Thank You..

83 KEEP DRIVING

Das Leben ist gut.
Das Leben ist schön.
Ruhe ist toll.
Zu viel Ruhe macht mich unruhig.
Mir ist langweilig. Verdammt langweilig.
Ich habe jahrelang alleine gelebt und fand es toll, aber seit sich Liam und Niall irgendwann bei mir einquartiert haben ist einfach immer irgendein Trubel im Haus und so sehr es mich auch manchmal nervt.. Ich mag es.

Einfach auch nur zu wissen, da ist noch jemand da.

Natürlich ist das weit weg davon, wie es mit einem Partner wäre, oder einer Partnerin. Es ist ja jetzt nicht direkt dieses klischeehafte "es ist schön wenn man nach Hause kommt und sein liebster Mensch ist da" etc. . Nein, es sind einfach zwei gute Freunde, die anwesend sind, dafür sorgen, dass ich regelmäßig esse und die ich nerven kann wenn ich mich langweile. Fast wie Geschwister, wenn man es so sieht.. Toll jetzt vermisse ich meine Familie. Ich könnte ja Lottie anrufen, aber in England ist es gerade mitten in der Nacht, das ist also weniger passend wenn ich ihr nicht gerade einen Herzinfarkt verpassen will.

Dementsprechend kommt es mir ziemlich entgegen, dass El sich gestern gemeldet hat und wir später etwas zusammen essen. Sie hat wohl mitbekommen, dass ich gerade in L.A. bin und ist die Tage für irgendeinen Job auch in der Stadt. Ich habe sie auch schon seit einer Weile nicht mehr gesehen, also nicht nur für irgendwelche Stunts sondern auch allgemein eine Weile.. Was irgendwie schade ist, weil sie wirklich zu meinen besten Freunden gehört.

Genau genommen ist später in weniger als einer Stunde und ich sollte wohl langsam duschen gehen und mich fertig machen. Im Gegensatz zu mir ist sie nämlich zu gerne überpünktlich..
"Pünktlich", exakt dreizehn Minuten zu früh, klingelt es dann auch an der Tür und ich bin dann doch froh sie so gut zu kennen, denn ich bin seit erst fünf Minuten fertig.
Gnädigerweise beeile ich mich dann auch die Haustüre aufzuschließen, das Geklopfe nervt kaum. Als würde es nicht reichen einfach ein Mal auf die Klingel zu drücken. Ich könnte ja sonst wo im Haus sein, da braucht es schon manchmal einen Moment bis man da ist.
„Looooouuuuu" werde ich dann auch schon mit einer überschwänglichen Umarmung begrüßt. „Äh ja. Hi El, freut mich auch", bringe ich unter Quetschungen irgendwie raus.
„Na los. Na los, ich hab tierisch Hunger!"
„Ich werde nie verstehen wie man dermaßen viel Essen und dabei so dünn bleiben kann."
„Ach Quatsch!"
„Du bist fast so schlimm wie Niall."
„Das nimmst du zurück! Niemand ist so schlimm wie Niall, egal in welcher Hinsicht.."
Ja okay, damit hat sie recht und mich erfolgreich auf ihren Beifahrersitz gedrückt.
Während der Fahrt plaudern wir ein wenig über absolute Belanglosigkeiten und ihren Job, den sie hier hat. Ich muss gestehen, mich hat dieses ganze Model-Ding nie so wirklich interessiert weswegen ich auch irgendwann mit den Gedanken abschweife.
Nach irgendwas, was sich wie zwanzig Minuten angefühlt hat, werde ich dann aber doch stutzig. Nicht wegen dem was sie erzählt, sondern weil wir aus der Stadt raus fahren und nicht ins Zentrum wie ich erwartet hatte.

„Wollten wir nicht was essen?"
„Jap."
„Wieso fahren wir dann davon weg?"
„Machen wir nicht."
„Jedes Restaurant das ich hier kenne, ist in die andere Richtung."
„Ich habe nie gesagt, dass wir in ein Restaurant fahren."
„Du hast gesagt wir gehen was essen."
„Jap. Aber Restaurant habe ich nie gesagt."
„El.. Wo bringst du mich hin?"
„Siehst du ja gleich, fahr deine Paranoia runter."
„Ich bin nicht Paranoid. Gesund Beunruhigt vielleicht wenn man mich unter falschem Vorwand in ein Auto setzt und mir das Ziel verschweigt."
„Als ob. Und das war kein falscher Vorwand, wir werden etwas zusammen essen. Nur weil du zu viel in Aussagen interpretierst heißt das nicht, dass ich Mist erzähle."
„El.."
„Still jetzt und abwarten."
„Du nervst."
„Hab dich auch lieb."

Schön. Dann bin ich jetzt eben still und warte ab. Ich liebe sowas ja.

Irgendwann ist vom üblichen Trubel einer Großstadt kaum mehr etwas übrig und die Gegend immer ländlicher. Mir fällt es mit jedem gefahrenen Kilometer schwerer meine Klappe zu halten und unruhig bin ich auch.
Ich hasse solche Überraschungen! Na gut, die von Harry mit dem Autokino zum
Beispiel war echt schön. Aber zum Einen sitze ich hier nicht neben Harry und zum Anderen glaube ich kaum, dass mich etwas ähnliches erwartet.

Irgendwann biegt sie dann endlich von der Hauptstraße ab und in etwas, was wie eine private Zufahrtsstraße aussieht, von Bäumen gesäumt und so.
„Wenn du mich jetzt in irgendeinen super hippen, pseudo-noblen Fusionsküchenkram schleppst.. ich bin weder dafür angezogen, noch mag ich sowas."
Und dann ignoriert sie mich einfach schnaubend! Ich fasse es nicht!
Ich bin schon dabei tief Luft zu holen, um meinem Unmut freien Raum zu geben, als die Zufahrt endlich geschafft ist und wir mitten auf so einer Art modernem Bauernhof stehen.
Das ist seltsam.
Vielleicht sollte ich jemanden kontaktieren für den Fall, dass das hier doch eine Entführung ist und bald jemand Lösegeld fordert oder so..

Moment.
Falscher Alarm.
Das Auto kommt zum stehen und Zayn steht schon breit grinsend an der Tür.

WARTE! ZAYN?!