Kapitel 19 - Monster in der Dunkelheit

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Hier unten, auf dem feuchten Stein, hinterließen ihre Schuhe ein dumpfes, hallendes Geräusch

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Hier unten, auf dem feuchten Stein, hinterließen ihre Schuhe ein dumpfes, hallendes Geräusch. Das Gewölbe in dieser Ecke war dunkel und feucht, nur wenige Feuer erhellten die düstere Finsternis. Es stank zwar nicht wie in den Tiefen der Katakomben, aber die Luft war dick und stickig. Aus einigen Zellen hörte man ein Wimmern, aus anderen, wo die Gefangenen vielleicht noch mehr Kraft hatten, ein Flehen. Wie Schatten huschten sie vorbei, ohne die armen Seelen eines Blickes zu würdigen.

„Hier entlang", flüsterte Geryon. Bei jedem seiner Schritte erklang das Kratzen von Stein, als der Gargoyle sie durch die Verliese führte. Die belebte Statuette eines hübschen jungen Mannes mit einer wallenden Toga stammte einst aus dem antiken Griechenland und war ein Ausstellungsstück des Louvre gewesen. Heute diente er dem Auktionshaus als stiller Beobachter und Wächter. So lästig diese steinernen Augen manchmal auch sein mochten, sie hatten ihren Nutzen.

„Dort ... in der hintersten Zelle", flüsterten ihr die steinernen Lippen zu, und der Kopf aus hellem Alabaster drehte sich wachsam, um in die Dunkelheit hinter ihnen zu spähen. „Ihr werdet nicht viel Zeit haben", fuhr er fort und Myreille nickte verständnisvoll.

„Schon gut. Ich danke dir. Geh schnell zu deinem Platz zurück, bevor jemand merkt, dass du weg bist."

Für einen Moment stand Geryon so still, dass man meinen konnte, er sei wirklich nur eine Statue. Doch dann kratzte Stein, als er nickte. Wo seine Augen sonst ausdruckslos starrten, zogen sich dieses Mal die schmalen Brauen sorgenvoll zusammen.
„Diese Sache zieht weite Kreise ... Etwas verbirgt sich noch in der Dunkelheit. Etwas, das wir nicht sehen. Der Stein ... er zittert und flüstert ... gib auf dich acht, Myra", murmelte er, wandte sich ab und eilte den Weg zurück, den er sie hergeführt hatte.

Die Untote seufzte leise. All diese Vaesen mit ihrer Angewohnheit, in Rätseln, Reimen oder seltsamen Sätzen zu sprechen, waren eine unglaublich nervige Sache. Besonders die Fae liebten diese Spielchen und die Gargoyles bildeten da keine Ausnahme. Doch dafür hatte sie jetzt keine Zeit.

Mit großen Schritten überwand sie die letzten Schritte und blieb vor der kleinen Zelle mit dem Geflecht aus dünnen Eisenstäben stehen. Dieser Kerker war ideal, um Vaesen und Menschen gefangenzuhalten. Jede dieser Zellen hatte ihre Besonderheiten und die, in der der Caith-Sith jetzt saß, war keine Ausnahme. Kalt geschmiedetes Eisen versperrte ihm den Weg... das gleiche seltene Material, aus dem der verdammte Dolch geschmiedet worden war, den sie gesucht hatte. Das einzige Material, mit dem man Fae nicht nur einsperren, sondern auch töten konnte.

VAESEN - Die Trümmer der WeltWhere stories live. Discover now