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Ich wurde durch leises Gemeckere geweckt.

Seufzend setzte ich mich auf und stellte leider fest, dass Damián wieder weg war.

"Ai meine Engel." Hauchte ich leise und nahm Eliás hoch, um ihn zu füttern.

Kurze Zeit später ging ich wieder ins Schlafzimmer zurück und legte mich ins Bett.

Ich hatte keinen richtigen Appetit und Lust auf die anderen hatte ich noch weniger.

Also holte ich die Zwerge aus ihren Betten und machte es mir auf dem Sofa bequem.
Damián hätte die beiden auf seinen breiten Oberkörper gelegt und mich in seinen Arm genommen.

Dieser Gedanke machte mir ein schlechtes Gewissen.
Hoffentlich würde er bald mit sich reden lassen.

Ich schaltete den Fernseher an und verbrachte den Vormittag damit, irgendeinen Film zu schauen und mit meinen Babys zu kuscheln.

Ich verlor den überblick über die Zeit.

Immerwieder nickte ich ein und wachte durch einen der kleinen wieder auf.
Als ich durch Letizias Gemeckere geweckt wurde sah ich auf die Uhr.

Es war halb vier Nachmittag, als sie laut zu schreien begann.

Sie verkrampfte ihre winzigen Hände und ihr Babygeschrei wurde gefühlt immer lauter.

"Shht" vorsichtig hob ich sie auf meinen Arm.
Sie streckte sich gegen meinen Griff und schlug meine Hand weg, mit der ich sie beruhigen wollte.

"Ist gut Letizia, ich bin da." Hauchte ich erneut, keine Reaktion.

Sie schrie laut mit zusammen gekniffenen Augen und ihr Kopf wurde bereits rot.

Ihr Aufstand weckte Eliás auf, er fing ebenfalls zu weinen an.

"Jetzt beruhigt euch doch, ich bin ja da!" Vorsichtig stand ich mit meiner Tochter im Arm auf und lief im Zimmer auf und ab.

"Shht" machte ich immerwieder.
Ich hatte das Gefühl dass die beiden sich gegenseitig hochschaukelten.

Sobald Letizia auch nur eine Sekunde Luft holte schrie Eliás dazwischen, was sie ebenfalls wieder aufschreien ließ.

"Jetzt hört doch bitte auf!" Sagte ich flehend.
Ich setzte mich wieder hin, mit einer Hand streichelte ich Eliás Bauch, mit der anderen hielt ich Letizia im Arm.

"Bitte" mir kamen die Tränen.

Ich war einfach zu unfähig.

Erst fing ich einen unnötigen Streit mit meinem Mann an und jetzt schaffe ich es nicht einmal, mich um meine Kinder zu kümmern.

Im Normalfall hätte ich Damián jetzt angerufen, doch ich wusste, dass er im Moment nichts von mir wissen wollte und womöglich sowieso nicht an sein Handy gehen würde.

"Ich bin doch da, hört ihr? Mamá ist da!" Meine Stimme klang von Tränen erstickt, man hörte mir direkt die überforderung an.

Eine Träne tropfte von meiner Wange auf den Beigen Strampler von Letizia und ich schluchzte.
"Was habt ihr denn? Ihr seit gefüttert und gewickelt, was ist denn dann los?" Krächzte ich leise.

Letizia strampelte wie eine verrückte und ich hatte schon Angst, dass mir bald einer der beiden ersticken würde.

Ich hörte hinter mir die Tür ins Schloss fallen und versteifte sofort.

Nur zu deutlich konnte ich seine Anwesenheit spüren.

"Wieso rufst du mich nicht an?" Fragte er kalt.

Call me "Mi Amor" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt