Ein Plan

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Es wurde langsam ganz schön stickig in der Kiste und mir taten alle Gliedmaßen weh, ich hörte seit einiger Zeit keine Stimmen mehr, und überlegte, ob ich es wagen konnte, den Deckel ein wenig aufzuschieben, damit ich besser atmen konnte.

Ich wartete noch ein wenig, aber schon nach geschätzten fünf Minuten, wurde es einfach zu stickig hier drin. Ich schon die Baumrinde ein wenig beiseite und öffnete so langsam und leise ich konnte, die Kiste.

Es war dunkel im Hubschrauber, meine Ohren schmerzten von den lauten Geräuschen, doch ich war froh darüber, als mir nach ein paar Sekunden der Deckel der Kiste aus der Hand fiel, ich fing ihn auf, doch ich hatte einen kleinen Fluch ausgestoßen und trotz der lauten Geräusche des Hubschraubers, bewegte sich daraufhin eine Gestalt im hinteren Teil des Hubschraubers.

Ich wagte nicht zu atmen, doch dann realisierte ich, dass es nicht Orions Leute sein konnten, diese waren in vorne im Cockpit vom Hubschrauber und hier war nur ich und...mein Bruder.

Erleichterung überflutete mich, doch schon im nächsten Moment, realisierte ich, dass ich mich ihm nicht zeigen sollte, wenn er mich nicht schon bemerkt hatte, er würde denken, dass ich zu Orions Leuten gehörte, und mich am Ende vielleicht aus versehen verraten.

Ich wartete also noch mal ein wenig, bis ich mich ganz aus der Kiste schob und mich hinstellte. Meine Augen hatten sich mittlerweile an das dunklere Licht gewöhnt und ich konnte die Gestalt im hinteren Teil nun schon ein wenig besser erkennen, er war ungefähr so groß wie ich, und musste ebenfalls dunkleres Haar haben.

Ich setzte mich so zur Kiste, dass ich mich schnell verstecken konnte, sollte ich ein Geräusch hören, und dachte nach...

Früher oder später würde man mich finden, ich hatte es nicht einmal zwei Stunden in dieser Kiste ausgehalten, und einen ganzen Tag konnte ich nicht schaffen, ich musste mich Orion früher oder später zeigen. Mein Handy vibrierte, wirklich immer im passenden Moment, und ich guckte, wer mir geschrieben hatte.

Es war Kiara,

Wir sind jetzt fertig, wo bist du, meinst du wir könnten nachkommen?

Ich bin irgendwie in Orions Hubschrauber geraten, wir fliegen irgendwo hin, was soll ich machen?

Was?! Du darfst dich Orion auf keinen Fall zeigen!!!

Warum nicht? Natürlich, er könnte mich erkennen, ein Risiko bestand, aber so ausrasten deswegen?

Warum so geschockt? Ich könnte mich ja als Meermenschen ausgeben, der Orion unbedingt helfen will.

Ein Plan nahm so langsam in meinem Kopf Gestalt an. Ich wollte aber noch Kiara Fragen, warum sie so geschockt deshalb war.

Ok, gut, wahrscheinlich besteht tatsächlich keine andere Möglichkeit, aber du darfst ihm auf keinen Fall dein Blut geben, er darf nicht wissen, dass du mit Lennox verwand bist!

Lennox. Sie musste meinen Bruder meinen, warum hatte sie mir nicht gesagt, dass sie wusste wie er hieß?! Ich begann langsam wirklich, misstrauisch zu werden.

Und du darfst ihm nicht sagen, was für ein Stamm du bist!

Was für ein Stamm ich war?!

Sag doch gleich Oblivionin, das wird einfach sein, ich kann schließlich niemanden vergessen lassen, und meine Augen sind auch nicht Azurblau, aber welcher Stamm soll ich dann sein?

Sag einfach, du weißt es nicht und hasst die Meerwelt und deine Familie, weil du „mehr Mensch als Meermensch" bist.

Sie hatte ja einen ziemlich präzisen Plan, egal, er war gut und ich würde ihn wahrscheinlich benutzen, doch Orion würde mich erkennen, egal ob ich ihm sagte, ich wäre keine Oblivionin. Ich überlegte, früher hatte Orion manchmal gemeint, er würde mich immer sofort erkennen, weil mein Gesicht so einprägsam war, dass war, das war schlecht.

Aber was wäre, wenn ich mein Gesicht verändern würde, ich trug schonmal keine Brille mehr, Orion hatte sie mir gegeben, als ich bei ihm gewohnt hatte, vor ein paar Jahren wollte ich mich schließlich schon mal vor ihm verstecken, und hatte mir in einem Laden ein paar Kontaktlinsen besorgt, früher waren mir meine Haare noch zu wichtig gewesen, sie verdeckten die Narbe an meinem Hals, die sich bis runter auf meine Schultern sog.

Orion hatte sie wegen meiner Haare nie gesehen und man sah ihr an, dass sie schon älter als vier Jahre war, also der Zeit, die ich am liebsten vergessen würde. Ich traf spontan den Entschluss, und handelte schnell, damit ich es mir nicht mehr anders überlegen konnte.

Ich zückte mein Taschenmesser, und schnitt meine Haare oberhalb meiner Ohren ab, ich versuchte nach Gefühl irgendwie so zu schneiden, dass es halbwegs gewollt aussah, und ließ die heruntergefallenen Haare in meiner Tasche verschwinden, ich würde sie später entsorgen.

Dann ging ich auf den Raum mit dem Cockpit zu und klopfte an.

Suche in den SchattenWhere stories live. Discover now