Heute, Morgen Und In Alle Ewigkeit

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„Erklärst du mir, warum ich keinen Zugang zu unserem Haus hatte?", fragt Killian zum zweiten Mal, als wir am nächsten Tag zusammen frühstücken.
„Weil Neil den Code geändert hat", antworte ich und schiebe den Teller vor mir zur Seite. Die Wörter von Tamara schwirren mir immer noch durch den Kopf und ich kann an nichts anderes, als an den Fakt denken, dass sie eigentlich recht hat. „Soweit bin ich auch informiert, aber warum hast du ihn das machen lassen?", fragt er immer noch verwirrt.
„Weil ich keine Lust darauf habe, dass deine Ex-Freundin hier auftaucht, wie es ihr passt" sage ich energischer als gedacht. Er schmunzelt.
„Welche Ex-Freundin?", zieht er mich auf.
„Ist das dein Ernst?", keife ich ihn an. Er lacht.
„Ich ziehe dich doch nur auf! Was wollte sie?", erkundigt er sich.
„Außer mir drohen? Auf dich warten", antworte ich mit einem unechten Lächeln.
„Sie hat was! Was hat sie gesagt?", fragt er laut.
„Ist es wichtig?"
„JA!"
„Sie hat gesagt, dass wir nicht heiraten werden. Soweit wird es nicht kommen", wiederhole ich ihre Aussage. Was bildet sich diese Frau eigentlich ein? Es ist eine andere Sache, zu behaupten, sie sei die perfekte Dona. Doch zu denken, dass sie durch diese Tatsache einen Anspruch auf meinen Verlobten hat, ärgert mich unglaublich sehr!
„Ich kümmere mich dar-"
„Nein!", unterbreche ich ihn.
„Ich möchte nicht, dass du diese Frau triffst", verlange ich von ihm. Wir sehen uns beide schweigend an. Es vergehen einige Minuten des Schweigens, bis er langsam nickt.
„Okay", sagt er schlussendlich.
„Okay?", wiederhole ich überrascht.
„Wenn meine Frau nicht möchte, dass ich eine andere treffe, dann tue ich das auch nicht. So einfach ist es." Er lächelt mich liebevoll an.
„Ich liebe dich", sage ich glücklich.
„Ich liebe dich auch. Aber nun möchte ich wissen, was in deinem Kopf vorgeht", erwidert er und greift nach meiner Hand. Ich lege die Stirn in Falten.
,,Wie komms-''
,,Sag mir, was nicht stimmt Baby und ich kümmere mich darum'', fällt er mir ins Wort. Ich ringe mit mir, da es mich immer noch ärgert, dass seine Ex-Freundin mich leicht verunsichern konnte.
,,Sie wäre die perfekte Dona'', spreche ich meine Gedanken aus. Killian runzelt ebenso die Stirn.
,,Tamara, sie wäre die perfekte Dona. Sie ist in diese Welt geboren, kennt möglicherweise die Geschichte jedes einzelnen Kartells und noch so viel mehr'', erzähle ich. Er nickt.
,,Ich werde dich nicht anlügen und behaupten, dass es nicht stimmt, denn du hast recht. Tamara wäre tatsächlich eine geeignete Dona. Das wäre das Wort, welches ich benutzen würde. Geeignet. Wie du schon sagst, wurde sie genauso wie ich in diese Welt geboren und dementsprechend trainiert, eine Machtposition zu haben'', sagt er und streicht mir über die Hand. Diese Aussage aus seinem Mund zu hören, ist nicht besonders schön, aber es ist nun mal die Wahrheit.
,,Doch sie wäre nicht die perfekte Dona für mich und mein Kartell'', lässt er mich wissen. Ich sehe ihn verwundert an.
,,Wieso nicht?'', frage ich nach.
,,Tamara ist machtsüchtig! Eine Eigenschaft, die ich nicht gebrauchen kann. Ich habe selbst die Tendenz dazu, über allem und jedem Macht haben zu wollen. Also kann ich niemand an meiner Seite gebrauchen, der mich ermutigt, alles niederzubrennen, verstehst du? Ich brauche dich und Neil. Ihr zwei holt mich auf den Boden der Tatsache zurück und hindert mich daran, vollkommen die Beherrschung zu verlieren. Ihr seid die Vernunft, die ich ab und zu brauche. Während du mich ermutigst, die Hydras aus dem Weg zu gehen und mich damit anzufreunden, dass sie nun ein Teil des inneren Kreises sind, würde Tamara mich dazu treiben, diese Parasiten zu zerstören. Aber so führt man kein Imperium. Als Anführer muss man sich an das eigene Wort halten, sonst wird man nicht respektiert. Die Hydras zu dulden sorgt nicht nur für deine Sicherheit, sondern auch für Frieden. Daran erinnerst du mich immer wieder, wenn ich eine dieser lächerlichen Witzfiguren sehe, und das brauche ich'', erklärt er und zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
,,Ich weiß du denkst, einige Kartelle würden dich nur aufsuchen, weil sie dich besser hinters Licht führen können. Das ist aber falsch! Sie kommen zu dir, weil sie wissen, dass ihre Dona über ihre Bitte ernsthaft nachdenken würde. Du gibst ihnen das Gefühl, eine Chance zu haben. Baby, du besitzt die Eigenschaften, die mir fehlen und genau das macht aus uns das perfekte Team'', ergänzt er. Das Lächeln auf meinen Lippen wird breiter und ich nicke.
,,Und Neil'', sage ich.
,,Ja, die neunte Macht ist das perfekte Team'', erwidert er und hält mir ein Glas mit Orangensaft hin.
,,Trink aus und lass uns duschen gehen.'' Er beugt sich zu mir und küsst meine Wange.
,,Danke'', flüstere ich.
,,Wofür?'', fragt er verwirrt.
,,Das du mir die Unsicherheit genommen hast'', beantworte ich seine Frage.
,,Du und unsicher? Seit wann?'', kommt es lachend über seine Lippen. Ich kichere.
,,Hey, ich habe auch meine Momente'', gebe ich belustigt von mir. Er deutet erneut auf das Glas mit Orangensaft.
,,Trink meine Dona'', verlangt er und ich lächle bei dem Wort Dona voller Stolz.

Heute, Morgen Und In Alle Ewigkeit - LESEPROBEKde žijí příběhy. Začni objevovat