26 - unerwartet

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Das Lagerfeuer knisterte und wir alle hielten unser Bier in der Hand

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Das Lagerfeuer knisterte und wir alle hielten unser Bier in der Hand. Es war der zweite Tag, an dem wir hier waren. Als wir gestern in den frühen Morgenstunden hier angekommen waren, hatten wir uns alle nur noch nach einem Bett gesehnt und beinahe den ganzen ersten Tag verschlafen. Die Fahrt hatte sich ewig hingezogen, aber es war okay gewesen. Gemeinsam hatten wir Musik gehört, Pläne geschmiedet und irgendwann geschlafen. Zum Fahren hatten hauptsächlich Tristan, Marie und ich uns abgewechselt, aber auch Andreas und Zac hatten jeweils für ein Stündchen das Steuer übernommen.

Unsere Müdigkeit war also absolut begründet gewesen und der Schlaf über den Tag bitter benötigt.

Am Abend waren wir vor Allem damit beschäftigt gewesen, einzukaufen und uns einzurichten, beendet hatten wir den Tag mit einem Sprung ins Meer und einer ordentlichen Fete am Abend.

Der Plan für die nächsten Tage war im grossen und ganzen: Feiern, gutes Essen geniessen und Zeit am Strand zu verbringen.

Heute war es bis jetzt noch nicht dazu gekommen, dass wir alle gemeinsam versammelt waren und eigentlich hatte ich den Moment nutzen wollen, um ihnen von Ivana zu erzählen, allerdings war die Stimmung schnell etwas gekippt, als Zac uns davon erzählt hatte, dass sein Vater wieder aufgetaucht war und den Kontakt zu ihm suchte.

Man konnte ohne schlechtes Gewissen sagen, dass Zacs Vater ein Arschloch war. Er war ein Trinker, der Zacs Mutter geschlagen hatte und auch ihm schreckliche Dinge angetan hatte, als er klein war. Zum Beispiel eine Zigarette auf seinem Handrücken auszudrücken.

Für eine Schlägerei in einer Bar, die mit Totschlag geendet hatte, war er hinter Gitter gekommen und Zac und seine Mutter waren endlich von ihm befreit worden.

Damals war er nur elf Jahre alt gewesen. Er hatte schlimme Angst vor seinem Vater gehabt, aber gleichzeitig verband er auch schöne Erinnerungen mit diesem Arschloch und für seinen kindlichen Verstand war das alles viel zu viel gewesen.

Jetzt, über ein Jahrzehnt später, konnte er klarer sehen. Aber natürlich belastete die Situation ihn extrem und er hatte die Sorge, dass seine Mutter wieder auf ihn hereinfiel. Er hatte versucht, sie von einem Kontaktverbot zu überzeugen, aber sie war noch immer gefangen, in dieser toxischen Gedankenwelt, dass sie das alles verdient hätte.

Dementsprechend verbrachten wir den Grossteil des Abends damit, für ihn da zu sein und ihm in jeder Zeit unsere Hilfe und Unterschlupf anzubieten.

Es war also nicht der passende Moment, allen von meinem Glück und meiner wundervollen Freundin zu erzählen und so beschloss ich, das auf morgen zu verschieben.

Wir hatten noch vier volle Tage vor uns, da würde sich schon definitiv eine Gelegenheit ergeben!

Während Jacquie und Tristan eindringlich auf Zac einredeten, zog ich mein Handy hervor und schrieb Ivana:

Ich vermisse dich. Was machst du so?

Die Antwort liess auf sich warten. Es war unfair, aber es nervte mich. Wenn ich eine Nachricht hatte, dann sah ich immer sofort nach, ob diese von ihr war, um so direkt wie möglich antworten zu können und gerade fragte ich mich, wem sie wohl alternativ ihre Aufmerksamkeit schenkte.

immer nur duWhere stories live. Discover now