Kapitel 11 - Das Versprechen

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Unter Zane knirschten Steine, lösten sich aus dem aufgetürmten Schutthaufen und rollten krachend über das alte Kopfsteinpflaster

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Unter Zane knirschten Steine, lösten sich aus dem aufgetürmten Schutthaufen und rollten krachend über das alte Kopfsteinpflaster. Das Versprechen seines Todes in den Augen, blitzten ihm die wütenden Seelenspiegel der Blutsauger entgegen, während die Schultern des weißen Katers vor Anspannung zitterten.

Er musste laufen. Fliehen. So viel Abstand wie möglich zwischen sich und seine Verfolger bringen, wenn er entkommen wollte. Das wusste er.

Und doch regte sich für einen Moment kein Muskel in dem drahtigen Körper. Er schien wie erstarrt, während sein Blick an dem Spross vorbei zu der Vampirin wanderte, die sein Leben in ihren Klauen gehalten hatte.

'Beweg dich!', schrie er sich innerlich zu, aber sein Körper wollte nicht gehorchen.

Sie hätte ihn töten können. Sein Rachefeldzug wäre beendet gewesen, bevor er überhaupt begann, und sie könnte das beträchtliche Kopfgeld einstreichen. Damit hätte sie ihren Rang und ihr Ansehen steigern können. Und das wollten doch alle Kinder der Blutfürsten. Den Aufstieg, das Lob und die Aufmerksamkeit ihres Herrn.

Und im Speziellen die Blutjäger waren gnadenlos. Jene Vampire, die es bis dahin geschafft hatten, waren meist alt und kannten schon lange kein Mitleid mehr. Blutjäger taten nur das, was ihnen befohlen wurde. Es war ihnen völlig egal, ob ihr Ziel ein Fae oder ein Mensch, ein Greis oder ein Kind, ein Armer oder ein Reicher war. Es hieß, sie seien dem Tod schon so nahe gekommen, dass sie wie seine Boten handelten - und der Tod machte keine Unterschiede.

Dieser eine Augenblick war ihre Chance gewesen. Aber sie schlug ihre langen Krallen nicht in seine Kehle und zerfetzte sie auch nicht.

Aus welchem Grund?

Warum hatte sie gezögert?

Warum hatte sie ihm diese Chance gewährt?

Hatte sie dasselbe wie er gespürt?

Die Fragen türmten sich in ihm auf wie die Trümmer unter ihm, spannten seine Muskeln wie eine Bogensehne und ließen den Pfeil doch nicht fliegen.

Es war nicht seine Art, und doch verweilte sein Blick länger auf dem kalten Gesicht mit den silbernen Strähnen, die in der Brise tanzten und den schnellen Bewegungen folgten. Als wollte sich ein Teil von ihm vergewissern, dass sie ...

VAESEN - Die Trümmer der WeltWhere stories live. Discover now