17 - Herzensbrecher

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Seine Augen weiteten sich kaum merklich und er schluckte, küsste mich sanft. "Lass uns in mein Zimmer, Harry..."
Er stand auf und hielt mir die Hand hin. "Hier ist nicht der richtige Ort." fügte er hinzu, mit Blick auf das Krankenbett.
Ich nahm seine Hand und folgte ihm in sein Zimmer. Es war karg eingerichtet, doch er wohnte ja auch nicht wirklich fest hier.
Wieder drehte er sich zu mir und ich blickte auf den Pullover den er trug.
"Boyfriend Material, hm?" sagte ich und grinste ihn frech an.
Er sah mir in die Augen, so wie er das immer tat, nickte leicht. "Das war ich mal, ja. Ich war sehr gut darin."
Die Antwort war definitiv direkter, als ich es von ihm erwartet hätte. Ich stellte mich näher zu ihm, strich ihm über den Bauch und die Hüfte. "Das bist du sicher immer noch."
Er biss sich auf die Lippe, drückte mich sanft auf das Bett und kniete sich vor mich.
"Jetzt tu ich mal was für dich. Auch wenn ich deine Hilfe niemals wieder gut machen kann." sagte er leise.
Ich legte einen Finger an sein Kinn, zwang ihn mich anzusehen. "Du musst nichts wieder gut machen, Lou. Schon gar nicht so."
Er nickte. "So macht's aber Spaß."
Überrascht sah ich ihn an. Wo kam diese Wendung her?
Als Louis meine Hose öffnete, beschloss ich, dass es jetzt an der Zeit war, das Denken einzustellen. Der Anblick vor mir war einfach zu perfekt und die Vorfreude auf das was gleich passieren würde, viel zu groß.
Er zog die Hose ein Stück runter zusammen mit der Boxershorts. Überhaupt nicht unsicher umfasste er meine Länge und massierte sie. Ich stöhnte leise auf, legte den Kopf in den Nacken. Er massierte weiter, irgendwann spürte ich seine Zungenspitze und schließlich nahm er meinen Penis vollkommen in seinen Mund auf, bewegte den Kopf, ließ die Zunge kreisen.
Ich stöhnte lauter, griff in seine Haare und zog daran, was Louis nur noch mehr anspornte und so wurde er ein wenig schneller. Seine Finger krallten sich in meine Oberschenkel, mein Herzschlag explodierte förmlich und ich stöhnte immer wieder auf, rief seinen Namen und als ich meine Erlösung fand, sackte ich gegen die Wand hinter mir und atmete schwer.

Louis stand auf und ließ sich neben mich auf das Bett fallen, leckte sich über die Lippen und richtete seine Haare, die nun wild sein Gesicht umrahmten. Immer noch schwer atmend zog ich meine Hose wieder an und blickte zu ihm. "Du hörst nicht auf mich zu überraschen."
Er lächelte, küsste mich kurz und nickte. "Ich überrasche mich selbst. Es ist ewig her, dass ich an sowas Interesse hatte oder überhaupt daran gedacht habe."
Ohne nachzudenken zog ich ihn in meine Arme. Er ließ sich bereitwillig hineinfallen und seufzte zufrieden.
"Ich vertraue dir. Und du weckst in mir all das wieder, was ich vor langer Zeit verloren habe." gestand er mir leise, wieder machte mein Herz einen Hüpfer.
"Ich vertraue dir auch. Du bist ein wundervoller Mensch, Lou." entgegnete ich ebenso leise.
Er küsste meine Wange und kuschelte sich enger an mich.

"Wie lange bist du Single?" fragte er.
Ich überlegte kurz. "Ich denke so ca. ein Jahr. Es war aber nichts wirklich Ernstes. Ich weiß nicht mal, ob es zählt."
"Hattest du Gefühle für ihn?" Louis sah an die Decke, war jedoch dennoch ganz im Gespräch
"Ja" antwortete ich.
"Dann zählt es."
"Okay" entgegnete ich schmunzelnd. "Wie sieht's mit dir aus?"
"Zwei Jahre. Meine Jugendliebe Dan und ich sind zusammengekommen da war ich 14 und dann waren wir 3 Jahre zusammen."
Nickend strich ich ihm mit den Fingerspitzen über den Arm. "Und wieso seid ihr getrennt?"
Louis zuckte mit den Schultern. "Wegen der Sache mit Dad. Ich hatte keinen Kopf mehr für so etwas."

Ich sah zu ihm und runzelte die Stirn. "War er nicht für dich da?"
Louis schüttelte den Kopf. "Schon, doch. Aber nicht so richtig. Wir waren so jung. Sind wir ja eigentlich immer noch. Dan wollte feiern gehen, trinken und Spaß haben. Und da ich nicht mitgemacht habe, haben wir uns gestritten. Je mehr ich auf Abstand ging, desto mehr Aufmerksamkeit wollte er. Und schließlich habe ich es beendet."
"Wow" sagte ich wenig intelligent. "Du Herzensbrecher."
Louis lachte leise und zuckte mit den Schultern. "Das ist so lange her. Dan wird mich bereits genau so vergessen haben, wie ich ihn."

Ich nickte, doch bei einem war ich mir sicher. Jemanden wie Louis, würde man so schnell auf gar keinen Fall mehr vergessen können.
"Haz?"
Ich sah zu ihm. "Bitte?"
"Jeder scheint hier Spitznamen zu bekommen, also bist du jetzt Haz." erklärte Louis.
"Na gut" antwortete ich. "Gefällt mir. Was ist, Lou?"
Er lächelte wieder. "Willst du heute Nacht hier bleiben?"
Ich fing an zu grinsen. Wie süß und wie perfekt wollte dieser Kerl eigentlich noch werden? Ich hatte das Gefühl, als hätte ich soeben den Jackpot geknackt.
Ich nickte, gab ihm einen Kuss und stand auf. "Dann zieh ich mich mal aus."
Ich zog mich aus bis auf die Boxershorts, Louis musterte mich und sein Mund stand leicht offen, als er die unzähligen Tattoos sah, die meinen Körper zierten. Die Bauchmuskeln und die trainierte Brust gefielen ihm mit Sicherheit auch.
Ich grinste, küsste seine Stirn. "Du kannst den Mund jetzt schließen, Lou..." sagte ich frech. Er kicherte, zog sich den Hoodie mitsamt Shirt darunter über den Kopf und streifte sich die Jogginghose von den Beinen. Okay, jetzt musste ich mich zusammenreißen, nicht zu starren.

Er bedeutete mir, ihm zu folgen und das tat ich. Im Bad gab er mir eine Zahnbürste, die noch neu war.
Schweigend standen wir nebeneinander und putzten unsere Zähne, nicht ohne uns über den Spiegel den ein oder anderen Blick zuzuwerfen.
Als wir beide fertig waren, folgte ich Louis zurück in sein Zimmer, wir legten uns in sein Bett und ich legte die Decke über uns. Ohne Zeit zu verlieren kuschelten wir uns fest aneinander.

"Schlaf gut, Lou." sagte ich, küsste ihn auf die Schläfe.
"Schlaf gut, Haz."

Sunshine •|• LS Where stories live. Discover now