Kapitel 13 - Marionetten

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Seufzend ließ Zane den Kopf gegen die Wand sinken und schloss resigniert die Augen

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Seufzend ließ Zane den Kopf gegen die Wand sinken und schloss resigniert die Augen. Atemzüge vergingen, in denen nichts als bedrückende Stille herrschte, durchdrungen vom gleichmäßigen Plätschern des Wassers im Kanal vor seinen Füßen. Immer wieder taumelte sein Bewusstsein am Abgrund zur Ohnmacht - vielleicht verfiel er ihr sogar vorübergehend. Zane hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er brauchte einfach nur Ruhe, musste seine Kräfte sammeln.

Doch plötzlich durchbrach ein leises, aber stetig anschwellendes Klingeln die Stille. Es war, als würde eine Mücke um seinen Kopf schweben und ihn mit ihrem Summen piesacken, während er versuchte einzuschlafen und die Sonne auf einem Felsen zu genießen. Dann wurde es vor seinen Lidern erst heller, als das Licht näher kam, und dann dunkler, als ein Schatten auf ihn fiel.

Das Grollen in seiner Brust war leise, als er sich zwang, die Augen einen Spalt weit zu öffnen. Verschwommen erkannte er eine Gestalt über sich.

Hatten die Jäger ihn bereits gefunden?

Waren sie ihm von irgendwo her in die Katakomben gefolgt?

Oder war es einer der Schurken aus den Gängen?

Würde er ihm die Kehle durchschneiden, in der Hoffnung, ein paar Münzen in seinen Taschen zu finden?

Instinktiv beschleunigte sich der Herzschlag in seiner breiten Brust und riet zur Flucht - doch sobald er sich bewegte, rebellierte nicht nur sein Körper. Eine knochige Hand streckte sich ihm ruckartig entgegen. Sie war so dürr, dass er die Knochen und jedes Gelenk deutlich spüren konnte.

„Nicht bewegen, Junge", drang eine raue Stimme an sein Ohr. „Dir droht keine Gefahr. Jedenfalls nicht von mir."

Die dürre Hand legte sich auf seine Schulter. Ihr Griff war viel stärker, als er erwartet hatte, und zugleich sanft, wie die Berührung einer Mutter oder eines Vaters, die einen in ihre tröstende Umarmung ziehen und versprechen, dass alles gut werden würde.

Zanes Muskeln spannten sich für einen Moment an ... doch dann wich die Kraft schon wieder aus seinen Gliedern und tatsächlich erlosch der Drang zu fliehen wie ein erlöschendes Feuer. Sein Instinkt sagte ihm, dass diese Gestalt die Wahrheit sagte, und so erschöpft wie er war, wollte er darauf vertrauen.

VAESEN - Die Trümmer der WeltWhere stories live. Discover now