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Nachdem Lillith dann neben mir eingeschlafen war entschied ich mich, Adrian zu suchen.

Ich fand ihn in einem der Büros an seinem Schreibtisch vor, er war in ein Dokument auf seinem Laptop vertieft.

"Hi" sagte ich und überrascht sah er zu mir auf.
"Was gibt's?" Fragte er und drehte sich mit seinem Stuhl herum, sodass er zu mir sah.
"Ich wollte dir nur bescheid sagen, dass Lillith eingeschlafen ist." Ich schloss die Tür leise und er nickte.
"Danke"

Er sah mich eingehend an und auf meinen fragenden Blick hin begann er zu grinsen.
"Du hast wohl doch keine Angst mehr, was?" Fragte er und ich zuckte etwas nervös mit den Schultern.
"Naja, du hast mich schließlich mit einer Waffe bedroht." Grinsend sah ich ihn an, weshalb er lachte.
"Das war reine Taktik, Lorena. Aber gut" er schloss den Laptop und stand auf.

"Ich bringe Lillith ins Bett, damit du auch Mal deine Ruhe hast. Danke fürs Kümmern." Er wollte an mir vorbei, doch ich hielt ihn auf.

"Eine Frage." Sagte ich, er zog die Augenbrauen in die Höhe.
"Si?"

"Wenn du schon länger Vater bist, als ich bei euch bin, wieso wolltest du mich damals aussuchen? Ist ihre Mutter abgehauen?" Kaum hatte ich die Frage ausgesprochen huschte ein dunkler Schatten über sein Gesicht.

"No. Ihre Mutter ist tot." Man sah den Schmerz in seinen Augen und sofort schlug ihm mich innerlich.
"Oh. Das tut mir wirklich leid, ich wollte nicht-" er unterbrach mich.
"Schon gut." Ich ging zur Seite und ohne ein weiteres Wort ging er hinaus.

"Verdammt, Lorena bist du nicht noch dümmer?!" Zischte ich mir selbst zu.
Ich hätte früher darüber nachdenken sollen.

Seufzend ging ich hinauf in unser Zimmer.

Das Abendessen ließ ich, trotz leichtem Hunger, ausfallen.
Die Kekse mussten reichen.

Seufzend legte ich mich auf das Bett und griff nach dem Buch.
Jedoch konnte ich mich nicht konzentrieren, da meine Gedanken verrückt spielten.

Einerseits hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich Adrian vorhin mit der Frage so überfallen hatte.
Andererseits dachte ich an Evelyn und wie es ihr wohl ging, aber gleichzeitig vermisste ich Damián so unglaublich.

Ich seufzte und legte das Buch dann wieder beiseite.

"Ich sollte Mal wieder zum Arzt" fiel mir plötzlich auf.

"Verdammt du sprichst schon mit dir selbst" schimpfte ich und drehte mich dann aber auf die Seite, um nach meinem Handy zu greifen.

Keine Ahnung, wie ich auf dieses Thema kam, vielleicht, weil es in dem Buch gerade um eine Frau ging, die Ärztin werden wollte.
Jedoch entschied ich mich, gleich einen Termin zu machen.

Ich fand eine gut bewertete Ärztin und rief sie an, sie teilte mir mit, dass sie für den nächsten Tag noch freie Plätze hatte.

Ich nahm den um vierzehn Uhr dreißig und legte dann dankend auf.
Gleich darauf rief ich Damián an.

"Hõla" hob er nach zweimal tuten ab und seine Stimme brannte sich in mein Hirn.
"Hi" ich lächelte.
"Störe ich dich?" Fragte ich, als ich im Hintergrund eine Autotür hörte.
"No." Meinte er.

Ich seufzte.
"Was machst du gerade?" Wollte ich wissen, im Hintergrund hörte man seine Schlüssel klimpern.
"Ich bin gerade zu einer unserer Wohnungen, in der wir übernachten werden." Meinte er seufzend.

Call me "Mi Amor" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt