12 ━━━━ A GOD, REFUSED

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CHAPTER XII.

( a GOD, refused )

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( a GOD, refused )





DIESE EINE ATEMLOSE MILLISEKUNDE, die das Glas benötigte, um vollständig zu zersplittern, dehnte sich bis in die Unendlichkeit aus. Alfie beobachtete, wie der Riss, den Clarence durch seine gezielte Schusssalve in das massive Bleiglas geschlagen hatte, mit quälend langsamer Geschwindigkeit durch das Fenster wanderte, und sich den Weg geringsten Widerstands durch die Moleküle suchte, die am leichtesten auseinanderzudrängen waren.

Der scheinbar zufällige Pfad, den der Riss durch das Glas mäanderte wie ein Quellbach, der sich seinen ersten, murmelnden Weg durch die Berglandschaft bahnte, brannte sich in seine Erinnerung ein: Nicht zuletzt, weil in dem Augenblick, in dem die Risskuppe die andere Seite des Fensters erreicht hatte, ein ohrenbetäubendes Bersten erklang und das blaue Licht, das sie zuvor in blässlicher Intensität einkleidet hatte, sich wie ein durchnässender Wasserstrahl auf sie herabsenkte und sie in die Knie zwang.

»Los jetzt«, meinte Alfie Clarence durch das bestialische Pulsieren des Schiffskern schreien zu hören. »Wir dürfen keine Zeit verlieren!«

Alfie spürte, wie seine Füße sich vom Haupt der Statue lösten, als er langsam, aber sicher emporschwebte, immer dichter auf das pulsierende Etwas zu, das nun, da das Sicherheitsglas zerstäubt worden war, mit ungehinderter, unmissverständlicher, ungefilterter Macht Wellen der zerstörerischen Vibration durch den Raum zwischen ihnen jagte.

Es ist ein kleiner Stern, meinte er seine eigenen Gedanken schwach und fatalistisch flüstern zu hören. Was auch immer das ist, was dieses Teufelsschiff antreibt, ist ein kleiner Stern.

Er war nicht viel größer als ein durchschnittlicher Strandball, und schwebte ein paar Meter über den Boden in der Metallkammer, die nach unten hin vom Fenster versiegelt gewesen war. Wenn er ihn direkt anstarrte, verlor er jeglichen Blaucharakter, sondern strahlte in einem gleißenden Weiß, das ihm eigentlich die Lider von seinen Augen hätte brennen sollen.

Wieso passiert mir nichts, fragte er sich dumpf. Wieso stehe ich in einem Fusionsreaktor und mir passiert nichts?

Wie aus weiter Ferne, in einem intellektuellen Kraftakt, dem er seiner Reminiszenz überhaupt nicht zugetraut hatte, schossen ihm Clarences Worte in den Sinn, die er vor einer schieren Ewigkeit belustigt auf Alfies Lamento über seinen vermeintlichen Sonnenstich geäußert hatte: »Keine Sonne wird jemals wieder Hand an dich anlegen.«

Er schwebte immer dichter auf die Kugel zu, ohne auch nur den Ansatz eines unangenehmen Prickelns auf seiner Haut zu spüren, wie wenn er in der Vergangenheit der Sonne zu lang ausgesetzt gewesen war. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, bemerkte er, dass sich von der pulsierenden Oberfläche der Kugel eine Art Sonnenböe löste, die unmittelbar auf seine Finger zuströmte, und dort unterhalb seiner Haut verschwand.

StarboyWhere stories live. Discover now