43 KNOW YOUR NUMBER

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HARRY POV

Immer wenn man von sich selbst denkt man wäre ein spontaner Mensch, passiert etwas, was das Gegenteil beweist.
Ich hatte mir für dieses Wochende vorgenommen irgendetwas super spontanes machen, um mich abzulenken, um die Wochenherausforderungen wieder aufleben zu lassen, raus aus der Komfortzone und so.. Und wurde dann prompt zur Sponanität gezwungen. Heute Abend hätte ich nämlich eigentlich eine Vorstellung betreuen sollen, die fällt jetzt aber wegen Krankheit aus und der Ersatz braucht mich nicht.
Statt also in meiner geplanten Spontanität zeitlich eingeschränkt zu sein, habe ich jetzt ein ganzes Wochenende dafür zur Verfügug.

Yay.

Und was macht der spontane Harry? Was ganz verrücktes: die sonntägliche Aufräumroutine auf den Samstag vorvertagen.
Ein richtiger Bad Boy bin ich.
Armselig bin ich.

Leider sind meine Freunde hier dieses Wochenende nicht so spontan aufgelegt wie ich und allesamt verplant.
Naja nicht Alle Alle. So wie ich das herausgehört habe, haben Jake und Hallie noch nichts vor, aber die zähle ich jetzt einfach mal zum erweiterten Bekanntenkreis. Und für den reicht es dann heute doch nicht.
Leo und Adam sind spontan weggefahren, Sarah und Mitch machen einen Intensivkurs in der Welpenschule (wobei ich stark vermute, dass den eher Sarah macht und Mitch gezwungen wird), Oliver hat wohl mal wieder eine neue Falmme und geht darin voll auf und Sophie besucht ihren Bruder in Wales. 
Kurz hatte ich schon überlegt selbst auch einfach in die Heimat zu fahren, aber meine Mutter muss arbeiten, Gemma hat wohl auch irgendwie zu tun und Mia wird heute ganz wichtig den Freunden von Yasmin vorgestellt. Alles was dafür wichtig ist haben wir bereits gestern ebenso ausführlich besprochen, wie mein Treffen mit Louis. Also von Outfit bis bitte-mach-nicht-diese-eine-Sache-wenn-du-jemanden-dumm-findest, ist alles geklärt und sie ist bestens vorbereitet.
Ohne meine Familie und Mia ist es nur ziemlich witzlos in die Heimat zu fahren, also bleibe ich hier.

Louis. Der hat bestimmt irgendetwas super wichtiges vor. Ganz sicher.
Und selbst wenn nicht, würde ich es nie erfahren, weil er ja meine Nummer hat, ich seine aber nicht. Bestimmt irgendwie zum Schutz, oder so. Kann ich ja verstehen. Aber er fand es nervig auf Instagram zu schreiben, also werde ich das sicher auch nicht tun. Zumal wir uns ja auch erst Vorgestern gesehen haben, das wäre dann doch übertrieben irgendwie heute schon wieder was zu machen.
Wäre es doch, oder?
Wie oft treffen sich Menschen in einem freundschaftlichen Verhältnis denn im Schnitt? Einmal die Woche? Einmal im Monat?
Ich weiß es nicht.
Und ich will eigentlich auch nicht schon wieder über Louis nachdenken. Mittlerweile hat mein Hirn einigermaßen akzeptiert, dass es wohl kein einmaliges Mitleidstreffen war, sonst hätte er nicht nach meiner Nummer gefragt. Aber ich will nicht, dass sich jeder vierte Gedanke um ihn dreht.

Also fälle ich die Entscheidung meinen Gedanken über ihn, im wahrsten Sinne der Worte, davon zu laufen und gehe joggen.
Allerdings ganz bewusst eine andere Route als sonst, denn wenn ich jetzt meine übliche Strecke durch den Park laufe, dann werde ich unweigerlich wieder an ihn denken und der Plan ist ja genau das zu vermeiden.
Ich ziehe mich also um, bete, dass der Akku meiner Kopfhörer genug Saft hat (Ja, ich besitze theoretisch kabellose Kopfhörer, aber die sind nur zum Sport und da lasse ich auch keine Vermischung von Zweckbestimmungen zu.) und lasse schon auf dem Weg nach draußen einfach zufällige Titel laufen.
Und tatsächlich gibt mein Kopf die gesamte Zeit über Ruhe. Naja.. Kurze Aussetzer gab es schon, immer wenn zufällig ein Titel von Louis, den Jungs, oder One Direction gespielt wurde, aber die habe ich ganz artig immer weiter gedrückt.

