Suche in den Schatten

Enttarnt

Die Darkoner schossen auf mich zu, doch ich erwachte aus meiner Starre und wich ihnen aus, im Kampf hatte ich keine Chance gegen sie, aber vielleicht konnte ich irgendwie fliehen.

Bei der Tür angekommen, stieß ich Orion meinen Ellenbogen in den Bauch, mich überkam ein Gefühl der Zufriedenheit, als dieser mit einem Stöhnen auf den Boden fiel. Endlich!!! Ich hatte das schon immer mal machen wollen.

Doch viel Zeit zur Freude blieb mir nicht, Jinx tritt erwischte mich hart und unvorbereitet und ich taumelte. Hinter mir, konnte ich ein dumpfes Geräusch hören, ich drehte mich um, und sah, dass Lennox einen der Darkoner mithilfe seiner Füße zu Boden geworfen hatte.Er hatte anscheinend beschlossen, dass er auf meiner Seite war.

Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr mich. Verdammt! Ich hatte Jinx schon wieder vergessen, der mir in die Seite geschlagen hatte. Ich nahm mir vor, mich ab jetzt nur noch auf den Kampf zu konzentrierten, doch ich brauchte zu lange um Jinx zu bewältigen.

Lennox hielt zwar zwei der Darkoner ab, ich wusste immer noch nicht, wie er das anstellte, aber der dritte, Zeirus, hatte mich und Jinx jetzt eingeholt und auch Orion war wieder aufgestanden. Ich wusste schon jetzt, dass ich keine Chance mehr hatte. Ich lief wieder rein, zu meinem Bruder und den anderen beiden Darkonern hin.

Ich musste noch etwas loswerden, bevor Orion mich hatte, also machte ich den einen Darkoner auf mich aufmerksam, ließ mich extra treffen und taumelte zu Lennox, dann ließ ich einen Stick in Lennox Schoß fallen. Es war nicht das beste Versteck für einen Stick voller Bilder, den Orion auf keinen Fall bekommen durfte. Aber mich würde er gleich wahrscheinlich durchsuchen, Lennox jedoch hoffentlich nicht.

Schon hatten sich die beiden Darkoner auf mich gestürzt, ich hatte keine Chance gegen sie, und innerhalb von wenigen Sekunden war ich überwältigt. Ich wurde von den beiden Darkoner auf den Boden gedrückt, und ich gab endgültig auf. Orion kam näher und kurz darauf spürte ich kaltes Metall an meinen Handgelenken.

Jinx schubste mich in Richtung Labor, er nervte mich bereits tierisch, wie er jedes mal zu hoffen schien, das ich hinfiel, und er jedes Mal, wenn ich mich im letzten Moment fing, enttäuscht aufseufzte. Was war Falsch mit ihm!?
Orion ging vor uns, die zwei Darkoner, die mich vorhin zu Boden gedrückt hatten neben uns, und Zeirus hinter uns. Ich hatte definitiv keine Chance mehr zu fliehen.

Wir hatten das Labor erreicht, Orion schloss auf, und ich wurde von Jinx nach drinnen geschubst. Ich prallte gegen einen Tisch und drehte mich wütend um. Jetzt reichte es! Ich schoss vor und warf mich einfach gegen Jinx, dieser taumelte überrascht nach hinten, in Zeirus rein, der nun auch im Labor angekommen war.

Sofort wurde ich von Orion nach hinten gerissen, ich versuchte mich frei zu zappeln, doch der Doktor hielt mich eisern fest, trat mir in die Kniekehlen und meine Beine knickten ein. Jinx kam auf mich zu, seine Augen funkelten wütend, ich machte mich auf den Schmerz gefasst, der auch sofort kam. Jinx trat mir mit voller Wucht in den Bauch und ich krümmte mich, dies nutzte Orion aus, um mich an den Haaren wieder auf die Beine zu ziehen.

Ich schrie auf, doch dann riss ich mich zusammen, verglichen mit dem, was mein Bruder durchgemacht hatte, war das hier wahrscheinlich gar nichts. Doktor Orion zog mich zu einem Stuhl, löste die Handschellen, allerdings nur, um sie gleich darauf wieder  um meine Handgelenke hinter dem Stuhl zu schließen.

Ich gab keinen Ton von mir, als Jinx neben ihn trat, eine zum Glück leere Spritze in der Hand, die er Orion reichte. Dieser fing an zu reden:
„Wir werden natürlich gleich noch ein hoffentlich aufschlussreiches Gespräch führen, meine Liebe, aber jetzt brauche ich erst mal etwas von deinem Blut."

Ich spannte mich an, er durfte alles haben, nur nicht meine DNA, er würde wissen, dass ich Lennox Schwester war, denn Lennox Blut hatte er bestimmt auch schon, und allein das war schon zu viel Wissen.

„Können wir nicht einfach nur reden...? Ich hab doch so Angst vor Spritzen.",
versuchte ich, doch wie schon erwartet ignorierte mich Orion und Jinx gab nur ein abfälliges Schnauben von sich.

Die Nadel versengte sich innerhalb von Sekunden in meinen Arm, und kurz darauf blickte ich verzweifelt auf die nun volle, mit meinem Blut gefüllte Spritze. Orion lächelte nur, reichte die Spritze Jinx und wandte sich dann wieder mir zu.

„Schon geschehen! War doch gar nicht so schlimm, ich möchte mir nur dein Blut ansehen, jedem meiner Gefangenen wird Blut abgenommen. Wobei, eigentlich seid ihr ja mein Eigentum, ich habe euch schließlich eigenhändig besorgt."

Genau, eigenhändig und überhaupt, Eigentum?! Hatte er die Menschenrechte jetzt komplett vergessen?
Ich schnaubte.

„Gibt es ein Problem?"
„Jaa, endlich sprichst du es an, da gibt es tatsächlich etwas. Deine Anwesenheit auf diesem Planeten!",

Ich bis mir auf die Lippe, bevor ich noch mehr sagte, doch ich hatte bereits eine Ohrfeige von Orion kassiert, und auch Jinx kam ärgerlich näher, doch ehe er mir etwas antun konnte, ging Orion dazwischen.

„Wir wollten doch noch miteinander reden, solange sie nicht nochmal so etwas unverschämtes sagt, belassen wir es erst einmal hierbei." Er wandte sich mir zu und lächelteGut, fangen wir an, je schneller du meine Fragen beantwortest, desto schneller sind wir hier fertig.
Meine erste Frage lautet, wo sind die Bilder, die du von meinen Unterlagen gemacht hast?"

Darauf konnte ich ihm seine Antwort geben, sie würde ihm zwar nicht gefallen, aber es war die Wahrheit.
„Nicht hier."

Orion presste die Lippen zusammen, dann sagte er schließlich,
„Gut, eine Chance gebe ich dir noch. Was hat dich dazu bewegt, hierher zu kommen?"

Verdammt! Warum hatte er mir nicht eine Frage gestellt, die ich beantworten konnte, ohne groß Lügen zu müssen, er würde es merken und dann..., doch ich durfte ihm nicht die Wahrheit sagen.

„Ich hatte Mitleid mit dem Jungen, ähh...Lennox, habe ich doch vorhin schon gesagt, als du uns belauscht hast."

Der Doktor schüttelte nur traurig den Kopf und sagte dann:
„Leider nicht die richtige Antwort. Jinx, ich überlasse sie dir, solange kann ich mich dann schon mal dem Blut widmen."