27 - Überforderung

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Das Leben war schön

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Das Leben war schön. Ich war betrunken, und das Leben war schön.

Obwohl ich, seitdem ich mein Stockbrot über dem Feuer briet, sicherlich schon von vier Mücken gestochen wurde, genoss ich den ganzen Ausflug ziemlich.

Samstag früh waren Charlie und ich gemeinsam mit dem Fahrrad circa eine Stunde zu dem Haus am See gefahren, dass unserem Klassenkameraden Janick gehörte.

Es war schön gelegen, vom Haus aus führte ein Steg auf den See und es gab einen grossen Garten mit mehreren Sitzgelegenheiten und schönen Blumen. Laut Janick hatte das Haus seinen Grosseltern gehört, die allerdings vor einigen Jahren verstorben waren und es seiner Familie überlassen hatten.

Nichtsdestotrotz: es war schön.

Zum einen natürlich, weil Charlie da war und wir die ganze Zeit lachten und Spass hatte, sie aber gleichzeitig dafür sorgte, dass wir nicht zu sehr aussen vor waren, sondern auch mit unseren ehemaligen Klassenkameraden interagierten, sondern auch, weil Nikolai mir ein Foto geschickt hatte, auf dem er oberkörperfrei zu sehen gewesen war und das auf seltsame Weise meinen Speichelfluss angeregt hatte.

Es war sehr spannend gewesen, all die Leute wiederzusehen und Samstag hatten wir den Grossteil der Zeit damit verbracht, uns alle gegenseitig auf den neuesten Stans bezüglich unserer Lebenssituation zu bringen. Besonders witzig war es zu sehen, welche Leute noch genauso seltsam wie früher waren oder wer ein richtiges Glow Up hatte. Und natürlich auch, wer weiterhin jedes Klischee erfüllte, das man schon immer über ihn gehabt hatte.

Mehr als Stolz hatte ich gegenüber einzelnen Leuten im Gespräch auch Nikolai erwähnt. Eigentlich kam es mir albern vor, aber dann dachte ich, dass er durchaus ein Grund war, anzugeben.

Ich hatte nie eine Person sein wollen, die an nichts anderes ausser ihren Freund denken konnte, aber meiner machte es mir ziemlich schwer.

Er war einfach zu gut für mich! Immer aufmerksam, immer liebevoll! Er spornte mich an, besser zu sein und mit ihm konnte ich lachen und obwohl wir in vielen Bereichen recht unterschiedlich waren, ergänzten wir uns. Wir hatten Freude an ähnlichen Dingen und er brachte mein Herz zum Rasen, wie kein anderer es je geschafft hatte.

Obwohl es sicher nicht vorrangig war, wollte ich zu dieser Liste gerne noch einmal sein gutes Aussehen ergänzen, dass er mit seinem Foto vorhin mehr als unter Beweis gestellt hatte.

«Ich glaub, es verbrennt dir gleich, Ivy!» Rief Charlie über das Feuer hinweg und stupste meinen Stock mit ihrem an.

Ich wurde so heftig aus meinen Fantasien über Nikolai gerissen, dass mir das Brot beinahe in die Flammen fiel.

«Na, wo warst du in Gedanken?» Fragte Marlon von der Seite. Er hatte sich von einem ziemlich von Akne geplagten, schwarzhaarigen Pummelchen in eine deutlich grössere und trainierte Variante verändert. Sein Gesicht war noch von einigen Pickelnarben gezeichnet, aber man sah ihm an, dass er mittlerweile viel für sein Aussehen tat. Sowohl was seinen Kleidungsstil als auch seine Körperpflege betraf. Damit bezog ich mich auf seine Haare und seinen Duft, nicht auf die Akne, denn für die konnte man normalerweise nichts.

immer nur duWhere stories live. Discover now