Als ich nach knapp zwei Stunden erfolgreicher Verdrängung meine verschwitzen Klamotten in den Wäschekorb schmeiße und unter die Dusche steige bin ich aber leider noch nicht viel weiter was meine Wochenendplanung angeht.
Erst als ich mir ein Handtuch um den Kopf und eins um die Hüfte wickle und mich auf den Weg in die Küche mache, um mir dort einen Kaffee zu machen und ganz ausgewogen eine Banane zu Mittag zu essen, höre ich mein Handy vibrieren. Ja, ich höre es wirklich vibrieren, ich kann nur nicht lokalisieren von wo.

Eine gefühlte Viertelstunde später, habe ich es dann auch gefunden. Es lag neben der Kaffeemaschine, eineinhalb Meter entfernt von dort wo ich vorhin stand. Ich habe sogar im Schlafzimmer nachgesehen, obwohl ich das gar nicht betreten hatte, seit ich vom Laufen zurück bin.

Das Display zeigt mir eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Nummer an. Natürlich denke ich dabei direkt an Louis.
Wäre es die Arbeit, hätten sie angerufen und sonst wüsste ich nicht, wieso jemand meine Nummer hat, ich das entsprechende Gegenstück aber nicht.

Ist es jetzt irgendwie gruselig/seltsam/aufdringlich, dass Louis mir geschrieben hat? Nachdem ich heute erst darüber nachgedacht hatte ihn zu fragen, ob er schon was vor hat?
Es ist auf jeden Fall verwirrend/aufwühlend/beängstigend, dass ich mich extrem darüber freue. Naja was heißt extrem.. auf jeden Fall deutlich mehr, als hätte ich da zum Beispiel Leos Namen stehen sehen.

Todesmutig öffne ich also WhatsApp.
Es ist definitiv eigenartig, wenn Louis Tomlinson einem Niemand wie mir, Harry Styles, in WhatsApp schreibt. Sehr eigenartig.

UNBEKANNTE NUMMER 13:07
Hey Harry!
Ich dachte mir ich nutze den Vorteil
deine Nummer zu haben direkt..
Hast du heute schon was vor, oder
musst du arbeiten?
Louis

Sofort speichere ich seine Handynummer ein, allerdings einfach nur unter „L", nicht dass ich mein Handy verliere, oder es mir geklaut wird und sie jemandem in die Hände fällt, der sie auf keinen Fall haben sollte.

Tatsächlich fühlt es sich noch immer unwirklich an mit ihm zu schreiben, aber ich bin nicht mehr ganz so sehr in Schockstarre wie ganz am Anfang.
Deshalb schaffe ich es auch recht zügig ihm zu antworten. Na gut, ich lasse mir nicht nur wegen dem Überforderungsanflug einen Moment Zeit, sondern auch, weil ich nicht will, dass er denkt ich würde die ganze Zeit am Handy hängen.

ICH 13:16
Hey Louis!
Ja das ist ein praktischer Umstand ;)
Tatsächlich habe ich heute Abend spontan frei, wieso fragst du?
H

L 13:18
Hast du Lust was zu machen?
Ich muss hier dringend raus!

ICH 13:19
Sehr gern!
Ist was passiert?
Natürlich musst du das nicht
beantworten..
H

L 13:22
Nein, nein alles gut!
Meine Mitbewohner sind einfach anstrengend..
Fällt dir spontan was ein?

Ok. OK. OKAY.
Louis will mich heute also treffen.
Louis hat Mitbewohner? Das muss er mir definitiv erklären, natürlich nur wenn er will..
Jetzt verfallen wir erstmal nicht wieder in Panik, wir wollten ja spontan sein. Was ist spontaner als sich einfach so mit Louis Tomlinson noch am gleichen Tag zu treffen, weil ihn seine ominösen Mitbewohner nerven? Wenig, richtig.

Habe ich grade von mir selbst im Plural gesprochen?

Aber tatsächlich habe ich eine Idee, was wir machen könnten. Ich weiß nicht, ob er da schon einmal war, aber ich war so begeistert davon, bin es immer noch, dass ihm das sicher gefallen wird.

ICH 13:40
Ganz spontan fällt mir tatsächlich etwas ein. Holst du mich ab? So gegen 6?
H

Thank You..Where stories live. Discover now