17 - Herzensbrecher

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[Harry]

Der Abend war anders verlaufen als ursprünglich geplant, das musste ich zugeben. Nun saßen wir hier zu viert in Louis' Wohnung.
Der Blauäugige neben mir hatte sich sichtlich entspannt und war offener geworden. Es war fast so, als hätte sich ein Schalter umgelegt. Er war zwar immer noch zurückhaltend, doch er lächelte viel mehr und unterhielt sich richtig mit Zayn und Kelly.
Er hatte ihnen seine ganze Situation erklärt und sie hatten ihm aufmerksam zugehört und verständnisvoll reagiert. Kelly hatte ihm dann geholfen die medizinischen Utensilien und Medikamente ordentlich aufzuräumen und den Tisch zu säubern.

Nun, wenige Stunden später, lagen darauf leere Pizzaschachteln und wir vier saßen drum herum und redeten über Gott und die Welt. Louis hatte sich an mich gelehnt und wirkte entspannt, was sich bestätigte, als er gähnen musste.
"Unser Stichwort" kommentierte Zayn lächelnd und stand auf. "Ich werde mich auf den Weg machen."
Kelly sprang ebenfalls auf. "Ich werde auch gehen. Ich bin immer noch super müde von Anatomie."
"Oh...apropos. Kannst du mir deine Notizen eventuell geben?" fragte Louis schnell und Kelly nickte. "Hab sie dir schon auf deine Uni-Mailadresse geschickt."
Dankbar sah Louis sie an und stand auf, umarmte sie fest. Ich lächelte, als ich das sah und stellte fest, dass Kelly sich auch zu freuen schien. Sie erwiderte die Umarmung sofort. "Danke" sagte Lou und drehte sich zu Zayn.
Dieser ging auf ihn zu und umarmte ihn ebenfalls einfach, was Lou zaghaft erwiderte. "Schlaf später gut und erhol dich. Wir sehen uns in der Uni."
Mit diesen Worten und einem Winken in meine Richtung, verließen die beiden die Wohnung und so waren wir allein.
Louis drehte sich zu mir, fing an zu lächeln.
"Was ist?" fragte ich schmunzelnd.
"Nach allem was heute passiert ist hab ich zwei Sachen zu sagen" begann er zu sprechen. "Zum einen, Danke. Ich kann mich vermutlich nicht genug bedanken. Aber dass du und die anderen so für mich da sind, bedeutet mir viel."
Lächelnd nickte ich. "Gern, Lou. Und das zweite?"
Sein Lächeln wurde etwas breiter und ich bemerkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Oh. Das war ja unglaublich süß.

"Ich warte schon die ganze Zeit darauf, dich zu küssen."

Erst traue ich meinen Ohren nicht, kurz blinzelte ich. "Die ganze Zeit?"
"Naja...seit die Pizza da ist auf jeden Fall schon."
Ich sah ihn gespielt geschockt an. "Das sind ja schon drei Stunden!"
Louis kicherte und nickte. Oh mein Gott, er kicherte.
Mein Gehirn switchte in den Ausnahmezustand als ich das Geräusch hörte. Etwas Besseres hatte ich wirklich noch nicht gehört. Ich bekam regelrecht Gänsehaut am ganzen Körper.

"Komm bloß her." hauchte ich, griff nach seiner Hand und zog ihn zu mir auf die Couch. Ich erwartete dass er sich neben mich setzen würde, doch zu meiner Überraschung setzte er sich auf meinen Schoß, legte die Arme um meinen Hals und sah mich an.
Ich hatte das Gefühl ich würde umfallen. Wie viel Glück ich doch hatte.
"Meine Güte..." flüsterte ich gegen seine Lippen, bevor ich sie mit meinen verband. Wir küssten uns ruhig und zärtlich, er ließ sich mehr gegen mich fallen und ich schlang die Arme um ihn, zog ihn so noch mehr an mich.
Ich ließ ihm Zeit, doch Louis schien andere Pläne zu haben. Er intensivierte den Kuss und als ich meinen Mund leicht öffnete, schob er seine Zunge leicht nach vorn. Ich seufzte auf, in meinem Kopf tobte das reine Chaos. Seine Hand fuhr in meine Haare, er zog leicht daran, brachte mich damit dazu, meine Finger fest in seine Hüfte zu krallen. Leicht biss ich ihm auf die Lippe, küsste ihn wieder, diesmal fordernder und kräftiger.
Es war ein Reflex, doch als er wieder so sanft an meinen Haaren zog, drückte ich das Becken nach oben, genau gegen seins. Und Louis stöhnte in den Kuss.
Überrascht löste ich unseren Kuss und sah ihn an. Er öffnete ebenfalls die Augen, blickte mich mit trübem Blick an, seine Atmung hatte sich verschnellert, seine Wangen waren gerötet. Von der Unsicherheit war nichts mehr zu spüren.
"Alles okay?" hauchte er, und ich nickte schnell.
"Es ist alles perfekt, Lou..." wisperte ich.
Er lächelte wieder. Mein Gott, er sollte niemals damit aufhören.
"Willst du aufhören?" fragte er mich wieder und ich schüttelte den Kopf. "Eigentlich nicht."
"Aber?"
"Kein Aber. Außer...ich möchte nicht dass irgendetwas zu schnell passiert." gab ich zu Bedenken. Ich wollte ihn unbedingt. Sogar recht dringend.
Aber überfordern oder gar verschrecken wollte ich ihn erst recht nicht.
Louis nickte, küsste meinen Hals entlang und biss leicht hinein, wieder musste ich seufzen. Er hatte das wirklich drauf.
"Wir müssen nicht aufs Ganze gehen." hauchte er, biss wieder sanft hinein und hauchte einen Kuss auf die empfindliche Haut.
"Aber ich will eine Sache, Harry. Für dich tun, meine ich..." Wieder ein Kuss.
Ich schmolz dahin. Mein Herzschlag verschnellerte sich und plötzlich spürte ich seine Hand auf meinem Schritt. Überrascht keuchte ich auf und der Junge auf mir drückte leicht zu. "Ist das okay?" flüsterte er, hob den Kopf und sah mich an. Er war nur wenige Millimeter von meinen Lippen entfernt, blickte mir direkt in die Augen.
"Du kannst mit mir tun und lassen was du willst, Lou."

Sunshine •|• LS Where stories live. Discover now