bis ich an der Eingangstür ankam. Nachdem ich mich am Türsteher vorbeigeschoben hatte, lief ich eine kleine Treppe neben dem Club hinunter, die zu einem Fluss führte und setzte mich dort ans Ufer. Ich fühlte eine Hand auf meiner Schulter und wusste, dass es Chrissy war. „Hey, was ist los?" - „Stegi ist da." Erwiderte ich ruhig. „Tim, rede mit ihm. Verstecken bringt doch nichts." Ich seufzte. „Chrissy, warum machst du das? Warum kümmerst du dich um mich und hörst dir das die ganze Zeit an?" Sie setzte sich neben mich und begann: „ich mag dich, weißt du? Du erinnerst mich an meinen kleinen Bruder, so doof das jetzt für dich klingen mag. Und heute Morgen konnte man dir ansehen, dass du bald explodieren würdest, wenn du diese ganze Last von deinen Schultern nicht bald los wirst. Das will ich verhindern, wenn du mich lässt. Ich will dich lachen sehen, ich möchte wissen, wie es sich anhört, wenn glücklich bist. Also komm, vergiss alles um dich herum, hab Spaß und genieß den Abend. Tanz den Ballast Weg, Tim!" Sie stand auf und reichte mir die Hand. Gemeinsam mit ihr ging ich wieder in den Club und lief zielgerichtet auf Stegi zu. Ich nahm ihn an der Hand und ging mit ihm in eine Ecke, in der es zumindest so ruhig war, dass er mich verstehen konnte. „Ich muss mich entschuldigen, Stegi. Ich hab heute früh Chrissy kennengelernt und bin mit ihr hier.. Aber da läuft rein gar nichts, das verspreche ich dir! Dafür lieb ich dich viel zu sehr, selbst wenn ich was von ihr wollen würde. Schnapp dir Silja und komm zu uns rüber, okay? Ich möchte keinen Streit mit dir." Stegi schlang seine Arme um mich und ich erwiderte seine Umarmung. Gemeinsam mit Stegi, Silja und Chrissy tanzte ich bis es hell wurde, bis mir die Füße weh taten und ich am liebsten auf der Stelle eingeschlafen wäre. Zu viert verließen wir dem Club und saßen auf dem Bordstein davor, während ich ein Taxi rief. Stegi beugte sich zu mir rüber und flüsterte mir etwas ins Ohr: „können wir Silja zuerst nach Hause bringen? Ich möchte nicht, dass sie wieder bei mir schläft.." Ich nickte. „Und noch was... Kann ich vielleicht bei dir schlafen? Du weißt ja, Rafi ist weg und ich kann.. „ - „ja, ich weiß, du kannst super schlecht alleine einschlafen. Natürlich kannst du bei mir schlafen." Unterbrach ich ihn und er lächelte mich dankbar an. Ich war nicht mehr sauer auf ihn, ich hatte mich genauso unfair verhalten. Ich wollte keinen Streit mit Stegi, dafür war er mir viel zu wichtig. Das Taxi stoppte an Siljas Haus und sie verabschiedete sich mit einem Kuss von Stegi. Als Silja außer Sichtweite war, schlug Stegi sich die Hände vors Gesicht und murmelte: „oh, man..", was mich zum Lachen brachte. Kurze Zeit später hielt das Auto vor unserem Wohngebäude, ich bezahlte das Taxi und verließ nach Chrissy und Stegi das Taxi. „Gute Nacht, Chrissy" wünschte ich ihr und umarmte sie zum Abschied, während Stegi bereits die Tür aufschloss.

Lauter als notwendig liefen wir die Treppe hoch und ich suchte den Schlüssel aus meiner Hosentasche, um kurz darauf die Zimmertür aufzuschließen. Wir lagen bereits eine Weile im Bett, ich in meinem und Stegi in Tobis,, als Stegi meinen Namen flüsterte. „Du musst nicht flüstern, was ist los?" - „ehm.. Kann ich vielleicht.. Naja nur wenn es in Ordnung ist.." - „was kannst du? Sprichs aus." Unterbrach ich ihn. „Kann ich vielleicht bei dir mit im Bett schlafen?"

Was machst du nur mit mir? | Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt