Chapter 12

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Nico's POV: 

Die alte Uhr, die sämtliche Zeiten überall auf der Welt gleichzeitig anzeigte, zeigte für die Unterwelt, sprich auch den Bereich um Hollywood herum, sechs Uhr abends an. Ich war gerade dabei, Tory eine Rolle beizubringen als ich meinen Vater "Nicoooo!" brüllen hörte. Zuerst hatte ich Angst ich hätte etwas falsch gemachte, aber sein Tonfall sagte etwas anderes, weshalb ich aus meinem Zimmer stürzte und fast in ihn reinrannte, da er gerade auch auf dem Weg zu mir war. Ich konnte zum Glück noch eine Vollbremsung einlegen, denn mit einem Gott zusammen zu krachen fühlte sich an, als würde man gegen einen Lastwagen rennen. Glaubt mir, damit habe ich schon Erfahrungen gemacht, also mit beidem, ganz besonders dem Lastwagen. "Mir wurde gerade berichtet, das deine Freunde in Hollywood, auf dem Weg dich zu suchen, hinter einem Monster Enchilada von einer Chimäre, die sich nicht töten lässt, angegriffen wurde! Nimm das und rette sie!" Hades drückte mir eine riesige Sense in die Hände und im nächstem Moment befand ich mich auf Schattenreise. Dann spuckte mich die Dunkelheit aus und ich landete unsanft auf meinen Füßen.

Ich stand direkt vor der Kreatur, welche gerade dabei war, anzusetzen um einen blonden Jungen, der weinend an die Wand gedrückt da saß, zu töten. Ohne zu zögern stürzte ich auf das Wesen zu. Wer auch immer der Junge war, der mir nur allzu bekannt vorkam, ich musste ihn retten. Das konnte ich spüren. Das Adrenalin schoss mir durch den Körper und durchströmte jede einzelne meiner Adern. Ich konnte die Energie in meinen Venen pulsieren hören, mein Herz klopfte und ich setzte zum Schlag an. 

Endlich hackte ich dem Monster mit der Sense den Kopf ab und teilte seinen Körper anschließend in mehrere Stücke damit es sich nicht zurück bilden konnte. Ich konnte beobachten, wie ein Teil nach dem anderen verschwand. Sie wurden zurück in den Tartarus gebracht, da wo sie hingehörten. Welche große Macht auch immer sich hinter der Chimäre versteckt hatte, musste Angst gehabt haben, erkannt zu werden. Als jedes der Teile des Monsters weg waren und ich wieder zu dem Jungen schaute, erkannte ich, dass es Will war. Deshalb war mir seine Erscheinung so bekannt vor gekommen, weil mein Gehirn wusste, dass es jemand wichtiges war, aber ausgeblendet hatte wer. Aber wo waren die anderen? Hatte mein Dad nicht gesagt Freunde, also mehrere?

Aber ich kümmerte mich nicht weiters darum. Ich packte Will am Arm, welcher bei der Berührung aufschrie. Es zerriss mir das Herz, ihn so verängstigt zu sehen. Die Begegnung mit dem versteckten Gott, oder was auch immer, musste ihn stark traumatisiert haben, was kein Wunder war, da er dem alleine und hilflos ausgesetzt gewesen war. Mit Hilfe des Schattens reiste ich zusammen mit meinem Sunnyboy zurück in die Unterwelt. Ich ließ die Sense vor meinem Vater fallen, dann reiste ich weiter und in mein Zimmer. 

"Will... hey" versuchte ich ihn vorsichtig anzusprechen. "B-bin ich... tot? Bin ich im Himmel, Nico?" schluchzte er, seine Augen waren immer noch geschlossen, und Tränen entrannen ihnen. Er musste gedacht haben, die Chimäre hatte ihn umgebracht, was wohl auch der Fall gewesen wäre, hätte ich sie nicht vorher vernichtet. Schnell versuchte ich ihm zu beruhigen. "Nein, Will. Du bist bei mir, du bist sicher und du lebst... bitte mach die Augen auf, Will..." Tatsächlich folgte er meiner Bitte und öffnete die Augen. Als er mich ansah, sprang er mir quasi in die Arme, "Neeks!" quietschte er, "Es tut mir so leid, ich hätte nicht wegrennen sollen... ich hab dich so vermisst..." "Shhh", bemühte ich mich ihn zu besänftigen, was sich allerdings als ziemlich mühsam herausstellte.

Irgendwann beruhigte sich mein Sunnyboy wieder und ich konnte ihm in die Augen sehen. Sie strahlten azurblau, aber nicht so wie sonst, denn es lag Angst und Selbsthass, aber auch endlose Erschöpfung in dem blau. Ich wollte mich gerade damit beschäftigen, warum das wohl so war, als er immer schwächer wurde und seine Augen langsam zu flatterten. Wortwörtlich klappte er vor meinen Augen zusammen. Ich schaffte es gerade noch so, den Jungen aufzufangen, bevor er auf den Boden knallen konnte. Mit letzter Kraft, weil mein Energieschub natürlich genau jetzt vorbei sein musste und stattdessen die Erschöpfung meinen Körper übernahm, hob ich ihn hoch und legte ihn vorsichtig in mein Bett. 

Who the hell is Solangelo? 🖤🌼Where stories live. Discover now